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Palatinus

Palatinus von

780 vor Chr. – weder Gallien, noch sonst etwas ist von den Römern besetzt, denn die Stadt will erst noch gegründet werden. Die Spieler übernehmen die Führung eines von fünf Völkern, die versuchen, an der Geburtsstätte der ewigen Stadt den größten Einfluss zu erlangen.

Das variable Spielfeld besteht aus sieben Landschaftsteilen mit Hexfeldern, in deren Zentrum sich jeweils ein Hügel mit unterschiedlichem Siegpunktwert befindet. Um die Hügel herum gibt es jeweils Felder mit oder ohne Quelle. Jeder Spieler erhält ein Volk mit Heerführern, Händlern und Bauern, dargestellt durch Bevölkerungsplättchen. Je mehr Spieler beteiligt sind, desto kleiner ist das Volk. Besteht das eigene Volk bei einer Partie zu zweit noch aus 16 Figuren, kann man bei fünf Spielern und sieben Figuren eigentlich nur noch von einem Völkchen sprechen.

Das Spiel ist schnell erklärt: Im Uhrzeigersinn setzen die Spieler jeweils eines ihrer Bevölkerungsplättchen offen oder, falls sich eine Wölfin auf der Rückseite befindet, verdeckt auf ein freies Feld. Sobald nach kurzer Zeit alle Plättchen gelegt sind, kommt es zur Wertung, die häufig länger als das eigentliche Spiel dauert. Hierbei werden die sieben Hügel der Reihe nach gewertet. Zunächst sind die ausliegenden Heerführer zu betrachten. Diese fangen entweder alle angrenzenden Bauern oder Händler, allerdings nur wenn auf den umliegenden Feldern eine der beiden Gruppen größer ist als die andere. Sollten die beiden Gruppen gleich groß sein, verschwindet der Heerführer unverrichteter Dinge. Jedes gefangen genommene Plättchen zählt am Spielende einen Siegpunkt. Danach werden für jeden Händler und Bauern des Hügels Einflusspunkte verteilt. Händler erhalten diese Punkte für angrenzende Bevölkerungsplättchen, Bauern für angrenzende freie Felder und Felder mit Quelle. Die Siegpunkte des Hügels erhält der Spieler mit dem größten Einfluss. Nach Wertung des siebten Hügels gewinnt der Spieler mit den meisten Siegpunkten.

Palatinus ist ein unkompliziertes, kleines Taktikspielchen, das sehr schnell gespielt ist. Es besitzt durchaus nette Ansätze, wie ein an sich interessanter Wertungsmechanismus, spielt sich insgesamt aber zu willkürlich. Kann zu zweit zumindest halbwegs planvoll agiert werden, hat man spätestens ab vier Personen kaum noch Einfluss auf das Geschehen. Dieses liegt zum einen an der dann sehr geringen Anzahl eigener Volksvertreter, zum anderen an den vielen verdeckt spielbaren Plättchen. Zwar lockern diese das Spiel auf, das ansonsten komplett berechenbar wäre, überlassen den Ausgang aber leider fast vollständig dem Zufall.

Insgesamt überzeugt das Spiel daher leider weder optisch noch spielerisch. Auch muss die Frage nach der Zielgruppe gestellt werden. Gelegenheitsspieler schreckt der auf den ersten Blick etwas verquere Wertungsmechanismus ab, erfahrenen Spieler ist das Ganze zu sehr vom Zufall dominiert. So kann das Spiel dank kurzer Spieldauer bestenfalls als kleines „Zwischendurchspiel“ herhalten, aber auch da gibt es deutlich bessere Titel. Schade, denn aus Palatinus hätte sicherlich mehr werden können.

Infos zu Palatinus

  • Verlag: DV Games
  • Autor: Alessandro Zucchini
  • Spieleranzahl (von bis): 2 - 5
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 20 - 30
  • Jahrgang: 2005

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