Reich der Spiele

Avalon

Avalon von Kosmos

Hm, ein wirklich zweischneidiges Schwert, dieses Spiel. Einerseits wirkt das zauberhafte Thema aus der Artussage aufgesetzt und die Mechanismen bekannt, andererseits funktioniert das Spiel, spielt sich flott und macht sogar (begrenzt) Spaß. Insgesamt wirkt Avalon aber dennoch dröge und die Spieldauer zu lang.

Es werden Landschaften zwischen die Spieler gelegt, die unterschiedlich viele Siegpunkte bringen. Dumm nur, dass sie zunächst verdeckt liegen, die Spieler also nicht wissen, um welche Gebiete oder um wie viele Siegpunkte sie jeweils kämpfen. Davor werden auf jeder Spielerseite zufällig Zauberinnen und Ritter platziert, außerdem erhält jeder Spieler noch ein paar Karten auf die hand. Los geht’s. Mit Zauberinnen versucht man gegnerische Karten von der gegenüberliegenden Landschaftsseite auf die eigenen zu ziehen. Die Kartenfarbe muss allerdings die gleiche sein, außerdem kann der Gegner kontern. Mit Rittern kann man Landschaften angreifen und in Besitz nehmen, wenn der Gegenspieler nicht mit einer gleichfarbigen Karte kontern kann. So ein Angriff ist im Erfolgfall jedoch sehr kraftraubend, da anschließend Karten abgegeben werden müssen. Je mehr Karten an der Landschaft lagen, desto größer der Kartenverlust. Man kann Zauberinnen und Ritter aber auch einfach anlegen, um die eigene Landschaftsseite zu stärken, denn ein Angriff ist nur möglich, wenn der Angreifer zuvor mindestens so viele Karten ausliegen hat, wie der Verteidiger.

Nicht vergessen sollte man jedoch, ein paar Karten auf der Hand zu halten, um die Aktionen des Mitspielers kontern zu können. Karten gibt es am Ende der eigenen Aktion oder gar erst zu Beginn der nächsten eigenen. Je nachdem, welche Nachschubkarte man aufnehmen mag oder kann. Diese bringen unterschiedlich viele Karten, aber eben auch zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Da heißt es Haushalten mit den Kräften. Wer zuerst Landschaften im Wert von 15 Siegpunkte erringen kann, gewinnt das Spiel.

Schön, das Spiel funktioniert. Schön, das Auffüllen der Kartenhand zu verschiedenen Zeitpunkten ist ungewohnt. Schön, das sofortige Kontern der Aktion des Mitspielers bringt Dynamik ins Spiel (und schrumpft die Anzahl der Handkarten spürbar). Schön, das Spiel läuft flüssig und schnell. Aber man hat dennoch ständig das Gefühl, dass das Spiel bald zu Ende sein möge. Es gibt so viele bessere Spiele. Ein durchaus zu vergleichendes Caesar & Cleopatra aus der gleichen Spielreihe zum Beispiel sorgt für sehr viel mehr Spaß und Spannung als das Geplänkel um Mehrheiten bei Avalon. Ein Name, der sagenhaft ist. Ganz anders als das Spiel, das über gehobenen Durchschnitt nicht hinaus kommt. 

Infos zu Avalon

  • Verlag: Kosmos
  • Autor: Leo Colovini
  • Spieleranzahl (von bis): 2
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 12
  • Jahrgang: 2003

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