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Wolfgang Kramer über Asara

Asara von Ravensburger

Türme im Baukastensystem

Herr Kramer, gerade ist ihr Spiel Asara bei Ravensburger erschienen. Können Sie bitte unseren Lesern kurz erklären, um was es bei diesem Spiel geht?
„Die Spieler kaufen in Konkurrenz Bauteile, legen diese ebenfalls in Konkurrenz zu Türmen zusammen. Es gibt Türme in fünf verschiedenen Farben. Jeder Spieler versucht, in jeder Farbe den höchsten Turm zu bauen, ihn mit Verzierungen auszuschmücken und insgesamt die meisten Türme zu besitzen.
Das Familienspiel ist für zwei bis vier Spieler ab neun Jahren spielbar und eignet sich sowohl für Gelegenheitsspieler als auch für erfahrene Spieler. Das Spiel hat einfache Mechanismen, kann deshalb schnell erlernt und gleich losgespielt werden. Es spielt sich leicht und locker und besitzt dennoch eine gute Interaktion.“

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Mit welchen Mechanismen setzen Sie dieses Thema um? Was ist Ihrer Meinung nach das Besondere an Asara?
„Ein neuer Karten-Mechanismus steuert, welche Aktionen ein Spieler ausführen kann. Wer als Erster in einen Bereich eine Karte legt, bestimmt die Kartenfarbe, die man besitzen muss, um in diesem Bereich eine Aktion durchführen zu können.
Wer die Kartenfarbe nicht besitzt, muss zwei Karten legen und verliert dadurch eine Aktion. Da die Anzahl der Kartenlege-Plätze begrenzt ist, muss man gut überlegen, in welcher Reihenfolge man seine Aktionen ausführt. Eigentlich will man immer alles machen, darf aber pro Zug nur eine Aktion ausführen.
Das Spiel ist auf einem Baukastenprinzip aufgebaut, so dass man durch immer neue Tafeln das Spiel variieren und immer weiter ausbauen kann.
Das Besondere an dem Spiel ist auch, dass es sich schnell, leicht und locker spielt. Seit zehn Jahren habe ich in meinen Tests nicht so gute Bewertungen erhalten. Dies gilt sowohl für Gelegenheits- als auch für Vielspieler, wenn das Spiel noch weiter ausgebaut wird. Entsprechende Erweiterungen, d. h., weitere Tafeln zum Anlegen sind bereits vorhanden.“

Asara von RavensburgerIn ersten Testpartien haben einige Spieler Kritik geäußert, dass der Spieler, der bei Asara anfangs als Letzter an der Reihe ist, einen Nachteil hat. Was raten Sie Spielern, wie sie in dieser Position spielen sollen, um diesen gefühlten Nachteil bei Asara auszugleichen?
„In der ersten Runde erhält der Spieler, der als Letzter an die Reihe kommt (der Schlussspieler), das meiste Startgeld. Dies ist ein gewisser Ausgleich. Während der Startspieler bald in die Bank muss, um Geld zu holen, kann der Schlussspieler diesen Zug für eine andere Aktion nützen.
Der Schlussspieler hat mehrere Möglichkeiten, wie er die Situation für sich nützen kann. Zum Beispiel: Er kann die teuersten und wertvollsten Bauteile kaufen, die am Spielende die meisten Punkte bringen. Er kann alternativ aus einem Stapel ein Gold verziertes Bauteil kaufen oder in der ersten Runde voll auf Geld setzen und damit bei den anderen Spielern Geldknappheit erzeugen oder auf den Maharadscha setzen, um einen Siegpunkt zu ergattern und in der zweiten Runde der Startspieler zu sein.“

Haben Sie sonst noch ein Tipp, worauf man in den ersten Partien bei Asara achten sollte? Das Geld scheint beispielsweise zumindest in der ersten Runde eine recht große Bedeutung zu haben?
„Man sollte in der ersten Runde mindestens einen kleinen Turm mit mindestens einem Gold verzierten Bauteil bauen. Im Verlauf des Spiels sollte man die Türme der Mitspieler genau beobachten. Dort, wo eine Konkurrenzsituation um den höchsten Turm besteht, sollte man auch darauf achten, welche Bauteile die Spieler kaufen. Da am Spielende noch eine ganze Menge Punkte verteilt werden, sollte man seine Strategie auch auf das Spielende ausrichten. Dies bedeutet, in der billigsten Farbe (braun) den insgesamt höchsten Turm bauen und in der teuersten Farbe (weiß) den höchsten weißen Turm besitzen. Dort, wo man in die Konkurrenz um die höchsten Türme nicht eingreifen kann, sollte man einen kleinen Turm aus zwei Teilen errichten, damit man am Spielende die meisten Türme besitzt.
Wird das Spiel in der Profiversion gespielt, sollte man auch viele leuchtende Fenster besitzen. Eine zusätzliche Karte erwerben, ist ebenfalls beliebt. Hier sollte man jedoch beachten, dass dies einen Tempozug kostet. Wer genau weiß, welche Bauteile noch im Stapel sind, hat ebenfalls Vorteile und kann sein Spiel darauf ausrichten.“

Sie und Ihr Mitautor Michael Kiesling möchten mit Asara Menschen zum Spielen bewegen. Ist es als Familienspiel im besten Sinne nicht fast schon etwas zu komplex? Wo ordnen Sie den Schwierigkeitsgrad von Asara im Vergleich ein?
„Die Basisversion von Asara würde ich nach der alea Skala mit 2,5 einstufen und vom Schwierigkeitsgrad mit Monopoly vergleichen. Der aktuellen Profiversion würde ich nach der alea Skala eine 4,5 geben und vom Schwierigkeitsgrad mit Tikal vergleichen, wobei sich Asara leichter und lockerer als Tikal spielt, dafür aber nicht so innovativ wie Tikal ist.“

In meinen ersten Testspielen fand ich den Mechanismus sehr interessant. Weniger glücklich war ich über das Material und den Speilplan. Die nur angelegten Ecken verrutschen leicht und die Karten und Plättchen auf dem Plan sind etwas unhandlich. Können Sie diese Kritik teilen? Wie zufrieden sind Sie mit dem produziertem Spiel in dieser Hinsicht?
„Wir sind mit dem verlegten Spiel sehr zufrieden, sowohl was die Illustrationen als auch das Spielmaterial betrifft. Das Spiel macht einen sehr guten Eindruck, wenn es offen ausliegt. Beim letzten Spieleabend im Spieleclub (Game Point) wurde es dreimal hintereinander und ein zweites Exemplar zweimal hintereinander jeweils von verschiedenen Personen gespielt. In den seit dem Erscheinen gespielten Partien, bei denen ich zugegen war, habe ich keine Kritik dieser Art erhalten.
Die Ecken haben wir bewusst so gestaltet, damit dieses große Spiel der jeweiligen Tischform angepasst werden kann. Das Anlegen der Ecken kann nur deshalb so variabel geschehen, weil sie nicht mit dem übrigen Plan verzahnt sind.“

Webseite von Wolfgang Kramer

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