Häh, was ist das denn für ein Kartenspiel?
Planet der Gnümies ist ein Kartenspiel von Markus Mergard. Es ist bei Gnüm erschienen und gehört zu einer ganzen Reihe von Veröffentlichungen, die unter anderem noch Bücher umfassen. Wie ist mein Ersteindruck?
Vorab ein Auspack-Fazit zu Planet der Gnümies

Die kleinen netten Wesen auf dem Deckel des „Kartenspiels“ haben sich direkt in mein inneres Spaßzentrum eingemietet. Die Menge an Informationen, die beim Auspacken auf mich einprasselt, hat mich tatsächlich sofort überfordert. Ich bin mir ziemlich sicher, ein solches Kartenspiel für Schulkinder noch nie gespielt zu haben.
Es macht mich neugierig. Die Namen der Planeten, der Wesen, Pflanzen, Essenzen etc … Genau mein Humor! Soviel verrate ich schon, es gibt Spielkarten mit Holbirnenpartikel, dem Dödelmeer, Mimosenschnüre, einem Nervling und auch Dinofraurier. Ich habe noch keine Ahnung was diese Karten eigentlich können sollen, aber meine Lachmusklen sind warm.
Das erste Spielgefühl zu Planet der Gnümies: Viel zu viel des Guten!

Planet der Gnümies hat mich extrem überfordert und ich habe das „Probespielen“ ziemlich lange vor mir her geschoben. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll zu beschreiben … Daher fasse ich mich auch kurz.
Es ist ein Kartenspiel, ein Würfelspiel, ein Brettspiel und auch ein Strategiespiel. Ich habe es alleine mit zwei Spielfiguren gespielt und knapp 30 Minuten gespielt. Ohne Auswertung und ohne den Würfel- und Brettspielzusatz, da diese (Häh-) Karte nicht gezogen wurde.

Man braucht für Planet der Gnümies viel Platz, also eine große Spielfläche, Geduld und Zeit! Wenn tatsächlich vier Spieler spielen, ist die Zeitangabe von 50 Minuten des Herstellers kaum realistisch. Ich würde auch dringend dazu raten, die Altersangabe zu ändern. 8-jährige Kinder, die solche Spiele nicht kennen bzw. kaum Ausdauer, Konzentration und Frustrationstoleranz besitzen (was leider überdurchschnittlich oft vorkommt), haben wahrscheinlich nach dem Aufbau, spätestens aber nach zwei Runden schon kein Fünkchen Motivation mehr übrig. Ich war schon kurz davor nach der 4. Runde aufzugeben und ich war alleine!
Das Spielgefühl endet beim Sieg durch Gnümpunkte

Der Teil mit den Karten macht wirklich Spaß, geht leicht von der Hand und man muss trotzdem nachdenken, wie man selbst am besten gewinnen könnte. So sehr ich mich über die wirklich lustigen Bezeichnungen gefreut habe, umso bedauerlicher finde ich es, das ich während des Spiels gar nicht darauf achten konnte. Gewonnen hat übrigens, wer am meisten Gnümpunkte hat.
Es gibt bestimmt Zielgruppen für solche komplexen Spiele oder Spielwelten. Für einen Spieleabend oder einen Familientag passt das auch, aber bestimmt nicht für den Alltag!
Eins nach dem anderen!

Es würde vollends ausreichen, die Karten von Planet der Gnümies (außer die Häh-Karten) als Basisspiel zu verkaufen. Dann passen auch die Angaben des Herstellers auf der Schachtel. Farbwürfel und Gnümies-Spielfiguren als Erweiterung und Punktewürfel, Häh-Karten plus Spielfigur und das Lauffeld als Expertenedition.
