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Trapper

Trapper von Reich der Spiele

Bei Trapper versuchen die Spieler, in der Wildnis Kanadas Tiere einzufangen und sie mit ihrem Kanu den Fluss hinab zum nächsten Markt zu bringen. Das Spielziel ist einfach: Wer Tiere mit dem höchsten Wert einsammeln und mit dem Kanu abtransportieren konnte, gewinnt. Der Sieg bemisst sich am Geld, das man für eine Kanuladungen erhält.

Sechs verschiedene Tierarten verbergen sich unter 60 quadratisch angeordneten, verdeckten Plättchen. In jeder Runde zieht man einen von vier verschieden farbigen Trappern mit Hilfe von (Hand-) Karten der entsprechenden Farbe. Mit jedem Schritt deckt man alle an den ausgewählten Trapper angrenzenden Plättchen auf. Man findet so Tiere von verschiedener Art und Wertigkeit, Kanus, mit denen die Tiere abtransportiert werden können sowie Pilze und Kräuter. Letztere dienen dazu, den Wert einer Kanuladung zu erhöhen.

Wenn eines der aufgedeckten Plättchen interessant erscheint, nimmt man es und legt es offen vor sich ab. Der betreffende Trapper wird auf das leere Feld gezogen und kann seinen Trip solange fortsetzen, wie es die Kartenhand erlaubt. Hat man auf diese Weise ein Tier gefunden und bereits ein entsprechendes Kanu vor sich, wird das Tier dort angelegt. Aber immer nur gleiche Tiere zusammen! Wenn – je nach Kanu – ein bis drei Tiere an Bord sind, legt es ab Richtung Markt. Der Spieler erhält sofort den doppelten Erlös für die gefangenen Tiere. Am Ende des Zuges zieht man zwei Karten nach.

Bis dahin ist Trapper ein Sammelspiel mit Optimierungscharakter ohne besonderen Wert. Der Reiz bei Trapper liegt darin, seine Kanus möglichst hochwertig zu beladen, um dafür eine Art Wertmarke zu erhalten. Für die höchsten fünf Wertmarken gibt es am Schluss noch Bonuspunkte. Ebenso erhält man einen Bonus, wenn man mehrere Kanus mit jeweils verschiedenen Tierarten sammeln konnte. Beide Bonusarten erfordern jedoch unter Umständen einen anderen Sammeltrieb: Wer höherwertig sammelt, muss länger warten, während derjenige, der schnell ein paar Kanus füllen konnte, eher den Bonus für die verschiedenen Tierarten einheimst.

Während eine Partie am Anfang etwas gemächlich wirkt, wird Trapper zum Ende hin sehr spannend und sogar taktisch. Wenn sich das Quadrat der ausliegenden Plättchen leert, können die Trapper plötzlich wild durcheinander springen und so dringend benötigte, aber weit entfernt liegende Plättchen einsammeln. Die Spieler versuchen dann, diese Situation bewusst herbeizuführen. Dabei gilt es, das Vorhaben des/der anderen im Auge zu behalten.

Übrigens funktioniert Trapper zu zweit so hervorragend wie zu viert! Auch das Material ist (fast) einwandfrei. Lediglich die Spielkarten sind etwas labberig und nicht ganz sauber geschnitten. Stört aber wenig. Eher störend ist die Farbgebung der Karten, welche bei schlechterem Licht zu Missverständnissen führen kann. Die Spielanleitung ist klar strukturiert, fehlerlos und nahezu vollständig. Was leider völlig daneben ist, ist der Schachteleinsatz, der dem Material nur im Lieferzustand vernünftigen Halt gibt.

Man könnte meinen, dass man anfangs ein wenig ziellos durch das Feld stapft und sammelt, was einem vor die Flinte kommt. Der sich aufbauende Spannungsbogen und die taktischen Möglichkeiten ab der zweiten Spielhälfte sind aber Hinweis darauf, dass eben in dieser ersten Phase der Grundstein für eine erfolgreiche Jagd gelegt wird.

Trapper ist schnell erlernt, familientauglich und bietet trotzdem genug Anreize auch für erfahrene Spieler. Es gehört für meinen Geschmack eindeutig zu den stärkeren Spieleneuheiten des Frühjahrs 2007.

 

 

Infos zu Trapper

  • Titel: Trapper
  • Verlag: Clementoni
  • Autor: Wolfgang Kramer, Michael Kiesling
  • Spieleranzahl (von bis): 2 - 4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
  • Dauer in Minuten: 60
  • Jahrgang: 2007

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