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King’s Crown

King's Crown - Ausschnitt Foto von Korea Boardgames

Da bekommt man als Rezensent ein Spiel zugesandt und hat etwas völlig anderes im Kopf. Bei King`s Crown denke ich an ein großes, eher opulentes Brettspiel. Beim Auspacken denkt man dann: Was ist denn das? Der Titel von Korea Board Games ist ausschließlich mit koreanischen Schriftzeichen beschriftet. Keine englische oder gar deutsche Anleitung.blank

Zum Glück gibt es Online-Übersetzer und Youtube, sodass ich mir mit viel Aufwand die Anleitung erarbeiten konnte. Aber schon das wäre für einen Normalspieler wohl eine Nummer zu viel. So viel Aufwand betreibt man nicht für ein unbekanntes 2-Personenspiel, das man wahrscheinlich auch schwer im Handel bekommt. Dazu müsste es schon ein Überflieger sein.

So funktioniert das Brettspiel King’s Crown

 

King's Crown - Die Kronen hinter dem Sichtschirm - Foto von Jörn Frenzel
King’s Crown – Die Kronen hinter dem Sichtschirm – Foto von Jörn Frenzel

Die Vorbereitung ist schnell erledigt. Ein nüchterner Spielplan mit 5 x 5 Feldern wird ausgelegt und jeder bekommt einen Sichtschirm in seiner Farbe. Ziel ist es, fünf Spielsteine seiner Farbe in eine Reihe zu legen oder vier Steine über die Mitte aneinanderzulegen. In einem Beutel finden wir 48 Chips mit jeweils aufeinanderfolgenden Zahlen von 1 bis 24 in den beiden Spielfarben. Jeder hat für diese Chips zwölf Einsätze, in die diese Chips reinpassen.

Chips für den König

King's Crown - Eine Frage der Zahlen - Foto von Jörn Frenzel
King’s Crown – Eine Frage der Zahlen – Foto von Jörn Frenzel

Am Anfang zieht man fünf Chips, von denen man zwei offen und die anderen verdeckt vor seinen Sichtschirm legt. Einen davon legt man schon in seinen ersten Untersatz hinter dem Sichtschirm.

Wenn man am Zug ist, hat man die Auswahl, einen Chip auf die offene Seite mit der Zahl zu drehen oder einen bzw. zwei Chip zu ziehen. Dann kann man einen Zahlenchip nehmen und ihn hinter dem Sichtschirm in seinen Untersatz legen. Den offenen Zahlenchip dreht man dann wieder auf die verdeckte Seite.

So versucht man, möglichst aufeinanderfolgende Zahlen derselben Farbe oder gleiche Zahlenchips zu bekommen. So draftet man in der ersten Phase mit den Zahlenchips, bis alle Untersätze hinter dem Sichtschirm gefüllt sind.

Farben, Zahlen und Reihen

King's Crown - Spielszene - Foto von Jörn Frenzel
King’s Crown – Spielszene – Foto von Jörn Frenzel

Dann beginnt die zweite Phase des Spiels, bei der ebenfalls abwechselnd gespielt wird. Man legt dabei einen Zahlenchip auf den Spielplan und der Mitspieler versucht das gleiche. Sollte er dabei angrenzend an einen Chip legen wollen, muss es sich dabei um einen Chip handeln, der eine Differenz von genau Eins in derselben Farbe hat. Oder er legt die gleiche Zahl an einen Chip einer anderen Farbe. Natürlich kann man auch auf freie Felder legen, sollte dabei stets im Auge haben, vier in einer Reihe über die Mitte oder fünf in einer Reihe in seiner Farbe zu bekommen. Gelingt das nicht, gewinnt derjenige, der als letzter einen Chip legen kann.

Macht King’s Crown Spaß?

King’s Crown ist ein abstraktes Spiel, das mehrere Elemente in seinen zwei Phasen kombiniert. Man muss in der Draftingphase also aufpassen, was man nimmt, und sich auch merken, was der Gegner nimmt. Man will ja seine Zahlen passend anlegen.

King's Crown - das Material - Foto von Jörn Frenzel
King’s Crown – das Material – Foto von Jörn Frenzel

Am Anfang erinnert die ganze Sache an Memo-Spiele, denn dieses Merken, was genommen wird und was folgt und verdeckt liegt, das erfordert etwas Gehirnschmalz. Dabei dann auch noch aufzupassen, was der Gegner nimmt, ist wichtig. Denn man muss schon strategisch denken, ob die Chips dann im Spiel auch passen. Die Zahlen geben ja die Legeregeln vor …

Spaß beim Bingo

Der zweite Teil ist dann eher Bingo in einer komplexeren Form und das macht Spaß. Wobei die Spieler schon gleichstark sein sollten.

In dieser Spielform ist mir so ein abstraktes, strategisches Spiel wie das von Autor Lee Sedol noch nicht untergekommen.

Wie bei solchen Spielen üblich, ist es wichtig, einen wirklich gleichwertigen Gegner zu suchen. Das erhöht den Spielspaß wesentlich. Wenn man ein Faible dafür hat und der Gegner nicht, wird man immer gewinnen.

Das Material ist gefühlt etwas billig, sieht aber ansprechend aus. Es soll ja auch gehoben wirken – so mein Eindruck.

Mein Eindruck: King’s Crown ist ein guter Mix aus aus beiden Spielelementen (Memo und Bingo) mit gehörigen strategischen Elementen. Wer genau diese Spiele mag, wird hier eine gute Herausforderung finden.

King's Crown - Schachtel des Strategiespiels für 2 - Foto von Korea Boardgames
King’s Crown – Schachtel des Strategiespiels für 2 – Foto von Korea Boardgames

Mit meiner Partnerin war das etwas zu leicht, denn da gewann ich immer. Aber als alter Schachspieler und mit viel Erfahrung aus anderen Spielen dieser Art war ich eben gehörig im Vorteil.

Mit einem gleichstarken Gegner wird King’s Crown zu einem fordernden Strategiekampf, der zu mehreren Herausforderungen hintereinander reizt. Inzwischen ist es in Deutschland regulär erhältlich und das mit deutscher Anleitung.

Infos zu King’s Crown

  • Titel: King's Crown
  • Verlag: Korea Boardgames
  • Autor: Lee Sedol
  • Spieleranzahl (von bis): 2
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 20-60
  • Jahrgang: 2023

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