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Rolemaster Rollenspielsystem

Michael Weber

Rolemaster ist ein recht altes Rollenspielsystem. Es stammt von Iron Crown Enterprise (I. C. E.) und existiert seit Anfang der 1980er-Jahre. Haupotautoren sind Terry Amthor, Coleman Charlton, Leonard Cook, Karl Fischer, Peter Fenlon Jr. und Bruce Neidlinger. Es gab mehrere Überarbeitungen, die unter anderem von Laurin/Queen Games und 13 Mann in Deutsch veröffentlicht wurden.

Was ist Rolemaster RPG?

Die Besonderheit des Systems besteht darin, dass es „nur“ ein reines Regelwerk ist.Jedoch ein äußerst ausgefeiltes und umfangreiches. Scherzhaft wird Rolemaster auch Rulemaster genannt, weil es für jede Aktion und jeden Vorgang in irgendeiner Weise eine ausgearbeitete Regel gibt. Das Ausarbeiten der Welt ist dagegen Sache der Spielleitung. Es gibt also keine Hintergrundgeschichten, an denen sich die Runden orientieren können.

Hier listen wir Rezensionen zum Rollenspiel Rolemaster auf. Dabei berücksichtigen wir Regeln, Quellbücher und Abenteuer.

Detailverliebtheit erzeugt Liebe und Hass beim Rollenspiele-Erlebnis

Rolemaster bietet eine Vielzahl von Tabellen und detaillierten Mechaniken, die sowohl den Charakterfortschritt als auch den Kampf abdecken. Diese Detailverliebtheit ermöglicht es den Spielern, ihre Charaktere in fein abgestimmten Nuancen zu entwickeln und jede ihrer Aktionen im Spiel zu personalisieren. Die Kritiker des Systems argumentieren oft, dass diese Detailfülle das Spiel verlangsamt und den Fluss der Erzählung stören kann, während Befürworter genau diesen Detailgrad schätzen, da er realistischere und unberechenbare Ergebnisse in den Aktionen der Charaktere ermöglicht.

Freiheit vs. Einschränkung durch fehlende Hintergrundwelt

Das Fehlen einer festgelegten Hintergrundwelt kann als Nachteil betrachtet werden, bietet aber auch den Spielleitern eine enorme Freiheit. Sie können Rolemaster in jeder erdenklichen Welt oder Geschichtsperiode einsetzen, sei es in einer selbst erschaffenen Fantasiewelt, einer postapokalyptischen Zukunft oder im historischen Europa. Dies gibt dem System eine erstaunliche Flexibilität und Anpassungsfähigkeit, die es von vielen anderen Rollenspielsystemen unterscheidet. Es legt den Schwerpunkt auf die Mechanik und lässt die Weltbildung der Kreativität der Spielgruppe über.

Berufe und Fertigkeiten bedeuten eine andere Charaktererschaffung

Das Charaktersystem von Rolemaster basiert auf einer Kombination von Berufen (vergleichbar mit Klassen in anderen Rollenspielsystemen) und Fertigkeiten. Es gibt Dutzende von Berufen zur Auswahl, und jeder Beruf hat Zugang zu einer Vielzahl von Fertigkeiten, die wiederum in verschiedene Kategorien unterteilt sind. Darüber hinaus können die Spieler ihre Charaktere weiter individualisieren, indem sie Talente und Schwächen auswählen, die zusätzliche Vorteile oder Herausforderungen bieten. So entsteht ein Charekter, der nahezu einmalig ist und eine ganz individuelle Spielweise erfordert und unterstützt.

Kritische Treffer für blutige Abenteuer

Eine Besonderheit ist das kritische Treffersystem von Rolemaster. Im Kampf können Angriffe, die besonders gut gewürfelt wurden, zu kritischen Treffern führen, die detaillierte und oft blutige Beschreibungen von Verletzungen und Wunden bieten. Dieses System fügt dem Spiel sowohl Realismus als auch eine gewisse Theatralik hinzu und ist bei vielen Spielern beliebt. Zugleich macht sich hier die Detailliertheit des Regelwerks auch negativ bemerkbar. Rolemaster grenzt teilweise an Würfelorgien.