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Sebastian Witzmann, 13 Mann Verlag, im Interview

Traveller Grundregelwerk von 13 Mann

Traveller, das Leben in der Redaktion und einiges mehr

Im Zusammenhang mit der Veröffentlichung des Quellenbandes „Söldner“ für die Rollenspielreihe Traveller hatte Reich der Spiele Gelegenheit mit Sebastian Witzmann vom 13Mann-Verlag sowohl über Traveller, die Arbeit in der Redaktion und einiges andere zu sprechen.

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Sebastian, was hat Euch eigentlich dazu bewogen, die deutsche Lizenz von Mongoose Publishing für Traveller zu übernehmen?
Traveller ist für die Meisten bei uns – und insbesondere für mich – ein SciFi Klassiker, der absolut aktuell (wie eh und je) ist. Es mussten nur wenige Anpassungen vorgenommen werden, damit die SciFi von vor 20 Jahren mit der heutigen Vorstellung von High-Tech und Future-Tech kompatibel ist.
Das System selbst ist schlank, effektiv und schnell – das war es damals und ist es heute (wieder). Das ist auch ein Grund, warum wir die Mongoose-Version übersetzt haben und keine andere. Des Weiteren ist Mongoose ein Garant für viel Material, was jeden Fan und uns natürlich interessiert. Und sie haben schon jetzt bewiesen, dass Traveller in der Version tatsächlich mit einem ‚Boom‘ zurück ist 🙂
Es fliesst auf allen Seite eine Menge Energie in dieses Spielsystem – wir sind alle überzeugt und hochmotiviert.“

Wie sieht die gestalterische Freiheit von euch im Rahmen der Lizenz  von Mongoose Publishing aus – dürfen die Fans auch ausschließlich deutsches Material von euch erwarten?
„Die Übersetzungen haben sich eng an das Original zu halten. Das kann ganz anders sein, wenn wir eigenes Material herausbringen. Dann sind wir gestalterisch sehr frei – wie übrigens jeder andere auch, da es zu Traveller eine OGL gibt! Die deutsche SRD kann man sich bei uns übrigens auf der Homepage herunterladen.“

Mit der Webseite zum System geht ihr – wie andere Verlage zum Teil auch – zum „direkten Draht“ mit dem Verbraucher über. Wie ist bislang die Resonanz und was können Fans hier zukünftig noch erwarten?
„Für Traveller haben wir eine besondere Art der Kommunikation gewählt: Einen Blog. Das heißt, es werden nicht nur Pressemitteilungen veröffentlicht, sondern auch kurze Statements, Gedanken oder anderes. Es wird mehr, aber auch etwas ungefilterter, kommuniziert. Ob das besser oder schlechter ist, wird sich erst noch zeigen (müssen).“

Wie begegnet ihr dem manchmal in der Szene vorgebrachten Vorwurf, ihr würdet mit der Neuauflage von beispielsweise Traveller oder Rolemaster längst überholte Systeme aus dem Keller holen?
„Keines der beiden Systeme ist überholt. Ganz im Gegenteil. Nur weil es ein System schon lange gibt, ist es nicht gleich schlecht oder überholt?! Es ist auch nicht jedes neue System innovativ?! Im Übrigen sollte natürlich nicht unerwähnt bleiben, dass die Systeme sehr wohl ’neu‘ sind. Rolemaster befindet sich in der vierten Version (die erheblich von der dritten und denen davor abweicht) und Traveller ist neu designed und gerade nicht einmal zwei Jahre alt. Das bei Traveller viele „alte“ Sachen übernommen wurden, hat einen sehr einfachen Grund: Sie sind einfach gut ;-)“

Andere gehen morgens ins Büro oder in den Betrieb – wie fängt eigentlich in einem Rollenspielverlag ein Arbeitstag an?
„Nun, wir haben auch alle einen Bürojob. Nur hört bei uns der Arbeitstag wegen dieser Doppelbelastung selten am Abend auf, sondern zieht sich bis in die Nacht und die Wochenenden.“

Welches Rollenspiel hat Euch ganz besonders geprägt und warum?
D&D, weil es mein erstes Spiel war. Rolemaster, weil es mir eine Menge Arbeit abgenommen hat, als ich mein Spiel weiterentwickelt habe. Und Traveller, weil es für mich grandiose Spielmomente bringt und immer funktioniert. Aber das ist meine persönliche Antwort – jeder im Verlag wird das anders beantworten.“

Welche drei Rollenspiele würdet ihr auf die berühmt-berüchtigte „einsame Insel“ mitnehmen?
„Das wird jeder bei uns vielleicht anders entscheiden, aber für mich wären es Rolemaster – da hat man für alles eine Lösung, Traveller – das ist ein Muss und Heredium, weil ich es noch nicht geschafft habe zu spielen und der Autor mich immer wieder begeistert, wenn er darüber erzählt. (Ich bin wahrscheinlich der einzige im Verlag, der es bisher nicht gespielt hat ;-)). Wenn jetzt wer denkt: Klar – nur die eigenen Spiele, dann muss ich dazu noch anfügen, dass man sich in der Regel für die Produktion eines Spieles deswegen entscheidet, weil es einem selbst begeistert.“

Ohne vielleicht zu tief in den Geschäftsgeheimnissen wühlen zu wollen, aber wie sehen die Ziele des 13Mann-Verlages für das noch verbleibende Jahr 2009 und für 2010 aus?
„Wir haben das eine oder andere Mammutprojekt zu stemmen. Ich wäre sehr froh, wenn wir das dieses Jahr abschließen können. Ansonsten wird es sicherlich eine Menge Publikationen noch dieses Jahr geben. Gerade wird zum Beispiel Händler und Kanonenboote (Traveller-Erweiterung) fertig, und ich sitze schon seit Wochen vor der Erweiterung Leitmagie für Rolemaster, die für mich wieder ein echtes Highlight ist.“

Webseite zum Rollenspiel Traveller

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