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Kniffel (50 Jahre)

Kniffel (50 Jahre) - Ausschnitt - Foto von Schmidt Spiele

Infos zum Spiel Kniffel (50 Jahre)

  • Titel: Kniffel
  • Verlag: Schmidt Spiele
  • Spieleranzahl (von bis): 2-8
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 20
  • Jahrgang: 2022

Ach, wie sag ich es meinen Verlagspartnerinnen und -partnern? Kniffel ist 50 Jahre alt. Jahrgang 1972 also. Ein Würfelspiel. Ein Klassiker. Was machen Schmidt Spiele? Kündigen eine Jubiläumsausgabe an. Diese besteht dann aus einer Schachtel mit wenig ansprechendem Cover, einem Block, ein paar Bleistiften und natürlich den Würfeln. Als „Besonderheit“ liegt ein Original-Kniffelbecher (Kunstleder/Kunststoff) bei. Ehrlich, das soll alles sein? Das geht doch besser. Denn ob man es mag oder nicht – dieses Würfelspiel ist extrem erfolgreich und hat viele Fans.blank Es hat mehr Aufmerksamkeit verdient.

Die Regeln von Kniffel

Die Regeln kennen vermutlich viele Leserinnen und Leser in- und auswendig. Jeder erhält ein Wertungsblatt, das bis zu sechs Spiele ermöglicht. Im oberen Bereich gibt es Zeilen für gleiche Augenzahlen. Von den 1-ern bis zu den 6-ern. Im unteren Bereich gibt es Zeilen für einen Dreierpasch, einen Viererpasch, eine kleine und eine große Straße (vier bzw. fünf direkt aufeinanderfolgende Augenzahlen) sowie einen Kniffel (fünf gleiche Augenzahlen) und eine Chance (was nirgends sonst gerade passt).

Diesen Bogen gilt es, möglichst effektiv zu füllen. Dabei spielt der obere Bereich eine besondere Rolle, weil es dort einen fetten Bonus geben kann. Wer dort 63 Punkte erreicht, bekommt 35 Punkte extra. Diese Punkte sind zu erreichen, indem möglichst viele, am besten mindestens drei gleiche Augenzahlen pro Zeile, eingetragen werden. Wobei selbstverständlich zum Beispiel in die 4er-Reihe nur Vieren dürfen. Wer also zwei davon wirft, erhält nur acht Punkte.

Material von Kniffel - Foto von Michael Weber

Der untere Bereich bietet Konstellationen, die schwerer zu erwürfeln sind, aber überwiegend eine stattliche Festpunktzahl einbringen. Der Kniffel aus fünf gleichen Würfelergebnissen sogar 50. Ist die Runde vorbei, zählen alle ihre Werte zusammen und es gewinnt die Person mit der höchsten Gesamtsumme.

Das Würfeln und Abstreichen

Kniffel ist der Urvater des Roll & Write. Das Würfelspiel verlangt gute Augenzahlen und das Übertragen der Ergebnisse auf das Blatt. Das funktioniert in einer ansprechend-einfachen, aber durchaus trickreichen Weise. Denn der erste unpassende Wurf wird schnell zu einer Chance. Der zweite ist ärgerlich, aber früher oder später muss eben eins der Felder ganz gestrichen oder mit Minipunktzahlen bestückt werden. Das bedeutet Punkteverlust.

Auf dem Weg dorthin, dürfen alle in ihrem Zug je dreimal würfeln. Nach dem ersten Wurf darf mit beliebigen Würfeln zweimal nachgebessert werden. Am Ende gibt es fünf Würfelseiten mit Augen als Ergebnis. Dieses wird eingetragen. Dabei können alle durch Wurfwiederholungen und das sinnvolle Abstreichen begrenzt taktierten und optimieren. Aber am Ende ist ein glückliches Händchen unabdingbar.

Ist Kniffel noch zeitgemäß?

Ich habe in meinem Leben schon unzählige Kniffel-Runden erlebt. Die meisten davon sind aber schon einige oder einige Jahre mehr her. Allerdings ist dieses Würfelspiel eines der Dinger, die ich bei anderen immer wieder ohne Murren mitspielen würde, wenn ich nichts Passendes als Alternative dabei hätte. Es ist zurecht ein Klassiker und erreicht durch die einfachen Regeln und den überschaubar taktischen Anteil eine große Zielgruppe.

Kniffel (50 Jahre) - Schachtel - Foto von Schmidt Spiele

Diese Ausgabe ist dennoch irgendwie lieblos gemacht. Es ist alles enthalten, selbst die Bleistifte. Aber zum Jubiläum – immerhin ein halbes Jahrhundert! – hätte ich mir etwas Besonderes gewünscht. Vielleicht eine Würfelmatte oder etwas in dieser Art. Ich meine: 50. Geburtstag, der Kniffel bringt 50 Punkte – hätte man da nicht irgendetwas draus machen können?

Aber das ändert nichts am Ablauf. Der ist gut, wenn sicher andere Vertreter des Roll & Write deutlich mehr taktische Optionen bieten. Dazu gehören zum Beispiel Dizzle, Doppelt so clever oder Flippermania. Auch in der Kniffel-Familie selbst gibt es spannendere Alternativen wie Kniffel Dice Duel oder Kniffel Master. Das Original bleibt als Klassiker immerhin ein Klassiker, aber in seiner aktuellen Aufmachung irgendwie etwas aus der Zeit gefallen. Vielleicht ist das trotz allem gut so.

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