Infos zum Spiel Diamonds Club
- Titel: Diamonds Club
- Verlag: Ravensburger
- Autor: Rüdiger Dorn
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
- Dauer in Minuten: 75
- Jahrgang: 2008
Was tun reiche englische Edelsteinhändler, wenn sie sich nicht entscheiden können, wer der Erfolgreichste von Ihnen ist? Sie entscheiden diese eingefahrene Situation traditionell durch eine Wette. Wer am erfolgreichsten mit Edelsteinen handelt und den schönsten Park gestaltet, erhält das Recht dem Diamonds Club vorzustehen.
Jeder Spieler bekommt einen eigenen Park, sowie ein Startkapital von zehn Münzen und jeweils einen Edelstein in den vier möglichen Farben. Das Spiel läuft über mehrere Runden, bis ein Spieler seinen Park fertig gestellt hat. Jede Runde lässt sich grob in eine Einkaufs- und Bauphase unterteilen. In der Einkaufsphase setzen die Spieler ihre Münzen ein, um Ausrüstungsgegenstände zu erwerben, Technologien zu entwickeln, Tierplättchen einzukaufen oder um auf der Startspielerleiste vorzurücken. Der Markt besteht aus mehreren Marktstreifen, von denen je nach Spielerzahl unterschiedlich viele zufällig ausgelegt werden. So entsteht ein von Runde zu Runde variierendes Raster mit wechselndem Angebot. Reihum setzen die Spieler nun Münzen auf freie Felder des Marktes und nutzen deren Aktion. Zunächst ist dies noch günstig, aber je gefüllter der Markt ist, desto kostspieliger wird es. Denn für jede Münze, die sich auf einem benachbarten Feld befindet, muss eine Münze zusätzlich bezahlt werden.
Ausrüstungsgegenstände, in Kombination aus Mine, Schürfrecht und Schiff, sorgen für den Nachschub an Edelsteinen. Die beiden letztgenannten haben Werte von zwei bis fünf, die angeben wie viel Edelsteine ein Spieler maximal erwerben kann. Hohe Werte sind natürlich lukrativer, niedrigere lassen Spieler zum Ausgleich auf der Startspielerleiste vorrücken. Tierplättchen können sofort im eigenen Garten abgelegt werden. Zuletzt können Technologien entwickelt werden. Hierbei kann sich die Wertigkeit der eigenen Bäume am Spielende, das Grundkapital, das jede Runde zur Verfügung steht oder die Ausbeute beim Schürfen erhöhen.
Zwischen der Markt- und Bauphase kommt es nun noch zur Änderung der Startspielerreihenfolge und Ausschüttung der Edelsteine. Der Spieler der auf der Leiste am weitesten vorne steht wird für die folgenden Phasen und dem Start der folgenden Runde Startspieler. Zusätzlich erhält er, genauso wie der Spieler, der die meisten ungesetzten Münzen besitzt, als Belohnung einen besonderen Edelstein, den Diamanten, der als Joker eingesetzt werden kann. Nachdem die Spieler nun noch ihre Edelsteine erhalten haben kommt es zur Bauphase.
Hier können die Spieler den Edelsteinen ihrem eigentlichen Zwecke zuführen, sprich Landschaftsplättchen kaufen und diese in ihrem Park einsetzen. Die Kosten sind auf Preistafeln angegeben. Brunnen, Orangerie, Pavillon und Rosengarten benötigen drei genau festgelegte Edelsteine, der Wald ist mit zwei oder drei beliebigen Edelsteinen leichter zu erwerben. Dies ist aber nur der Grundpreis, denn für jeden Mitspieler, der an dieser Preistafel bereits eingekauft hat, muss ein Edelstein extra abgedrückt werden. Durch Erfüllung bestimmter Voraussetzungen, zum Beispiel drei Orangerien oder alle Bauwerksarten, können die Spieler Bonuskarten erhalten, die am Spielende Punkte bringen.
Das Spiel endet nach der Runde, in der ein Spieler alle 14 hellgrünen Felder seines Parks besetzt hat. Drei dieser Felder sind Pflichtfelder mit bestimmten Bauwerken, ohne die man gar nicht erst in die Wertung kommt. Nun gibt es Punkte für jedes Bauwerk (vier Punkte), Wälder gemäß der Entwicklungsleiste (zwei bis sechs), Tierplättchen (ein Set aus Teich, Wildpark und Voliere geben zehn Punkte), die Bonuskarten und Entwicklungen. Der Spieler mit den meisten Siegpunkten gewinnt.
Diamonds Club ist ein Spiel mit vielen interessanten, schön verflochtenen Mechanismen. Es ist leicht zugänglich, bietet aber trotzdem viele taktische Möglichkeiten. Hierbei muss natürlich der einfache, aber geniale Marktmechanismus hervorgehoben werden. Jede Aktion beeinflusst die weiteren Möglichkeiten der Mitspieler, so kann man gezielt bestimmte Felder teuer machen. Auch der Kampf um die Startspielerpostition ist immer spannend. Dadurch, dass der Startspieler auf der Leiste von hinten beginnen muss, kommt es zu ständigen Wechseln, wodurch kein Spieler bevorteilt wird.
Die meisten Spiele gehen sehr knapp aus, was zu einem hohen Spannugsmoment führt. Deutlich wird es im Grunde nur, wenn nur ein Spieler sich auf Wälder spezialisiert und die anderen Spieler ihn gewähren lassen. Alles an diesem Spiel wirkt durchdacht und perfekt austariert. Tiere bekommt man ohne Einsatz von Edelsteinen und diese ermöglichen ein schnelles Spiel, geben aber verhältnismäßig wenig Punkte. Wälder sind auch relativ günstig, benötigen aber um richtig einzuschlagen eine gute Entwicklung in ihrem Bereich. Wer viel Edelsteine sammelt wird auf der Startspielerleiste zurückhängen. Das alles sorgt für ein Gleichgewicht, bei dem es mehrere gleichwertige Grundstrategien gibt, die man aufgrund der Mitspieler und der Marktsituation immer neu anpassen muss.
Auch in Sachen Ausstattung geht Diamonds Club in die Vollen, denn der Spielkarton ist gut gefüllt: Kleine Plastikbrocken als Edelsteine und schöne große Münzen fassen sich gut an und sehen gut aus. Da das Spiel selbst der Qualität der Ausstattung in nichts nachsteht, gibt es eigentlich keinen Grund, warum man nicht einmal den Diamonds Club aufsuchen sollte. Es ist für alle Spielerzahlen gleichermaßen geeignet und sowohl für Viel- als auch Gelegenheitsspieler eine echter Empfehlung. Eines der besten Spiele des Jahrgangs 2008!
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