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Spiel ’10: Lindwürmer in Essen gesichtet!

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Schlangen über Schlangen

Wenn ich ein Dixiklo und Würstchengrill im Auto gehabt hätte, wäre ich am Messedonnerstag ein reicher Riemi geworden. Verzweifelte Menschen mit voller Blase gingen zu den Messemitarbeitern an den Eingängen und flehten um Einlass zu den Toiletten. Bei den ersten Familien, die auf diese Weise angefragt hatten, wussten die Kartenknipser auch nicht so recht, wie sie sich verhalten sollten. Eine kurze Rückfrage ergab, freier Durchlauf zum Klo – aber schön wiederkommen und Eintritt bezahlen.

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Wenn das Kassensystem mitgespielt hätte, wären noch deutlich mehr Besucher am Donnerstag in die Messehallen gekommen. Viele haben sich durch die Schlangen an den Kassen verschrecken lassen und sind wieder nach Hause gefahren. Die Unerschrockenen mussten dafür bis zu zwei Stunden warten. Die ganz cleveren hatten ihre wärmenden Jacken im Auto gelassen und standen im T-Shirt draußen. Eine Zumutung!

Wahrscheinlich war auch die Mundpropaganda daran schuld, dass die Kassenschlangen an den Folgetagen fast verschwunden waren. Trotzdem Danke an die einfachen Mitarbeiter der Messe, die trotz der widrigen Umstände sich wirklich bemüht haben.

Dieses Jahr wollte ich mich endgültig mit den Parkwächtern aussöhnen und war betont nett zu ihnen. Ich kann auch nichts dafür, wenn  mein Parkschild im Auto nicht sofort zu sehen ist und ich mir mit einem Klebestift nicht die Scheiben versauen will. „Wenn der Herr sein Schild hochgehalten hätte, hätte man es erkennen können“ wurde mir mit ironischem Unterton zugerufen. Der Herr ist davon ausgegangen, dass das in den Lüftungsschlitz befestigte Schild erkennbar war. Und der Herr musste auf den Gegenverkehr achten, das Seitenfenster runterfahren, das Radio leiser machen, schalten und das Lenkrad halten. Für nächstes Jahr werde ich mir jetzt Power-Stripes besorgen.

Denn vom 20.10. bis 23.10.2011 sehen wir uns alle wieder in Essen. Dann aber ohne NRW-Ferien zur Spielemesse.

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1 Kommentar

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Leser 29. Oktober 2010 at 16:47

Hallo, Frank und Michael!

  Dies ist eine Antwort auf die beiden letzten Blogs, darum an Euch beide.

  In den letzten Tagen habe ich immer mal wieder versucht, herauszubekommen, wie der Friedhelm Merz Verlag Öffentlichkeitsarbeit übers Internet – also für alle zugänglich – betreibt.

  Als Vergleich habe ich dazu nur die Veranstalter der Spielwiesn, obgleich die ja viel kleiner ist. In den letzten Jahren habe ich die Erfahrung gemacht, daß man mit den Spielwiesnleuten auch während der Messehektik immer noch gut kommunizieren und im Bedarfsfall auch das eine oder andere Problem ansprechen kann.

  Beim Merz Verlag, der mit der "Spiel" in Essen natürlich einige Hausnummern größer ist, weiß ich das nicht so genau: auf die Vorwürfe, die im Internet in den letzten paar Tagen zu lesen waren, ging nie jemand ein. Konkret meine ich die Lesermeinungen auf Spielbox.de und die Kommentare zu Euren Berichten.                                                                                         Kann es sein, daß von denen bei Merz kaum einer mitbekommt, was (nach Meinung der normalen Besucher) schiefläuft?

  Gab es bisher Öffentlichkeitsarbeit, die einfach an mir vorbeiging?

  Ich finde nämlich weder auf SPIEL-Homepage noch auf der Seite des Merz-Verlages irgendwelche Hinweise auf so etwas wie "Publikumspflege" oder Statements, die sich direkt an den Endverbraucher richten. (Zum Beispiel wegen des mißglückten Donnerstages).

 

  Zudem habe ich das Gefühl, das Kompetenzen recht oft hin- und hergeschoben werden, und die Mitarbeiter überfordert sind. Als ich, der ich teilweise aus Gesundheitsgründen verhindert war, bei Merz inständig um eine Nummer eines Verlages bat, der jenseits der Messe nicht mehr erreichbar war, bekam ich weder einen Anschluß, noch richtete es jemand aus.

  Erst die Messeverwaltung Essen besaß eine Mitarbeiterin, die sich meiner erbarmte, denn ich hatte sonst leider keine Gelegenheit, den Termin abzusagen: diese gute Dame ging persönlich an den Stand und erledigte das für mich. Hierfür nochmals herzliches Dankeschön an die Messe Essen allgemein und diese – mir heute noch unbekannte Dame – speziell.

  Daran sieht man aber: wenn man will, ist in einem Notfall durchaus Hilfe möglich. – Es kommt einfach auf den guten Willen an. – – –

 

  Ein neuer Ansatz zum Thema "Miteinander sprechen" (wollen).

  Derzeit sehe ich, soweit es meine Zeit zulässt, regelmässig den Schlichtungen bei Stuttgart 21 zu. Das ist ein Lehrbeispiel in guter Kommunikation, und wie man es machen muß. Für viele Verlage und Autoren wäre das vielleicht nicht die schlechteste Methode: lernen, sich gegenseitig zuzuhören und auch versuchen, sich in den Anderen hineinzuversetzen.

  Diese kleine Übung können wir gleich mal auf einem Nebenkriegsschauplatz praktizieren: zum sich in-den-Anderen-Hineinversetzen gehört auch etwas Empathie. Aktuelles Beispiel ist dazu der gute Hanno Girke, der die Fans seines Verlags Lookout Games gleich mit 10 Neuerscheinungen passend zum zehnjährigen Verlagsjubiläum verwöhnte. Doch wie derzeit gegen ihn Stimmung gemacht wird, weil Fehler passierten, ist nicht schön zu lesen. Ich bin nicht betroffen, aber wenn ich er wäre, fühlte ich mich nicht gut… das ist eigentlich selbstverständlich, aber überlegt halt mal, liebe eifrige Schreiber, wie’s Euch selbst ginge, wenn Ihr so heftig angegangen würdet wie zur Zeit Hanno?

  Selbst, wenn manches schiefläuft, worüber man sich als zahlender Spielekäufer natürlich ärgert, wäre es doch schön, wenn manche sich einfach mal in die Rolle des Anderen versetzten: bisher hatte dieser Verlag noch nie so viele Spiele auf einmal herausgebracht. Zudem gab es mehrere internationale Kooperationen.

  Beides Möglichkeiten, die schon per se die Möglichkeit bieten, daß etwas schiefläuft. Was ich damit sagen will: wenn ich auf der einen Seite von Merz & Co. erwarte, daß sie ihre Kunden ernst nehmen und eine passable Öffentlichkeitsarbeit machen, erwarte ich auch von den Kunden von Lookout, daß sie – bei allen berechtigten Ansprüchen – die Sondersituation 10 Spiele auf einmal und grossen Messestress durch Essen als ein doch relativ kleiner Verlag zu berücksichtigen. – Lookout hat nämlich weder die finanziellen Kapazitäten noch die Manpower, über die ein Grossverlag wie Kosmos oder Ravensburger verfügt.

 

  Es kann nun gut sein, daß das hier keiner der Adressaten liest. Auch nicht so schlimm. Aber ich schreibe es bewusst auf  "Reich der Spiele" und nicht woanders, z.B. bei Spielbox.de, weil dort der Ton manchmal derart rauh ist, daß ich schlicht und einfach keine Lust habe, in einem Forum zu publizieren, wo man sich gegenseitig wenig Respekt für eine beachtliche Leistung entgegenbringt.

   Grüsse für heute, Ralf

 

 

 

 

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