Stilvoll beim Kaffeegenuss
Stephan, du veröffentlichst in deinem Spieleverlag Clicker Spiele zur Spielemesse Spiel 13 in Essen dein neues Spiel Café Melange. Was hat es mit dem Titel auf sich?
„Das Spiel spielt im Jahre 1910 in Wien im Café Central (dieses Café existiert heute noch). Der ursprüngliche Titel war Wiener Melange (Wiener Melange ist eine österreichische Kaffeespezialität). Bei BoardGameGeek gab es darauf eine heiße Diskussion bezüglich des Titels. Das Wort ‚Wiener‘ hat nämlich im Amerikanischen noch eine andere Bedeutung… 😉
Christian und ich haben uns dann entschlossen den Titel zu ändern. „
Wie bist du zu diesem Thema gekommen?
„Eigentlich wollte ich ein Spiel über den Brand von London im Jahre 1666 machen. Vorletztes Jahr kamen jedoch zwei Spiele mit dem gleichen Thema auf den Markt. Über New York und Mannheim bin ich dann zu Wien gekommen. Die Idee das Spiel in ein Wiener Café zu verlagern, hatte schließlich Christian Opperer (und die Idee ist doch richtig spitze).“
Café Melange soll eine Art Deduktionsspiel sein. Kannst du uns bitte kurz erklären, was die Aufgabe der Spieler ist?
„Die Spieler versuchen, ihre Cafégäste neben berühmten Persönlichkeiten zu platzieren. Einige Promis haben bereits Platz genommen, andere warten noch darauf platziert zu werden. Die Gäste wie auch die Prominente haben bestimmte Sitzgewohnheiten. Der eine möchte nur an runden Tischen sitzen, der andere nur auf orangenen Stühlen oder an einem braunen Tisch. Zum Reservieren der Platze gibt es die Reservierungskarten. Der Spieler spielt ein bis drei dieser Karten und platziert entsprechend Marker auf den Stühlen (spielt er die Karte ‚runder Tisch‘, so erhalten alles Stühle, die an einem runden Tisch stehen einen Marker).
Durch das Ausspielen weiterer Karten reduziert sich dann die Anzahl der Plätze (der Besucher möchte nicht nur am runden Tisch sondern auch auf dem orangenen Stuhl sitzen). Also das klassische Ausschlussprinzip.“
Was ist für dich das Salz in der Suppe? Worin unterscheidet sich der Mechanismus von anderen Deduktionsspielen?
„Jetzt musste ich erst einmal bei Wikipedia schauen, was ein Deduktionsspiel ausmacht …
Café Melange hat seinen Ursprung im Spiel Old Town. Bei Old Town geht es ja darum, eine alte Westernstadt zu rekonstruieren (‚Das Haus des Richters stand in der Dalton Road‘, ‚Der Sheriff wohnte gegenüber dem Richter‘). Café Melange würde ich nun nicht als Deduktionsspiel bezeichnen. Im Gegensatz zu Old Town oder Schinderhannes, wo die Spieler herausfinden müssen, wo ein Gebäude lag, bzw. wo ein Verbrechen stattgefunden hat, können die Spieler bei Café Melange frei bestimmen, wohin sie welchen Besucher hinsetzen. Somit ist Café Melange näher an dem Spiel Zug um Zug als an Cluedo. Ich würde mal behaupten, dass dieser Spielmechanismus neu ist.“
Gibt es für Spieler einen Tipp, wie sie speziell in der ersten Partie vorgehen sollten, um beim Spiel siegreich zu können?
„Die Spieler sollten es vermeiden, ständig ihre Reservierungskarten komplett auszuspielen und dann mit nur einer Karte in die nächste Runde zu starten. Es ist schon sinnvoll, mal eine Runde auszusetzen. Hinweis: Wählt der Spieler die Aktion ‚Karte(n) spielen‘, so darf er am Ende des Zugs eine Karte nachziehen. Wählt er jedoch ‚Aussetzen‘, so darf er drei Karten nachziehen.“
Die Illustrationen stammen von Christian Opperer. Welche Bedeutung hat für dich als Kleinverleger die Grafik in einem Spiel im Allgemeinen und bei Cafe Melange im Besonderen?
„Die Grafik ist für das Spiel unheimlich wichtig – ich erinnere nur an Old Town, da hatte ich die Grafik gemacht … was manchmal als altbacken beschrieben wurde …
Bei der Grafik geht es nicht nur ein schönes Cover. Wichtig ist auch das Design von verständlichen Symbolen oder Icons, einem übersichtlichen Spielplan usw.
Mit Christian habe ich einen tollen Grafiker gefunden, der sich super in das Spielthema hineinversetzen kann und mir auch bei der Spielregel unter die Arm greift. Und bei Café Melange spielt die Grafik schon eine besondere Rolle: Ich sage nur ‚Wien‘, ‚Jugendstil‘, ‚Gustav Klimt‘, ‚Egon Schiele‘.“
Café Melange wird in einer Auflage von 900 Stück erscheinen. Damit kann es schnell zum Sammlerstück werden. Besteht für interessierte Messebesucher oder auch für andere Spieler die Möglichkeit, das Spiel vorzubestellen?
„Stimmt, von Old Town hatte ich 1.700 Stück gemacht, die nach drei Jahren weg waren. Ich plane ca. 200 Spiele nach Essen mitzubringen. Des Weiteren möchte ich nach Wien auf das Spielefest kommen. Allerdings bringe ich da nur eine Handvoll Spiele mit. Die letzte Station 2013 werden die Spieletage Darmstadt sein. Hier kann man auch mein Spiel erwerben.
Natürlich ist das Spiel auch direkt über meinen Shop oder über alle Händler, die ihre Spiele über Spiel-Direkt ordern, zu bekommen.“
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