In der Taverne Zum Roten Drachen treffen sich die Priesterin Deirdre, die Kriegerin Fiona, der Halbling Gorki und der Zauberer Zot, um gemeinsam ihre Heldentaten zu feiern. Nach und nach verabschieden sich die Kampftrinker in wohlige Träume – bis nur noch der Trinkfesteste übrig bleibt.
Jeder Spieler erhält eine Tafel, auf der die Trinkfestigkeit und der aktuelle Alkoholgehalt festgehalten werden. Erreicht der Alkohol-Pegel im Laufe des Spiels den Festigkeitswert, wird der Charakter bewusstlos und scheidet aus.
Außerdem erhält jeder einen eigenen Aktionskartensatz sowie ein wenig Geld, mit dem die Getränke der Taverne bezahlt werden müssen. Auch vom allgemeinen Getränkekartenstapel wird jeder gleich zu Beginn mit zwei Bestellungen versorgt. Diese Getränke bleiben verdeckt vor den Spielern liegen, bis sie getrunken werden. Der Zug eines Spielers besteht hauptsächlich aus drei Schritten: eine Aktionskarte nutzen, einem Mitspieler ein Getränk spendieren und schließlich selbst eines trinken.
Der Aktionskartenstapel eines Charakters beinhaltet sehr unterschiedliche und spezielle Aktionen. Manche können jederzeit gespielt werden, andere nur unter bestimmten Voraussetzungen. Es darf geschummelt, gezaubert und gezockt werden. Beim Zocken wird das eigentliche Gelage durch eine Zockrunde unterbrochen. Mit den entsprechenden Aktionskarten und dem nötigen Kleingeld gewinnt ein Spieler den Pott und erarbeitet sich damit einen Vorteil. Denn wer kein Geld mehr besitzt, wird aus der Taverne geworfen und scheidet ebenfalls aus.
Doch Geld wird noch an anderer Stelle benötigt: Zum Bezahlen der Getränke. Beim Roten Drachen wird jedoch „angeschrieben“, das heißt, sobald eine Runde ausgegeben wurde und der Getränkekartenstapel alle ist, muss jeder Spieler eine Münze bezahlen. Früher oder später scheiden die tapferen Recken also aus, weil sie entweder besoffen sind, unter dem Tisch liegen oder mittellos auf der Straße sitzen. Als „größter Held“ kann sich dann derjenige feiern, der zuletzt noch in der Taverne steht.
So befremdlich das Thema auch sein mag: Sich gegenseitig unter den Tisch zu saufen, hat noch nie so viel Spaß gemacht wie im Roten Drachen. Jeder Charakter hat ganz unterschiedliche Stärken und Schwächen. Der Zauberer reinigt sein Blut mit magischen Tricks, Fiona hat so etwas gar nicht nötig, und Gorki kippt seinen Kumpanen noch einen Extraschuß ins Glas. Wie fies!
Apropos fies: Die Getränke sind natürlich auch nicht alle gleich! Wer Pech hat, erwischt einen Drink mit „Nachspülen“ und muss sich dann nicht nur ein Getränk hinter die Binde kippen, sondern sogar noch gleich das nächste. Wohl dem, der dann auch eine „Alkohol ignorieren“-Karte auf der Hand hat.
Da am Anfang eines Zuges beliebig viele Karten abgeworfen und nachgezogen werden dürfen, lässt sich dem Kartenglück übrigens in gewissem Umfang durchaus auf die Sprünge helfen. Ein Strategiespiel wird damit aus Zum Roten Drachen allerdings noch lange nicht, was bei diesem Thema aber auch eher verwunderlich gewesen wäre.
Nur gut, dass kein Methylalkohol im Spiel ist. Das große Besäufnis im Roten Drachen macht ab drei Spielern aufwärts richtig Spaß und verleitet schnell dazu, alle vier Charaktere mal auszuprobieren. Sehr löblich ist auch, dass Material und Verpackung im Vergleich zur Originalausgabe von Slugfest Games auf ein Optimum reduziert wurden. Trotzdem würden wir hier gerne eine kleine Erweiterung sehen: Wie wär’s zum Beispiel mit einem Zwerg, einem Golem oder einem Elben Elfen in der Taverne?
Infos zu Zum Roten Drachen
- Verlag: Pegasus Spiele
- Autor: Cliff Bohm, Colleen Skadl, Geoff Bottone
- Spieleranzahl (von bis): 2 - 4
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 12
- Dauer in Minuten: 30
- Jahrgang: 2008
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