Reich der Spiele

Lungarno

Lungarno von Reich der Spiele

Pisa im 14. Jahrhundert. Eine reiche Stadt, in der große Familien den Handel bestimmen. Die Spieler versuchen in Lungarno, ein Stück vom Geldkuchen abzubekommen und platzieren Kaufleute entlang des Arnos in acht Bezirken. Am Ende gewinnt der Mitstreiter mit dem meisten Geld.

Wer an der Reihe ist, hat die Wahl, einen Baustein in einem Bezirk zu platzieren und darauf ähnlich wie bei Carcassonne einen Händler zu stellen oder aber einen neuen Baustein aufzunehmen. Bei letzterer Aktion kann man sich für Geld eine bessere Auswahl erkaufen. Auf den Bausteinen (Paläste, aber auch Türme, Plätze, Läden und Sondergebäude) sind Wappen und Farben der großen Familien zu sehen. Pro Farbe darf in einem Bezirk insgesamt nur ein einziger Händler platziert werden, was vor allem gegen Spielende die Zugmöglichkeiten einschränkt. Wer genug Florin (Währung) hat, kann sich eine weitere Aktion erkaufen.

Sobald ein Bezirk mit Bauwerken gefüllt ist, kommt es zu einer Wertung der Händler, die auf Palästen stehen. Pro Plättchen in der entsprechenden Farbe erhält der betreffende Spieler einen Florin. Ein geheim ausliegender Prestigemarker sowie möglicherweise gelegte Läden erhöhen gegebenenfalls die erzielte Einnahme. Händler auf Türmen und Plätzen werden erst am Spielende gewertet und bleiben stehen, die übrigen gehen zurück in den Spielervorrat und können neu gesetzt werden.

Bei Spielende, wenn der achte Bezirk fertiggestellt ist, werden nach der normalen Wertung auch die Türme und Plätze gewertet. Die einen geben Florins für Bauwerke an Kanalbrücken, die anderen erhöhen die Einnahmen in einer gesamten bezirkübergreifenden Reihe.

Autor und Verlag haben versucht, Lungarno zu einem leichten Spiel zu machen, das dennoch Tiefgang aufweist. Das Ergebnis ist jedoch unbefriedigend und sperrig. Zwar sind die Regeln einfach zu verstehen, aber schon die Farbgebung der Plättchen ist weit davon entfernt, zu einem intuitiven Vergnügen einzuladen. Ein anderes Beispiel ist die mangelnde Setzmöglichkeit für Händler im letzten Spieldrittel. Hier wäre eine Reduzierung der Händlerfiguren vielleicht eine bessere Wahl gewesen. Auch die verkopfte Wertung der Figuren auf Plätzen und Türmen macht das Spiel nicht zu einem zweiten Carcassonne. Taktik und Planung des eigenen Vorgehens sind kaum sinnvoll möglich. Hier regiert eher die Reaktion auf die Mitspieleraktion.

In Punkto Spielspaß und Spielreiz bleibt Lungarno deutlich hinter den Erwartungen zurück, auch wenn es im Hinblick auf Regeln und Ausstattung ein schön gemachtes Spiel ist und mit einigen Sonderplättchen etwas die Interaktion fördert.. Positiv zu erwähnen ist noch die gut funktionierende Variante für zwei Spieler. Alles in allem aber zu wenig, um dem durchschnittlichen Lungarno zu einer guten Wertung zu verhelfen. 

Infos zu Lungarno

  • Verlag: Truant Verlag, Red Glove
  • Autor: Michele Mura
  • Spieleranzahl (von bis): 2 - 5
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 45
  • Jahrgang: 2008

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