Infos zu Kendama
- Titel: Kendama
- Spieleranzahl (von bis): 1-
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 6
Kendama ist ein beliebtes traditionelles Geschicklichkeitsspiel, dass inbesondere im japanischen Raum wahlweise allein oder in Gruppen gegeneinander gespielt wird.
Der Begriff „Kendama“ ist eine Wortzusammensetzung aus „ken“ (Hiragana für Schwert) und „tama“ (Kugel).
Schon die Geishas der Edo-Zeit nutzten Kendamas als Geheimwaffe, um sich gegen aufdringliche Verehrer zur Wehr zu setzen. Das Spiel hat also eine lange Tradition, die sich bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgen lässt. Erfunden haben Kendama allerdings nicht die Japaner, sondern der Überlieferung nach das Volk der Inuit im kalten Grönland. Die Inuit nutzten Kendama aber nicht zum Spielen, sondern zur Ausübung von Bräuchen und Ritualen bei der Jagd.
Teller oder Kugel? Das ist beim Kendama die Frage
Ein Kendama Spielzeug besteht aus einem Griff, über dem eine Kugel thront. Diese ist durch einen dickeren Faden (japanisch ito) mit dem Griff verbunden. Dazwischen, auf der sogenannten Tellertrommel (japanisch sara-do), befinden sich zwei Teller. Der Kleinere von beiden wird kozara genannt, der größere Teller özara. Zusätzlich befindet sich ein weiterer Teller am Ende vom Griff. Diesen nennen die Japaner chuzara. Bis auf die Schnur bestehen alle Teile aus Holz welches, je nach Fertigungsland und Hersteller, unterschiedlich bemalt und verziert ist.
Die Spieler müssen beim Kendama versuchen, die herunterhängende Kugel mithilfe der Schnur von unten so hoch zu ziehen, dass sie wahlweise auf der Spitze des Griffes oder auf einem der Teller landet. Als Alternative dazu können Spieler auch die Kugel halten und versuchen, den Griff (ken) zu fangen. Die Fangvarianten sind ausgesprochen vielfältig. Man geht davon aus, dass mehr als 1000 Tricks durchführbar sind. Das erfordert natürlich Einiges an Übung und Geschick.
Durch ausgeklügelte Tricks den Gegner ausschalten
Wem das Spielen allein zu langweilig ist, der probiert sich im Battle aus und tritt gegen andere Kendama-Fans an. Dabei muss ein Spieler eine Reihe von Tricks vormachen und der Gegner versucht dann, diese zu wiederholen. Gelingt ihm das, gewinnt er das Spiel. Vorher dürfen dabei auch Fehlversuche ausgehandelt werden. Je schwieriger die Tricks sind, desto mehr Fehlversuche darf sich der Gegner leisten.
Und weil es schwer sein kann passende Gegner zu finden, gibt es längst professionelle Organisationen für Kendama wie das Global Kendama Network (kurz Gloken), die British Kendama Association (kurz BKA) oder die Japan Kendama Association (kurz JKA). JKA ist die älteste Organisation. Sie existiert seit 2002 und wird sogar vom japanischen Ministerium für Bildung, Sport und Kultur unterstützt. Hier können Kendama-Interessierte nicht nur Gleichgesinnte finden und auf Wettkämpfen gegeneinander antreten es ist sogar möglich, durch professionell ausgelegte Prüfungen unterschiedliche Ränge bis hin zum dan (Meistergrad) zu erreichen. Um sich weiterzubilden und mehr Tricks zu lernen gibt es nicht nur Schulungen, sondern auch Bücher und Lehrvideos.
Kendama – ein japanisches Spiel zieht um die Welt
Und weil die Japaner ihr Kendama lieben und es schon an den Grund- und Mittelschulen äußerst populär ist, wurde dann im Jahr 2012 schließlich das Global Kendama Network gegründet mit dem erklärten Ziel, Kendama auf der ganzen Welt beliebt zu machen. Dabei gibt es längst unzählige Abwandlungen des Geschicklichkeitsspiels, wie zum Beispiel Perinola, Trichterball, Balero oder das französische Bilboquet. Bei allen Varianten geht es darum, Kugeln zu fangen. Allerdings bietet das japanische Kendama als einzige Form die zusätzliche Schwierigkeit der Tellertrommel an. Dadurch haben Spieler einfach mehr Variationsmöglichkeiten. Wer sich besonders gut anstellt, der kann den Faden an der Kugel weglassen und im freien Fall versuchen, die Kugel wieder zu fangen. So hört der Spielspaß nie auf.
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