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Haus der Sonne

Haus der Sonne - Foto von Feuerland Spiele

Mit Haus der Sonne von Florian Racky und Marc Klerner hat Feuerland Spiele ein Zwei-Personen-Spiel veröffentlicht, das zunächst über das wunderschön gestaltete Schachtelcover Interesse weckt. Darauf ist eine grinsende Holzstatue abgebildet, die uns einlädt, die Schachtel zu öffnen und uns nach Hawaii, genauer gesagt auf die Insel Maui zu begeben, um dort eine alte Legende kennenzulernen, die dem Spiel seinen Namen gibt. Haus der Sonne ist nämlich die Übersetzung des hawaiianischen Haleakalā. Wie dieser Vulkan zu seinem Namen gekommen ist, wird uns in einer kurzen Einführungsgeschichte erzählt.

Wie wird Haus der Sonne gespielt?

Und rund um diese Legende spielt sich das Geschehen auf dem runden Spielplan ab, der eine in sechs Segmente aufgeteilte Insel darstellt. Der Vulkan befindet sich in der Mitte und die Lava glüht bereits bedrohlich vor sich hin. Jedes der Segmente ist nochmal in sechs Felder eingeteilt, die der ansteigenden Höhe der Insel entsprechen (Wasser, Strand, Gras, Wald, Gebirge und Krater).

Rund um die Insel sind zwölf Einbuchtungen im Meer vorhanden, in die Karten gelegt werden. Jeder Spieler erhält nun noch sein Material, das aus einem Schamanen, acht Holzstatuen und einem Scheibenset im Wert von Eins bis Fünf besteht. Die 42 Karten, mit denen man die Einbuchtungen befüllen kann, werden in drei Gruppen sortiert und auf dem Wertungstableau abgelegt. Um die Insel herum kreist ein kleines Fischerboot, das uns dabei hilft, diese Karten zu bekommen. Darüber hinaus gibt es auch einige Wertungskarten, die man im Laufe des Spiels dazukaufen kann, um Sonderpunkte zu erhalten.

Das Spielziel ist nun, möglichst viele Statuen auf der Insel zu errichten, ohne dass diese nach einem unweigerlich eintretenden Vulkanausbruch wieder zerstört werden. Je näher man am Kraterrand baut, umso höher fallen später die Punkte dafür aus, aber es ist eben auch gefährlicher. Denn der Zufall entscheidet (zumindest in der Basisvariante des Spiels), wann der Vulkan mal wieder ein Lavaplättchen ausspuckt, dass zunächst am Kraterrand platziert wird. Dort können später auch mehrere Plättchen liegen, was im Falle eines Ausbruchs (nach jeder der zwei Wertungen) einen weitreichenden Lavastrom bis hinunter zum Meer zur Folge haben kann.

Der Schamane definiert das Feld, auf dem man eine Statue errichten kann. Man bewegt ihn, indem man entweder eine der Zahlenscheiben auf einem Strandfeld einsetzt oder eine Scheibe vom Plan zurücknimmt. In jedem Fall darf man den Schamanen bis zu zwei Felder weit bewegen, wobei ein Aufstieg auf den Vulkan so anstrengend ist, dass man in die Höhe immer nur ein Feld weit gehen darf. Setzt man seine Scheibe dort auf den Strand, an dem gerade das Fischerboot ankert, dann bewegt sich statt des Schamanen das Boot entsprechend des Wertes der Scheibe. Dort, wo es dann landet, darf man sich eine der ausliegenden Karten nehmen, sofern man auf dem Strand eine oder mehrere Zahlenscheiben besitzt. Hat der Mitspieler dort auch Scheibe(n) liegen, kommt es darauf an, wer den höchsten Gesamtwert besitzt. Mit den gewonnenen Karten kann man dann Statuen bauen, Sonderpunkte erzielen oder mit Muschelkarten besondere Wertungskarten erwerben, die später bei den Wertungen Bonuspunkte für z. B. komplett bebaute Segmente, Mehrheiten auf bestimmten Feldarten etc. erbringen. Eine besondere Karte ist die Lava-Priesterin. Mit ihr kann man Lavaströme umleiten, um seine Statuen vor dem nächsten Vulkanausbruch zu schützen und stattdessen dem Gegner ein Schnippchen zu schlagen. Die Schamanen selbst scheinen lavaresistent zu sein, denn diese werden nie zerstört sondern bleiben unbeeindruckt stehen.

Wie gut ist das Brettspiel Haus der Sonne?

Das Brettspiel Haus der Sonne macht mir großen Spaß, weil es eine gelungene Mischung aus Taktik und Kartenglück ist. Man muss den Einsatz der Zahlenscheiben schon strategisch planen, damit das Boot bei der nächsten Bewegung auf dem gewünschten Strandabschnitt landet. Meist hat man im entscheidenden Moment nicht den passenden Scheibenwert zur Hand. Gleichzeitig schielt man auf die Wertungskarten, die am Ende für wichtige Punkte sorgen. Und dann muss man auch noch fleißig Statuen errichten. Auch die ausliegenden Karten auf dem Spielplan können für Extrapunkte sorgen. Es gibt also eine Vielzahl von Strategien, um am Ende der zweiten und finalen Wertung als Sieger dazustehen.

Wer das Glücksmoment durch die zufälligen Lavakarten ausschalten möchte, kann das Spiel auch in einer taktischeren Variante spielen, bei dem man diese Karten aus dem Spiel nimmt und über den Einsatz von besonderen Lavaplättchen die Vulkanausbrüche selbst steuern kann. Allerdings kam diese Variante in meinen Runden nicht so gut an.

Das Spielprinzip von Haus der Sonne passt hier wunderbar zum Thema und wirkt nicht aufgesetzt. Das Material ist aus Holz und der Plan und die Karten sind hervorragend gestaltet. Auch die Spielregel ist klar strukturiert und lässt keine Unklarheiten aufkommen. Alles zusammen ergibt ein Brettspiel, das bei mir immer wieder auf den Tisch kommen wird. In diesem Sinne: Aloha!

Spielanleitung zu Haus der Sonne

Infos zu Haus der Sonne

  • Titel: Haus der Sonne
  • Verlag: Feuerland Spiele
  • Autor: Florian Racky, Marc Klerner
  • Spieleranzahl (von bis): 2
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 12
  • Dauer in Minuten: 40
  • Jahrgang: 2015

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