Eine Kathedrale braucht das Land. Also machen sich die Spieler daran, eine solche zu errichten.Dazu wird im ersten Teil des Spiels ein Land aufgebaut. Reihum zieht jeder Spieler ein Landschaftskärtchen und legt es an die bisherigen an. Da die Kärtchen achteckig sind, ergeben sich Lücken, in denen die Spieler Hütten bauen können. Wenn das Land fertig gestellt ist, hat jeder fünf Hütten, aus denen seine Arbeiter sich auf die angrenzenden Felder begeben können.
Das eigentliche Spiel gliedert sich nun in Züge aus jeweils fünf Phasen. In der ersten begeben sich die Arbeiter ans Tagwerk. Reihum bestimmen die Spieler, aus welcher Hütte sich die Leute an die Arbeit machen sollen. Da sollte man schon ein wenig Überlegung investieren, denn auf jedem Plättchen kann nur ein Arbeiter beschäftigt werden. Und wenn die anderen Hütten in der Nähe eher ihre Bewohner ausgeschickt haben, bekommt man den gewünschten Rohstoff vielleicht nicht mehr oder – schlimmer noch – alle Felder sind besetzt und der Arbeiter muss beschäftigungslos und damit ohne Rohstoffe abbauen zu können, zu Hause bleiben.
In der zweiten Phase kassiert man dann die Rohstoffe: Jeder Arbeiter bringt den, den sein Feld liefert (Holz, Nahrungsmittel, Steine, Wasser, Wein). Diese Rohstoffe setzt man in der dritten Phase wieder um. Am begehrtesten sind natürlich Bauplättchen der Kathedrale, denn die bringen Ehrenplätze und damit Siegpunkte. Aber nicht immer wird man die gerade geforderten Rohstoffe vorrätig haben. Da kann sich lohnen, auch andere Aktionen anzugehen. So ist es zum Beispiel sinnvoll eine Hütte zum Haus auszubauen, denn dann kann man daraus jeweils zwei Arbeiter auf die Felder schicken. Zäune verhindern, dass ein anderer ständig auf ein Feld marschiert, auch dem die eigenen Arbeiter einen Rohstoff erwirtschaften sollen. Auch Produktionssteine wie Gold oder buntes Glas muss man irgendwann anschaffen, weil mit fortschreitendem Bau der Kathedrale diese eher gefordert sind als etwa Holz.Und schließlich kann man noch Gesetzeskarten kaufen, die einem Spieler Vorteile oder Gegenspielern Nachteile bringen. Allerdings ist das eine zweischneidige Sache, denn diese Karten sind zwar recht günstig; aber was sie wirklich bewirken, sieht man erst, wenn man sie gekauft hat (und die Stärke des jeweiligen Gesetzes ist sehr von der Spielsituation abhängig). Zum anderen darf man nach dem Kauf einer solchen Karte in der Runde keine weiteren Geschäfte mehr tätigen.
Wenn keiner mehr handeln kann oder will, kehren die Arbeiter in ihre Hütten zurück und das Recht, den Startspieler der nächsten Runde zu bestimmen, wird versteigert. Dann geht es in eben diese nächste Runde. Das Spiel endet schließlich, sobald die Kathedrale fertig gestellt ist, also alle Bauplättchen verkauft sind.
Anfangs herrscht bei Spielern, die das Spiel noch nicht kennen, eine sichtbare Ratlosigkeit, was am sinnvollsten zu tun ist. Aber im Lauf des eigentlichen Spiels legt sich diese Unsicherheit schnell. Die Aktionen sind logisch und greifen sinnvoll ineinander, sodass ein Auf-Sieg-Spielen auch für einen „Neuling“ bald möglich ist.Aber selbst wer das Spiel schon gut kennt, wird immer wieder vor knifflige Fragen gestellt, denn jedes Mal sieht das zu Anfang aufgebaute Land anders aus und man muss sich mit seiner Strategie darauf einstellen.
Das Material sieht hübsch aus, aber Farbzuordnungen und mangelnde Unterscheidbarkeit bei schlechtem Licht trüben den Eindruck etwas. Auch sind die Landschafts- und Hüttenplättchen nicht passgenau aneinanderzufügen. Aber das sind kleinere und verschmerzbare Fehler, die niemanden davon abhalten sollten, dieses wirklich hervorragende Spiel zu genießen.
Infos zu Keythedral
- Verlag: Pro Ludo
- Autor: Richard Breese
- Spieleranzahl (von bis): 2 - 5
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
- Dauer in Minuten: 90
- Jahrgang: 2004
Werbung
Nach neuen Spielen schauen bei:
Amazon
Spiele-Offensive