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Roll & Write: Würfelergebnisse abstreichen

Michael Weber

Roll & Write ist ein Mechanismus bei Gesellschaftsspielen. Der Ablauf ist in der Regel besonders zugänglich und leicht zu erlernen. Er besteht im Kern aus würfeln und das Ergebnis eintragen oder abstreichen.

Was bedeutet Roll & Write?

Der Mechanismus ist frei zu übersetzen mit „Würfeln & Zeichnen“. Es gibt verschiedene Arten dieses Systems. Das moderne Verständnis meint damit weniger ein „Würfeln und Aufschreiben“, als ein „Würfeln und Abtragen“. Während Kniffel daher trotz einiger Ähnlichkeiten als ein sehr bekanntes Spiel aus dieser erweiterten Familie eher nur am Rande dazugehört, sind zum Beispiel Noch mal und Dizzle typische Vertreter. Im Kern basieren entsprechende Gesellschaftsspiele auf zwei Grundelementen:

  • Alle versuchen, mit einigen Würfeln bestimmte Ergebnisse zu erzielen.
  • Die Ergebnisse können auf einem bedruckten Bogen angekreuzt oder abgestrichen werden.

Die weiteren Regeln führen dabei zu einer Unterscheidung zwischen den Würfelspielen. Der zweite Aspekt ist besonders wichtig: Es gibt vorgedruckte Pläne oder Papierbögen. Darauf können zum Beispiel Kästchen mit Symbolen, Landschaften oder ähnliches zu finden sein. Für passende Würfelergebnisse dürfen die Spielerinnen und Spieler entsprechende Symbole oder Eintragungen durchstreichen oder eintragen. In der Regel führen die Änderungen auf dem Bogen zu weiteren Optionen oder einer Punktewertung. Teilweise müssen bestimmte Dinge durchkreuzt oder eingetragen sein, um weitere Bereiche des Bogens bearbeiten zu können.

Glück und Taktik

Durch die Verknüpfung von Würfelergebnis und freier Nutzung der Ergebnisse auf dem eigenen Blatt, bietet Roll & Write in der Regel eine durchaus beachtliche taktische Tiefe. Meistens können sowohl Würfelergebnisse im gewissen Umfang beeinflusst, als auch das Übertragen auf den Bogen nach eigenen Erfordernissen optimiert werden. Dabei entstehen häufig elegant wirkende, wenig fordernde, aber spannende Abläufe.

Einfache Regeln und machbare Anforderungen

Entsprechende Titel sind häufig einsteigerfreundlich und familientauglich. Die meisten Roll-&-Write-Gesellschaftsspiele sind bereits für Kinder ab 6 bis 8 Jahren nutzbar und machen auch in gemischten Runden großen Spaß. Der Reiz liegt gerade in einem überschaubaren Regelumfang, schnellen Abläufen und spannenden Möglichkeiten. Ein typischer Nachteil ist, dass die Partien häufig mit wenig Interaktion auftrumpfen können. Vielfach spielen alle vor sich hin. Nur wenige Roll-& Write-Spiele bieten zum Beispiel eine Regel, die andere Spielerinnen und Spieler beim eigenen Zug einbindet.

Ein ähnlicher Mechanismus wie Roll & Write ist das Flip & Write. Dabei geht es um gespielte Karten, mit deren Unterstützung ein eigener Bogen ergänzt oder geändert werden kann. Beide Systeme werden häufig zusammengefasst, da sie im Kern den gleichen Ablauf mit anderen Materialien bieten.