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Interview: Wolfgang Panning über die Wasserspiele von Haba

Spritz-Duell ist eines der Wasserspiele von Reich der Spiele

Plitsch, platsch, rein ins Nass

Sommerzeit ist nicht gerade die Top-Spielezeit.. Lieber liegen die Menschen im Freibad und kühlen die von der Sonne verwöhnte Haut mit Wasser. Leider gibt es neben Ballspielen kaum Spiele, die man im Wasser spielen kann. Doch Wolfgang Panning schafft mit seinen Wasserspielen, die nach und nach beim Verlag Haba erscheinen, Abhilfe. Echte „Brettspiele“ im und auf dem Wasser zu spielen. Und wer den Trend verschläft, kann diese Spiele auch in der Badewanne probieren.

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Für Wolfgang Panning, dem Erfinder der Wasserspiele, war es im wahrsten Sinne des Wortes kinderleicht, die Grundidee zu den Spielen zu entwickeln. Er erklärt: „Es ist mal wieder – wie schon bei Kardinal – meinem Sohn Moritz (zu dem Zeitpunkt sechs Jahre alt) zu verdanken. Er ging zu dieser Zeit nur mit ganz bestimmten Spielsachen in die Badewanne. Waren sie nicht auffindbar weigerte er sich. Und dann spielte er wirklich jedes mal das gleiche Spiel.
Da war die Idee geboren. Warum nicht gleich ein echtes Regelspiel fürs Wasser? Für die Badewanne und dann logisch zu Ende gedacht, auch fürs Planschbecken bis hin zum Schwimmbad.“

Wolfgang Panning erfand das Spielprinzip von Reich der SpieleNur so einfach die Idee war, so ungewohnt war dann die Umsetzung. Ein Wasserspiel ist eben kein Brettspiel. Wolfgang Panning erklärt den Unterschied: „Es ist sehr viel spontaner. Das Tüfteln ist dann eher technischer Natur. Das Wasser mit all seinen physikalischen Eigenschaften liefert viele Möglichkeiten, die nur dort funktionieren oder zumindest dort einen entscheidenden Kick anders funktionieren als außerhalb des Wasser …“

Dabei gab es auch Überlegungen, die sonst nicht unbedingt nahe liegen. Die Spieldauer musste zum Beispiel wegen der Erkältungsgefahr möglichst kurz sein. Die bereits veröffentlichten Wasserspiele Nessi und Spritz-Duell haben deshalb einen Duellcharakter mit Spielzeiten im Minutenbereich. Aber das muss nicht so bleiben, denn der Autor hat noch eine ganze Reihe von Ideen in der Hinterhand.

Ob die umgesetzt werden, ist aber auch vom Verlag abhängig. Markus Nikisch, zuständiger Redakteur, kündigte uns gegenüber aber weitere Spiele an: „Wolfgang Panning hat uns ein komplettes Wasserspielkonzept angeboten. Es beinhaltete die Grundidee mit dem Ring als zentrales Spielelement und bereits einige Spielideen. Neuland haben wir bei der Kunststoffumsetzung betreten. Die einzelnen Teile mussten nicht nur gut aussehen sondern auch die richtigen Schwimm- und Taucheigenschaften haben. Das bedeutete für uns viel Zeit in der Badewanne … Einige Highlights haben wir uns aber für die Zukunft aufgehoben. Der tolle Wasserwürfel zum Beispiel erblickt erst jetzt in Fang den Fisch das Licht der Welt. Von Wolfgang Panning haben wir noch genug gute Vorschläge für die Reihe. Einige sind sehr aufwändig. Aber gerade bei diesen ‚kribbelt‘ es uns besonders in den Fingern.“

Das wichtigste Spielelement ist ein Ring, in dem das eigentliche Spiel abläuft. Der Ring war die Lösung für ein Problem beim Testspielen. „Ich machte ursprünglich aus rein praktischen Gründen meine Experimente in 5- und 10-Liter-Wassereimern. Als ich mit den Kindern in die Wanne ging, um die Spiele auszuprobieren, hatte ich ein profanes Problem. Das Material schwamm weg. Wie rundes Spielmaterial, das blöderweise vom Spieltisch rollt,“ erinnert sich Wolfgang Panning. „Und ein Eimer in der Wanne ist albern, also schnitt ich die oberen fünf Zentimeter eines Plastikeimers ab und wir hatten einen ‚Spieltisch‘. Die entscheidende Idee. Aber der Ring wurde und wird sich weiterentwickeln. Das fordern die Spielideen.“ Markus Nikisch pflichtet bei: „Der Ring ist das Zentrum des Spieles. Er hält das ganze Material zusammen und schützt die Einzelteile bei ‚Wellengang‘ vor dem Untergehen. Ohne ihn wäre das Spiel in der Badewanne oder im Freibad nicht möglich.“

Und mit dem Ring haben die Wasserspiele praktisch einen Brettspielcharakter. Dennoch funktionieren sie nur im Wasser. Entscheidend ist der Spielort. „Das Wasser und seine Eigenschaften geben den Spielen den besonderen Kick,“ kann sich Wolfgang Panning nicht vorstellen, dass die Spiele anders funktionieren. Und im Wasser haben damit sowohl Kinder als auch Erwachsene Spaß. Markus Nikisch hebt hervor: „Sie gehören zu der Art von Spielen, bei denen sich der Erwachsene nicht langweilt, wenn er sie mit Kindern spielt. Natürlich müssen die Spieler eine gewisse ‚Toleranzgrenze‘ mitbringen. Es wird mit Wasser gespielt und so bleibt es nicht aus, dass man nass werden kann. Besonders bei den Spielen mit Spritztier ist dieses ‚Nasswerdepotenzial‘ sehr groß. Die Spiele können sowohl in der Badewanne, im Freibad aber auch in größeren Eimern und Regentonnen gespielt werden. Es ist egal, ob man sie im Haus oder im Freien spielt, daher sind sie auch jahreszeitenunabhängig.“

Nessi ist das zweite der Wasserspiele von Reich der SpieleVeröffentlicht hat diese Spielideen ausgerechnet der für sein Spielzeug und seine Spiele aus Holz bekannte Verlag Haba. Das lag daran, dass Wolfgang Pannings eigener erster Ansatz Holz war: „Daher ging ich als erstes zu Haba, die bekanntlich Spielideen für Kinder toll umsetzen. Holz hat aber so seine technischen Probleme im Zusammenhang mit Wasser. Beständigkeit, Hygiene. Man war bei Haba aber so sehr begeistert von meinem Konzept und schwenkte zu meiner Überraschung sehr schnell auf Kunststoff um.“ Dennoch ist Kunststoff bei Haba für Markus Nikisch nichts ungewöhnliches. Die Kernkompetenz sei zwar Holz, aber der Verlag arbeite schon seit längerer Zeit mit vielen anderen Materialien. So gibt es auch Stoffgreiflinge oder auch  Ausstechformen aus Blech. Allerdings räumt er ein: „Es stimmt, ein reines Kunststoffprodukt gab es vorher noch nie bei Haba. Wichtig ist für uns, dass wir mit hochwertigen Materialien arbeiten. Haba steht für Qualität und das unabhängig vom ausgewählten Material. Außerdem betreten wir gerne neue Wege und wollen mit besonderen und innovativen Produkten auf den Markt kommen.“

Der Handel reagierte zunächst entsprechend verhalten. Viele Händler waren zu Beginn unsicher, da sie nicht wussten, wo sie das Produkt einsortieren sollten – Spiel oder Spielzeug. Markus Nikisch sieht nun aber ein Umdenken: „Einige haben das Produkt als reines Sommerprodukt verstanden. Deshalb haben wir bei den beiden neuen Spielen der Reihe eine Änderung in der Optik vorgenommen. Jedes Spiel hat jetzt ein Cover auf dem Kinder in der Badewanne beim Spielen zu sehen sind. Sie sind sehr, sehr schön geworden und sollen dem Händler und dem Kunden helfen, das Produkt besser einordnen zu können. Die Resonanz der Händler auf die veränderte Optik war sehr positiv.“

Mit den Wasserspielen gibt es für Groß und Klein ein Angebot an freibad- und vor allem wassertauglichen Spielen, mit denen der Sommer heiß werden darf. Die Abkühlung ist (fast) gleich inklusive. Also, rein ins Nass. Spielen ist nicht mehr allein auf den Spieltisch beschränkt.

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