Die komplette Landmasse der Erde liegt um den Südpol herum. Einige wenige Herden (Dinosaurier) leben auf den Gebirgs-, Wald- und Steppenfeldern. Dann bricht die große Landmasse in kleinere auseinander und die Herden kämpfen ums Überleben. Darum geht es bei Trias von Ralf Lehmkuhl (Gecko Games).
Der Ablauf bei Trias
Der Spieler, der seine Herden am effektivsten vermehrt und über die einzelnen Inseln verteilt, gewinnt bei Trias. Das wiederum ist trotz des passendes Themas eigentlich ein ziemlich abstraktes Evulotionsspiel.
Geradezu innovativ wirkt der Mechanismus des Driftens. Jeder Spieler muss als erstes ein Landfeld vom Südpol weg bewegen. Welche Landmassenart er driften kann, ist von Karten abhängig. Entweder nutzt er eine verdeckte Karte vom Nachziehstapel oder seine einzelne Handkarte. Dabei entstehen (nach erfreulich genau definierten Regeln) Inseln, die sich von der anfänglich vorhandenen großen Masse abspalten.
Anschließend können Aktionspunkte verbraucht werden. Herden dürfen sich bewegen, vermehren oder aufs Festland gerettet werden (bei einer Drift fallen sie ins Wasser) oder man driftet eine zusätzliche Landmasse (was relativ kostspielig ist). Wichtig ist es, die eigenen Herden auf möglichst vielen, aber zumindest den großen Inseln anzusiedeln. Das geht aber nur, wenn man von Anfang an dort vertreten ist oder durch eine Drift den Zusammenschluss von Landmassen schafft. Also, vermehrt man die Herden, zeiht sie in lukrativ erscheinende Gegenden und hofft auf eine passende Gelegenheit, um die Mitspieler durch eine geschickte Drift abzuspalten. Entsteht nach einer Drift eine neue Landmasse, gibt es eine Zwischenwertung. Die beiden Spieler mit den größten Herden auf der Insel erhalten Punkte.
Der Spaß bei Trias
Zum Taktieren ist genügend Raum. Zum einen haben die einzelnen Landmassen nur eine begrenzte Aufnahmekapazität für Heden. Dadurch können Landengen zum Beispiel blockiert werden, denn ein vollständig bevölkertes Plättchen darf auch nicht durchwandert werden. Das Wegdriften von Landmassen, auf denen Herden von Mitspielern stehen, zwingt diese zum anderen dazu, ihre Herden zu retten. Aber man kann auch eigene Herden ins Wasser fallen lassen, damit spart man Aktionspunkte, da man statt eine Herde zu bewegen, für die gleiche Aktionszahl drei Herden auf eine angrenzende Landmasse retten darf.
Im Nachziehstapel der Driftkarten befindet sich eine Karte „Meteoriteneinschlag“. Wird diese gezogen, ist sofort jeder Spieler nur noch ein Mal mit verringerten Aktionspunkten und ohne Drift-Möglichkeit an der Reihe. Gut, wer jetzt noch Herden im Vorrat hat, um Mehrheiten zu ändern, denn am Ende werden alle Inseln gewertet. Jede Insel bringt Punkte in Höhe der Anzahl von Landmassen, aus der sie besteht. Diese gehen an den Spieler mit der größten Herde, der Zweitplatzierte erhält die Hälfte der Punkte.
Wer am Ende die meisten Punkte sammeln konnte, gewinnt das Spiel. Trias ist ein ganz hervorragendes Erstlingswerk. Die Ausstattung ist schlicht, aber passend (die Herden sind leider nur Holzklötzchen) und die Anleitung lässt keine Fragen offen.
Das Spiel bietet genau die richtige Mischung aus viel Taktik und wenig Kartenglück, um die „Spielszene“ anzusprechen. Reduziertes Spielmaterial für zwei Personen und größeres Gewusel in voller Besetzung machen das Spiel bei jeder Spieleranzahl interessant, wobei es ab und zu auftritt, dass ein Spieler unrettbar abgeschlagen ist. Deshalb ist jeder gezwungen, ständig kleinere Wertungen zu seinen Gunsten auszulösen. Die Begrenzung der Aktionen zwingt außerdem zum taktischen Feuerwehr-Agieren – und das macht das Spiel ungemein spannend.
Infos zu Trias
- Titel: Trias
- Verlag: Gecko Games
- Autor: Ralf Lehmkuhl
- Spieleranzahl (von bis): 2 - 4
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
- Dauer in Minuten: 90
- Jahrgang: 2002
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