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Tummple

Geschicklichkeitsspiel Tummple - Foto von Game Factory

Die Spielregeln von Tummple von Bruce Shadorf (Game Factory) klingen nicht gerade spektakulär, lassen aber ein munteres Geschicklichkeitsspiel erahnen. Am Ende kommt aber leider alles ganz anders.

Wie wird das Geschicklichkeitsspiel Tummple gespielt?

Bei Tummple gilt es, Klötze in die Höhe zu bauen. Das Spielprinzip erinnert dabei in Grundzügen an moderne Klassiker wie Bausack & Co.. Idee: Jeder Klotz muss auf einer Basis stehen oder auf einem anderen Klotz. Logisch, dass die Basis so klein ist, dass schon nach zwei, drei Zügen unbedingt in die Höhe zu bauen ist. Dadurch wird alles etwas wackeliger und – ebenfalls logisch – irgendwann fällt der so entstehende Turm krachend in sich zusammen. Wer so einen Einsturz verursacht, muss die Klötze als Minuspunkte an sich nehmen. Na klar, wer am Ende davon am wenigsten hat, gewinnt bei Tummple.

Würfel für mehr Abwechslung

Das klingt fast schon banal, daher gibt es natürlich eine Besonderheit. Bei dieser handelt es sich um einen Würfel. Der Würfel ist vor jedem Spielzug zu werfen. Das Ergebnis gibt an, in welcher Ausrichtung der Klotz zu platzieren ist. Und er gibt eventuell an, ob ein sogenannter Tump zu setzen ist. Diese gibt es in Weiß oder Gelb. Die weißen Tumps erschweren das Bauen durch die bloße Anwesenheit. Die gelben Tumps blockieren gar den kompletten Klotz. Also zwei Sperren, die den Spielablauf etwas trickreicher gestalten. Warum das Zeug „Tump“ heißt und bei jedem Spiel den Namen Trump unschön in Erinnerung ruft, wissen wohl nur Autor und Verlag.

Lohnt sich das Geschicklichkeitsspiel Tummple?

Ich bin enttäuscht. Leider. Meine dicken Finger und meine nicht immer ruhigen Hände machen mich nicht zum Top-Kandidat für ein Geschicklichkeitsspiel. Aber ich spiele solche Aufgaben immer ganz gern mit. Wenn es dann kracht, ist das eben so und andere sollen ja auch ihren Spaß haben. Aber bei Tummple ist das anders. Hier hat niemand Spaß. Okay, irgend einen Niemand wird es geben. Aber nicht in meinen Spielerunden. Dafür ist Tummple nicht spannend genug.

Die dünne Basis und das notgedrungene Gefühl, als Hochbauunternehmen gar nicht anders zu können, machen die Sache schon nicht besonders leicht und lassen die errichteten Türme schnell einkrachen. Die Vorgabe durch den Würfel führt jedoch das Spielprinzip ad absurdum. Denn die Freiheit des besten und mit wachsenden Turmhöhen häufig einzig möglichen Zuges wird mal eben durch den Würfel regelrecht zum Einsturz gebracht. Denn die Vorgabe der Ausrichtung ist kein gesteigerter Schwierigkeitsgrad, sondern ein Beschneiden von Möglichkeiten und damit des restlich verbliebenen Spielspaß. Und dieses Beschneiden ist auch spielerisch alles andere als ein Pluspunkt. Denn schon nach wenigen Würfen gibt es im Extremfall schlicht keine Baumöglichkeit mehr. Würfelt ein Spieler gar sehr schnell gar einen gelben Tump, wird das Unterfangen nahezu unmöglich. Daher kommt in vielen Partien gar kein Spielfluss auf, von Spaß gar nicht erst zu reden. In anderen geht es eine Zeit lang gut, bevor Tummple wieder an den Punkt kommt, an dem es fast unspielbar wird. Erschwert wird das ganze Unterfangen noch durch den Würfel selbst. Die Symbole darauf sind alles andere als leicht zu entziffern. Die sehr ähnlichen Zeichen für die Ausrichtung des nächsten Klotzes sind zu klein und uneindeutig. Wir hatten eigentlich ständig das Problem, dass wir nicht sicher waren, welches Symbol wir gewürfelt haben. Ein dickes Minus!

Nein, Tummple ist kein schönes Spiel. Das Material abgesehen vom Würfel ist in Ordnung, die Anleitung sauber und verständlich. Das Spielprinzip ist dagegen absolut überarbeitungswürdig. Es schreit geradezu nach alternativen Regeln, was vielleicht sogar der Untertitel in Wahrheit ironisch ausdrücken soll. Aber dafür habe ich keine Zeit. Lieber spiele ich ein besseres Spiel, bei dem ich mir den Spaß nicht erst erarbeiten muss.blank

Infos zu Tummple

  • Titel: Tummple
  • Verlag: Game Factory
  • Autor: Bruce Shadorf
  • Spieleranzahl (von bis): 2-4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 15
  • Jahrgang: 2017
  • Video:
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2 Kommentare

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ravn 19. August 2017 at 15:47

Die Spielidee an sich ist durchaus interessant – auf dem Papier. Allerdings bewegen wir uns auf einer sehr schmalen Grenzlinie in unserem Zug: Auf der einen Seite wollen wir unser Bauteil so einbauen, dass der Turm nicht einstürzt. Auf der anderen Seite wollen wir es den nachfolgenden Spielern möglichst schwierig machen. Also müsste man selbst das Risiko eingehen, möglichst instabil zu bauen. Allerdings ist die Gefahr dann zu gross, dass dabei der Turm einstürzt. Also baut man einfach irgendwie und hofft darauf, dass die Mitspieler eine blöde Würfelvorgabe vorgesetzt bekommen, dass die nicht mehr vernünftig bauen können oder aus Langeweile übermütig werden. In Summe spielt sich das nicht gut und zu zweit gespielt, musste der Turm schon enorm anwachsen, um überhaupt irgendwann mal gefährdet zu sein. Taugt nix. Deshalb lieber Bausack oder Junk Art spielen oder Jenga.

 

 

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MD-play 2. Juni 2018 at 12:25

Ich habe das Spiel im Laden gesehen und wusste sofort,das ist gut. Wir haben es schon oft gespielt. Und ich muss sagen wir spielen es mit Freude. Das tolle ist,dass man versuchen muss sich gegenseitig die einfachen Türme zu erschweren. Ich bereue den Kauf nicht. Es ist nicht einfach und gerade deshalb toll. Man kommt so zwar deutlich über die Zeit,aber das stört keinesfalls.

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