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Stadtgespräch

Stadtgespräch von Reich der Spiele

Stadtgespräche sind kurzlebig, wechseln schnell und haben in der Regel keine besonders tiefsinnigen Inhalte. 126 Fragen dieser Art sollen in diesem Spiel für heißen Diskussionsstoff sorgen. Dabei ist natürlich nicht Wissen gefragt, sondern Menschenkenntnis im Sinne von "wer denkt was worüber". Zum Spiel gehören 63 doppelseitige Fragekarten, acht Partnersteine, acht Min/Max-Steine, acht Spielertafeln, acht Bleistifte (natürlich mit dem Aufdruck "Stadtgespräch"), ein Kartenhalter, ein Notizblock und 100 Chips.Nachdem jeder Spieler seine Farbe gewählt hat, kann das Spiel beginnen. Es wird über mehrere Runden gespielt, jede Runde besteht aus fünf Schritten. Zuerst wird eine Frage laut vorgelesen und anschließend in den Kartenhalter gelegt, sodass alle sie sehen können. Dann notiert jeder auf seinem Blatt seine Einschätzung. Ist dies geschehen, überlegt man sich, welcher der lieben Mitspieler der eigenen Einschätzung wohl am nächsten kommt, und legt seinen Partnerstein vor diesem Mitspieler ab. Dann überlegt man sich noch, wer wohl die niedrigste beziehungsweise die höchste Antwort auf diese Frage gegeben hat. Vor diesen Spieler legt man seinen Min/Max-Stein (entsprechend dem, was man denkt, mit der Min- oder Max-Seite nach oben). Haben alle ihre Steine untergebracht (keiner darf natürlich einen eigenen Stein vor sich selbst ablegen), erfolgt die Auswertung. Dazu liest zunächst jeder seine Einschätzung laut vor. Danach kommt es zur Bewertung. Laut Spielregel war man bei der Partnersuche erfolgreich, wenn zwischen der eigenen Einschätzung und der des gewählten Partners keine Einschätzung eines anderen Mitspielers liegt. Ist dies der Fall, erhält man einen goldenen Chip (drei Siegpunkte) und der gewählte Partner einen silbernen Chip (zählt einen Siegpunkt). Wenn schon nicht alle Fragen, so hat zumindest diese Regel bei uns für eine heiße Diskussion gesorgt. Ein kleines Beispiel. Auf die Frage "wie viele Frauen sind schon einmal fremdgegangen" erfolgten folgende Prozentangaben: Annette 46 Prozent, Peter 30 Prozent, Paula 47 Prozent und Manfred 47 Prozent.Vor Annette liegt der Partnerchip von Peter und von Paula, vor Paula der von Annette, vor Peter der von Manfred und vor Manfred liegt kein Chip. Zwischen Peter und Annette liegt keine andere Einschätzung, folglich bekommt laut Regel Peter einen goldenen und Annette einen silbernen Chip. Für Paula gilt dasselbe, weil zwischen ihr und Annette auch keine fremde Einschätzung liegt. Umgekehrt hat natürlich auch Annette richtig gewählt. Nur Manfred geht leer aus. Diese Bewertungsart ist rechnerisch sehr einfach, trägt aber der geforderten Menschenkenntnis keine Rechnung. Hier hätte man sich schon um ein etwas differenzierteres Bewertungssystem bemühen müssen. Das Spiel endet, sobald ein Spieler 25 oder mehr Punkte erreicht hat. Neben der Bewertung ist auch das Material bei diesem Spiel durchaus verbesserungswürdig. Die Fragekarten sind sehr dünn, die Chips zumindest in der getesteten Ausgabe fehlerhaft (bei einigen waren einfach Stücke abgebrochen) und die Min/Max- und die Partnersteine lassen sich nur bei genauem Hinsehen unterscheiden. Bei manchen Fragen hätte man sich sicherlich eine Antwort gewünscht, aber die spielt halt bei diesem Spiel keine Rolle. Stadtgespräch gehört eindeutig in die Reihe der Kommunikationsspiele. Solche Spiele muss man mögen. Falls dies der Fall ist, kann man durchaus eine Zeitlang Spaß mit diesem Spiel haben.

Infos zu Stadtgespräch

  • Verlag: Ravensburger
  • Autor: Peter Wichmann
  • Spieleranzahl (von bis): 3 - 8
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 14
  • Dauer in Minuten: 60
  • Jahrgang: 2004

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