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Privacy 2 – Scharf wie Chili: Zu scharfes Spiel?

Privacy 2 - Scharf wie Chili von Reich der Spiele

Geht das etwas zu weit?

Wenn man auf dem ehemals übersichtlichen bekannten Auktionskaufhaus unter Brettspiele sucht, findet man immer wieder anzügliche Würfelspiele, Kartenspiele und auch Brettspiele. Anzüglich in dem Sinne, dass hier Stellungen vorgegeben werden, die beim Liebesspiel probiert werden sollen. Man wird das Gefühl nicht los, dass es einfältige Menschen gibt, die so etwas ohne Spiel nicht hinbekommen oder den besonderen Kick des Spielens benötigen. Besonders bemerkenswert: Die Spiele werden tatsächlich gekauft! Auch bei Reich der Spiele bekommen wir ab und zu Anfragen, ob wir solche knisternden Spiele im Programm haben oder einen entsprechenden Händler kennen.

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Sexy Spiele? Jetzt kommt Privacy 2 – Scharf wie Chili!

Wer nun dachte, damit wäre das Ende der Fahnenstange erreicht, kennt das Brettspiel Privacy 2 von Reinhard Staupe vielleicht nicht. Zwischen „sehr blöde“ und eindeutig in sexuelle Richtung gehen bei diesem Brettspiel mit Einschätzcharakter die Fragen. Der Vorteil immerhin: Bei einer gesund gemischten Spielrunde bleiben „kuriose“ Antworten anonym. Wer sich besser kennt, sollte hier schon aufpassen. Nun legt Amigo Spiele nach: Die eigenständig spielbare Erweiterung Scharf wie Chili beinhaltet 200 neue Fragen, von denen gefühlte 90 Prozent eine sexuelle Intention haben. Frei ab 16 Jahren. Dort warten dann eher harmlose Aufgabenkarten wie (ein paar Sterne für den Jugendschutz) „Ich hatte heute schon einen Or*as**us“ oder „Ich finde, dass mein Pe*** oder meine V**in*a“ schön aussieht“, aber auch harte Fragen wie „Ich mag es, wenn man mir beim Se* den A**lbereich stimuliert“ oder „Ich habe schon mal einem meiner Partner beim S** mit jemand anderem zugeschaut“. E gibt auch eher harmlosere Fragen, aber die Mehrheit ist von diesem Kaliber.

Spielen zwischen anonymen Antworten und Gruppenzwang

Klar, die Antworten sind anonym und gerade das macht den Reiz aus. Dennoch: Man muss kein prüder Mensch sein, um solche Fragen grenzwertig oder gar daneben zu finden. Natürlich ist niemand gezwungen, ein solches Spiel zu spielen. Und – natürlich – niemand muss wahrheitsgemäß antworten. Dennoch stellt sich die Frage, ob ein Spiel wie Privacy 2 – Scharf wie Chili nicht eine Grenze überschreitet und dabei noch die Altersangaben etwas zu niedrig angesetzt hat. Man stelle sich nur mal die lustige Zufallsrunde vor, die zu einer Runde Scharf wie Chili „genötigt“ wird. Bei fremden Mitspielern lässt sich vielleicht eher noch mit einem Augenzwinkern lügen, bei Freunden werden die Antworten schon etwas schwieriger, wenn man eine gewisse Intimsphäre wahren möchte. Zum Kennenlernen taugt dieses Spiel jedenfalls eher für Menschen, die als Paar am Tisch sitzen und einen wilden Wechsel am späteren Abend nicht ausschließen. Nicht auszudenken auch, die überraschten Blicke, wenn zwei Paare und ein halbwegs erwachsenes Kind mitspielen und die Zahl bestimmter Antworten Rückschlüsse auf die Personen zulassen, die diese wohl gegeben haben. Nein, für solche Runden ist das Spiel nichts, aber dennoch kann es solche Konstellationen geben.

Zu scharf für den Spieltisch?!

Ich bin nicht sicher, ob Privacy 2 – Scharf wie Chili ein Spiel ist, das zumindest unter dieser Altersangabe okay ist. Klar, jeder darf sich selbst zum Deppen machen und jeder darf ein solches Spiel scharf finden. Und jeder darf bestimmen, wann er aus dem Spiel lieber aussteigen möchte. Eine gewisse Vorliebe für sexuelle Themen ist eben sowieso Voraussetzung. Aber ist das Spiel für Minderjährige geeignet? Mit 16 sind die meisten Jugendlichen zumindest im körperlichen Sinne erwachsen genug, um theoretisch die Fragen beantworten zu können. Aber ist es angemssen, das Spiel für diese Altersgruppe freizugeben?

„Scharfe Fragen“ heißt es auf der Schachtel. Und das ist wörtlich zu nehmen. Ein Spiel zum Aufheizen der Gemüter. Aber mit Privacy 2 – Scharf wie Chili ist Amigo Spiele vielleicht auch ein Stück weit über das Spielerische hinausgeschossen.

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2 Kommentare

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Frank Riemenschneider 17. November 2010 at 13:00

Anscheinend gibt es einen Markt für solche Schlüpfrigkeiten. Aber es ist unglaublich, über was für einen s*x*e*l*n 🙂 Erfahrungsschatz (zumindest vom Hörensagen) ein sechzehnjähriger Jugendlicher in der heutigen Zeit verfügen muss?

Aber was macht man (wie es meiner Frau und mir passiert ist), wenn zwei angetrunkene aus der Runde dauernd die Karten auf den Tisch legen und von den anderen ebenfalls wissen wollten: "Wer trägt denn außer uns noch Reizwäsche – Du!?"  Privacy 2 durfte ich nach dieser Nummer zu Hause noch nicht mal mehr auspacken.  

 

 

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Gehtniemandenwasan 8. Januar 2021 at 21:41

Die Meinungen des Verfassers kann ich nicht teilen. Das Spiel kann bei einer Party super angekommen und die Stimmung heben. Nichts gegen die sonst meist langweiligen Spiele auf dem Markt und endlich etwas mit Überschreitungen der üblichen Grenzen.

Für das Spielen mir den Eltern oder im Familienkreis würde ich das Spiel aber nicht empfehlen.

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