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Neue Heimat

Neue Heimat von Reich der Spiele

Infos zu Neue Heimat

  • Verlag: Chili Spiele
  • Autor: Klaus Zoch
  • Spieleranzahl (von bis): 2 - 5
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
  • Dauer in Minuten: 45
  • Jahrgang: 2007

Die fiktive Stadt Neustadt ist im Baufieber und alle Spieler sind als Bauunternehmer eifrig mit dabei. Auf dem Spielplan stehen drei Reihen von Grundstücken zur Verfügung. Als Baumaterial finden sich Würfel und Dächer. Die Würfel haben sechs verschiedene Farben und sind mit einer Punktzahl von eins bis sechs versehen. 24 (von insgesamt 36) Würfel werden zu Spielbeginn in drei Reihen neben dem Spielplan ausgelegt.

In jedem Zug eines Spielers wird etwas versteigert. Er kann zunächst einen der außen liegenden Würfel (insgesamt stehen damit sechs zur Auswahl) versteigern. Steht der Höchstbetrag einer Versteigerung fest, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder erhält der Meistbietende den Stein und zahlt den Betrag an den Versteigerer oder der Versteigerer möchte den Stein gerne behalten und muss den Betrag an den Höchstbietenden zahlen. Versteigert werden können auch Dächer, mit denen ein Haus abgeschlossen wird und deren Wert zum Wert des Hauses hinzugerechnet wird, oder der Bürgermeister, der die Punkte in der jeweiligen Reihe verdoppelt, sowie drei Bausteine, die Häuserzeilen verlängern oder verkürzen. Mit einem weiteren Stein, können Verkürzungen bzw. Verlängerungen wieder entfernt werden.

Hinsichtlich des Bauens gibt es folgende Regeln: Es muss beginnend mit dem Straßenrand gebaut werden, eine Lücke darf nicht entstehen. Die Häuserzeile darf noch nicht beendet sein. Sie endet grundsätzlich – wenn sie nicht verlängert oder verkürzt wurde – am Fluss, also wenn vier Gebäude errichtet und mit einem Dach abgeschlossen wurden. Hat ein neuer Würfel einen niedrigeren Wert als ein bereits auf dem Plan liegender hat, darf er darauf gesetzt werden – falls es sich nicht um ein eingezäuntes Feld handelt, das nur mit einem einstöckigen Gebäude bebaut werden darf.

Spielerfarben im üblichen Sinne gibt es keine. Der Erste, der einen "Baustein-Würfel" ersteigert, erhält den „Besitzanzeige-Würfel“ in der gleichen Farbe und behält ihn bis zum Spielende. Die Häuser zählen immer für denjenigen Spieler, der „Eigentümer“ des Besitzanzeige-Würfels in der Farbe des obersten Steins des Gebäudes ist.
Am Schluss des Spiels zählen nur die Gebäude in den abgeschlossenen Häuserzeilen Pluspunkte. Der Wert des Gebäudes ergibt sich aus der Punktzahl der enthaltenen Würfel sowie des Daches. Die Werte der Gebäude in unvollendeten Häuserzeilen werden (ggf. verdoppelt durch den Bürgermeister) abgezogen.

Neue Heimat ist weit vielschichtiger als man anfangs denkt. Es gibt Vieles zu bedenken: Versteigere ich einen Baustein, den ich selbst gut gebrauchen könnte oder einen, der einen hohen Betrag erzielt und mir so finanziellen Spielraum für spätere Versteigerungen gibt? Wenn ich einen Stein gut gebrauchen kann, sehen das natürlich auch meine Mitspieler und werden mich hochbieten … Was passiert, wenn wer welchen Stein ersteigert? Wohin wird der Stein gesetzt werden? Kann damit ein Gebäude erhöht werden, wodurch sich die Besitzverhältnisse ändern? Hilft mir das oder schadet es meinen Zielen? Welcher Würfel wird freigelegt und steht beim nächsten Mal zur Verfügung, wenn ich diesen oder einen anderen nehme? Ist es vielleicht am besten, einen „Verlängerungs-/Verkürzungsstein“ zu versteigern, weil man damit beeinflussen kann, welche der Häuserzeilen eher abgeschlossen wird? Wenn man sich für die Versteigerung eines Daches entscheidet, hat man das Risiko eine der Nieten zu ziehen, da die Dächer verdeckt ausliegen. All dies ist nur ein Teil der notwendigen Überlegungen bei den Versteigerungen.

Auch beim Bieten sind diese Überlegungen notwendig. Zusätzlich kann es interessant sein, den Preis eines Steins, den der Versteigerer selbst gern hätte, hochzutreiben, um so mehr Geld vom Versteigerer zu kassieren. Übertreiben darf man es aber auch nicht, weil man sonst auf den hohen Kosten und einem Stein sitzen bleibt, den man gar nicht so wirklich wollte … Ein leicht schadenfreudiges Lächeln der Mitspieler wird einem dann sicher sein. Beim Bauen dann sollte man bedenken, in welche Reihe man den Stein setzt, ob der Stein überbaut werden könnte, welche Reihe man versucht, damit eher abzuschließen usw.

Neue Heimat ist auf Grund des interessanten Versteigerungs-Mechanismus, der vielschichtigen Überlegungen, des notwendigen Einschätzens der Pläne der Mitspieler, des gewissen Glückselementes durch die zufällige Auslage der Bausteine und beim Ziehen der Dächer, des erforderlichen besonnenen Wirtschaftens mit dem Geld, des (nicht zu starken) Schadenfreude-Elementes und nicht zuletzt wegen des schönen Materials ein sehr interessantes und reizvolles Spiel.

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