Ein Strauß bunter Eindrücke
Vier Tage sich die Augen wässrig, die Birne matschig und den Rücken bucklig spielen, das sollte in 2021 auf der weltweit größten Spielemesse Spiel ’21 in Essen wieder möglich sein. Ohne mit dem Pfeil auf die nächsten Besucherrekorde zu zielen, denn es gab ein Limit von 120.000 Besuchern an vier Tagen, was mit knapp über 93.000 Anwesenden nicht einmal gestreift wurde. Auch der verträumte Gesellschaftsspieler ist vorsichtig.
Bevor ich zu einem allgemeinen Fazit komme, erst einmal meine Eindrücke von drei Tagen Spielemesse, bei denen der Fokus auf die gespielten Spiele gelegt wurde.
Die Spiel ’21 am Donnerstag, 14.10.2021
Nach einer entspannten Autofahrt betreten wir, der Schreiberling in Begleitung von einer Bekannten und zwei Pubertierenden, über den Eingang Süd gegen 9:30 Uhr die Messehalle 1. Zielstrebig nehmen wir bei HeidelBÄR Games an einem der Spieltische Platz, während das Standpersonal noch beim Warm-Up ist. Unser Ziel: Das allseits gepriesene Galaxy Trucker in der Neuauflage lieben zu lernen. Für die, dies es noch nicht kennen: Bei Galaxy Trucker puzzeln alle gleichzeitig aus einem Berg an Plättchen ihr Raumschiff zusammen. Hierbei gilt es, eine gute Mischung aus Antrieben, Batterien, Kanonen und Ladeflächen zu schaffen und diese möglichst optimal zu verbinden, ohne dass offene Anschlüsse nach Außen zeigen. Anschließend fliegen wir mit den Raumschiffen ins All, wo wir nicht nur Handel betreiben, sondern auch das Raumschiff auf seine Tauglichkeit testen. Während wir den Gefahren des interstellaren Flugs trotzen, kommentiert ein Pärchen ungefragt die Qualität der Neuauflage. Wie immer war dabei früher alles besser. Aufgrund mangelnder Kenntnis der ersten Version kann ich dies nicht beurteilen, aber faktisch holt uns die neue Edition nicht sonderlich ab. Kann an der Uhrzeit liegen, möglicherweise ist Galaxy Trucker aber einfach nicht unser Spiel.
Besser kommt dafür die zweite Neuerscheinung der Heildelbären weg. Bei Tiny Turbo Cars steuert jeder von uns ein kleines Fahrzeug durch eine Wohnung und versucht, als erster das Ziel zu erreichen. Dafür programmieren alle gleichzeitig über Schiebepuzzle ihre Aktionen für die aktuelle Runde und müssen dabei darauf achten, dass sie das Optimum aus ihrem Zug herausholen und vor allem nicht gegen Hindernisse fahren. Die Schiebepuzzle klemmen zwar hin und wieder, aber ansonsten funktioniert es gut. Recht schnell erreicht der erste Spieler das Ziel, ist dabei aber doch dicht gefolgt von den Mitspielern. Die Strecke hätte also gerne etwas länger sein können. Tiny Turbo Cars ist ein kurzweiliges Rennspiel, was optisch gut rüber kommt und dank der Schiebepuzzle auch durchaus als originell angesehen werden kann.
Inzwischen füllen sich auch die Hallen und schnell zeigt sich, dass Spieltische Mangelware werden, was gezieltes Anspielen schwer macht. Also nimmt man Platz wo Platz ist. In unserem Fall ist dies bei Hobbyworld und das Spiel heißt Lavaland. Hier spielen wir Tiere, die auf einer Insel vor der Lava eines ausgebrochenen Vulkans flüchten und versuchen, nicht nur das rettende Boot zu erreichen, sondern auf ihrer Flucht auch Bananen und Masken zu sammeln. Denn nur mit ausreichender Verpflegung darf man das Boot betreten – wenn man es denn erreicht.
Lavaland funktioniert recht einfach: Ein Spieler würfelt eine Handvoll farbiger Symbolwürfel in den Schachteldeckel, woraufhin alle gleichzeitig die für ihren Zug erforderlichen Würfel zu ergreifen versuchen. Je nach Farb- und Symbolkombination kann man hierbei Bananen oder Masken sammeln, sich nach vorne bewegen, Figuren zurücksetzen, Proviant klauen oder die Lava bewegen. In unserem Fall gibt es keinen Sieger, da wir alle nach und nach in der Lava umkommen. Lavaland richtet sich natürlich vor allem an Familien bzw. jüngere Spieler ab 8 Jahre. Ebenso wie Tiny Turbo Cars ist es recht kurzweilig, treibt aber dank seines Ärgerfaktors auch schon vor Mittag den Puls nett nach oben. Kommt aber wohl erst 2022 auf den Markt.
Die unwirkliche Leere
Betritt man nach den gut gefüllten Hallen die Galeria, trifft einen der Schlag. Schieben sich normalerweise auch hier Menschenmassen an Fressbuden vorbei und konnten vor allem Kleinkinder in der Galeria an verschiedenen Ständen ihrem natürlichen Bewegungstrieb folgen, ist die Galeria nun beinahe nicht mehr als ein Übergang. Die wenigen Händler, die hier ihre Stände aufgebaut haben, können einem fast schon leid tun, da sie nur wenig Aufmerksamkeit bekommen. Bekam man 2019 nur schwer einen Platz am Stand des Mogel Verlags, so stehen sich die Mitarbeitenden beschäftigungslos die Beine in den Bauch. Während man also in den Hallen trotz Masken und Desinfektionsspender die Pandemie und ihre Folgen ausgeblendet bekommt, wird sie einem hier wieder schlagartig bewusst.
In Halle 2 werden wir dann zu einer Partie All-Star Draft eingeladen. Hier coachen wir Eishockeymannschaften, die sich aus diversen Tieren zusammensetzen und gegeneinander in verschiedenen Stadien antreten. Herausgegeben wird das Spiel vom Schweizer Verlag Suncoregames, was die Nähe zum Eishockey erklärt. Thematisch schlägt das Thema bei uns gar nicht auf, weil wir eher aus der Fußball-, Basketball- und Motorsport Ecke kommen. Optisch finde ich die Tiere in der Hockeymontur sogar ein wenig gruselig.
Spielerisch verwundert es dafür. All-Star Draft ist ein wirklich gut gemachtes Kartendraftspiel, bei dem man versucht, seine Hand dahingehend zu optimieren, dass man die Bedingungen der Stadien erfüllt, in denen man antritt. Es gewinnt also nicht unbedingt, wer eine starke Kartenhand hat, sondern durchaus auch der, der eher eine schlechte oder mittelmäßige sein eigen nennt. Schließlich treten alle in einer finalen Runde bei den Playoffs gegeneinander an. Die Coaches haben dabei auch noch zusätzliche Fähigkeiten, die aber in unserer Runde nicht zum Einsatz kommen, um das Spiel nicht zu verkomplizieren. Würde ich gerne irgendwann noch mal spielen, um zu schauen, wie viel Potenzial das Spiel hat.
Nichts Neues, sportlich mitmachen und über Hässliches motzen
Artbox von Huch! ist keine Neuheit, aber nach der körperlichen Ertüchtigung beim Eishockey würden wir gerne unserer künstlerischen Ader freien Lauf lassen. Das gelingt bei Artbox gut. Jeder wählt aus zwei Begriffen den, den er aus vier geometrischen Figuren am besten zeichnen kann. Anschließend wird mit vier Würfeln bestimmt, welche dieser Figuren wirklich zur Verfügung stehen. Hierbei gibt es einen Kreis, ein Quadrat, ein Dreieck und einen Strich. Anschließend werden die Gemälde in die Mitte gelegt, die Karten um eine Karte verdeckt ergänzt und ähnlich wie bei Dixit oder Krazy Words an Zahlen angelegt. Nun müssen die Mitspieler raten, welcher Begriff zu welcher Zeichnung gehört. Wer Spiele wie Krazy Wordz oder Krazy Pix mag, der dürfte auch hieran Gefallen finden.
Bei JyDe Games geht der Versuch, Nicolas Flamel’s School zu spielen ziemlich in die Hose. Dabei hat der Verlag einen wirklich schönen Stand, aber dem Personal gelingt es nicht, das einfache Spiel plausibel zu erklären. Oder das Spiel ist einfach schlecht. Daher verdrücken wir uns mitten in der Partie wieder.
Mattel bleibt sich auch 2021 treu und produziert furchtbar hässliches, antiquiertes und liebloses Plastikspielzeug. Crossed Signal macht dabei zumindest für fünf Minuten noch Spaß, ist aber so zeitgemäß wie Senso. Und Pictionary Air Harry Potter dürfte nur Menschen begeistern, die alles von Harry Potter haben müssen oder nach 30 Jahren aus irgendeinem Bunker gekrochen kommen und für die Internet tatsächlich Neuland ist. Zumal das Malen mit dem Zauberstab wirklich keinem besonders gut gelingt. Gelacht haben wir trotzdem.
Bei Matagot bekommt man dieses Jahr problemlos einen Sitzplatz, was zum einen sicherlich daran liegt, dass sie zahlreiche Tische anbieten. Zum anderen aber, dass die Spiele keine wirklichen Kracher sind. Tiny Acrobats beispielsweise ist eine abgespeckte Version von Meeple Circus. Das finde ich persönlich gut, weil ich Geschicklichkeitsspiele mag, aber die meisten empfinden wenig Freude am Stapeln von Holzteilchen. Tiny Acrobats ist aber so stark reduziert, dass ich wirklich wenig Positives über das Spiel sagen kann. Zumal das Standpersonal selbst auch keinen Bock auf die Nummer hat und es wenig euphorisch präsentiert.
Unlust und Ungewohntes
Besser wird es auch nicht mit Murano Light Masters, der zweiten Neuheit. Auch hier kann weder die Erklärung noch das Spiel überzeugen. Sicher ist Murano ein abstraktes Spiel, aber zumindest die Schachtelaufmachung lässt vermuten, dass sich hinter dem Legen und Nehmen von Kristallen irgendeine Geschichte verbirgt. Unser Erklärbär hat aber wenig Lust, uns diese näherzubringen. Aber Junge, es ist noch Tag 1. An Tag 4 könnte ich es ja verstehen, dass Du es überdrüssig bist, immer und immer wieder die gleiche Geschichte zu erzählen. Zum Spiel an sich lässt sich gar nicht viel sagen, außer dass man Kristalle sammelt, um Karten zu erfüllen. Aber das Spiel ist bis auf die Schachtel auch ein hässliches, freudloses Plastikmonster, das kein Wohlgefühl aufkommen lässt. Zu wenig Spaß, um die Partie zu einem Ende zu bringen.
Bei Gigamec spielen wir It‘s obvious, ein weiteres kooperatives Kommunikations- bzw. Deduktionsspiel, bei denen wir Telepathen darstellen. Jeder bekommt hierbei zwei Bildkarten, auf denen einfache Gegenstände wie bspw. ein Ball, ein Schläger, eine Fledermaus oder ein Haus abgebildet sind. Diese legt er offen vor sich aus. In der Mitte gibt es eine allgemeine Auslage, in welcher ebenfalls Bildkarten offen an Zahlen ausliegen. Die Spieler müssen nun gleichzeitig aus dieser Auslage ein Bild auswählen, welches zu ihren zwei Bildern passt, was aber nicht von den anderen Spielern genommen wird. Die Zahl des Bildes wählt man heimlich auf einer Drehscheibe aus. Anschließend wird geprüft, ob jeder ein anderes Bild aus der Auslage gewählt hat. Ist dies der Fall, so gibt es einen Punkt. Ansonsten einen Fehler. Man verliert, wenn man bei 10 Versuchen drei Fehler macht.
It‘s obvious funktioniert so lala. Manchmal kann man gar nicht anders, als gleiche Bilder zu nehmen. In anderen Fällen ist es geradezu einfach, sich aus dem Weg zu gehen. Es entschließt sich beim Spielen weder eine Strategie noch der Reiz. Braucht man also nicht.
Similo von Horrible Guild gibt es auch schon länger, aber jedes Jahr kommen neue Themen dazu. Neu scheint das Thema „Spookies“ zu sein. Für die, die es nicht kennen: In Similo wählt ein Spieler, der Hinweisgeber, eine Bildkarte aus einer Auslage von 4 x 3 Karten aus. Die anderen Spieler müssen diese Karte erraten. Der Hinweisgeber darf nun mittels anderer Bildkarten Hinweise auf die gesuchte Karte geben. Legt er sie im Hochformat ab, hat die Karte mit der gesuchten Karte eine Gemeinsamkeit. Legt er sie im Querformat ab, gibt es Unterschiede. Nach jedem Tipp müssen die Spieler Karten entfernen, wobei die Anzahl der zu entfernenden Karten mit jeder Runde steigt. Nach 5 Runden liegen nur noch zwei Karten in der Auslage und die Spieler müssen sich nun entscheiden, welche Karte die gesuchte Karte ist. Similo ist ein hübsches, schnelles und günstiges Deduktionskartenspiel, bei dem man auch die Karten der unterschiedlichen Themengebiete mischen kann.
Klassisches Handwerk
Bei Pegasus darf es anschließend eine Partie Savannah Park sein. Und ich muss einmal ein Lob loswerden. Pegasus hat ein ziemlich eingearbeitetes Team aus Erklärbären, denen man die Erfahrung anmerkt. Innerhalb weniger Minuten ist uns Savannah Park ohne viel Brimborium erklärt, sodass ich mich wundere, warum die beiliegende Anleitung so lang ist. Aber das Spiel an sich ist auch nicht sonderlich kompliziert.
Reihum wählt jeder Spieler aus seinem Park ein Tierplättchen aus, das nun an eine andere, freie Stelle im Park abgelegt werden muss. Dabei müssen auch die anderen Spieler genau diese Plättchen in ihrem Park umlegen. Diese Plättchen werden dann umgedreht, sodass man weiß, dass diese Tiere schon bewegt wurden. Dabei sollte man versuchen, gleiche Tiere angrenzend aneinanderzulegen, gleichzeitig aber vermeiden, dass Tiergruppen mit einer Anzahl von x Tieren an Buschbrände mit der gleichen Anzahl an Feuern angelegt werden. Diese werden bei der Wertung nämlich entfernt. Außerdem sollte man möglichst keine Pflanzen überbauen. Bei der abschließenden Wertung wird die Anzahl Tiere in der größten Gruppe dieser Tiere mit der Anzahl an Wasserlöchern in der Gruppe multipliziert. Es gewinnt natürlich der Spieler mit den meisten Siegpunkten.
Savannah Park erscheint bei Deep Print Games, die letztes Jahr mit Renature ihren Einstand gegeben haben. Autoren sind die Szene-Urgesteine Wolfgang Kramer und Michael Kiesling. Und diese Erfahrung merkt man dem Spiel auch an. Savannah Park ist leicht zu erlernen, aber stellt einen doch vor knifflige Entscheidungen. Im Kern natürlich ein abstraktes Plättchenlegespiel, ist das Thema eigentlich beliebig. Das zeigt sich auch in der etwas biederen, altbackenen Gestaltung, die man diplomatisch als zweckmäßig bezeichnen könnte. Da das Spiel aber keine Downtime hat und schnell verstanden war, hat es uns überraschend viel Spaß gemacht. Könnte ich mir auch in der heimischen Sammlung vorstellen.
Am Moses Stand gibt es Neues von Inka und Markus Brand, es ist ein Würfelspiel und hört auf den Namen Rock the Bock. Die Schachtel sieht wie immer bei Moses klasse aus, das Spielmaterial ist aber eher zweckmäßig und besteht lediglich aus Würfeln und einem Block. Auf den Würfeln sind drei verschiedene Tiere abgebildet, nämlich Wölfe, Böcke und Geißen. Wenn man dran ist, würfelt man alle Würfel. Anschießend hat man folgende Optionen: Man nimmt sich die Geißen in seiner Farbe und streicht sie auf seinem Block ab. Oder man nimmt sich die Böcke und streicht sie auf seinem Block ab. Oder man gibt die Wölfe an einen Mitspieler, der sie auf seinem Block abstreicht. Oder man gibt die Geißen in einer anderen Farbe an den jeweiligen Mitspieler, der sie auf seinem Block abstreicht. Außerdem muss man auf seinem Block notieren, wie viele Würfel man genommen hat. Diese werden beim nächsten Wurf von der Würfelhand abgezogen. Wenn nach einigen Durchgängen niemand mehr würfeln kann, wird die Runde gewertet. Hat man mehr Böcke als Wölfe angekreuzt, geben die angekreuzten Geißen Pluspunkte. Hat man aber mehr Wölfe als Böcke, dann geben die Geißen Minuspunkte. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt nach drei Runden. Rock the Bock ist ein nettes Würfelspiel, das man haben kann, wenn man auf diese Art von Spiele steht und noch nichts in der Art im Regal hat. Allerdings finde ich die Optik der Tiere nicht nur gruselig, sondern auch schwer unterscheidbar.
Tief hinab und hoch empor
Nach dem anstrengenden Würfeln verlassen uns die Pubertierenden zwecks Luft- und Nahrungsaufnahme und wir lassen den ersten Messetag mit zwei Spielen bei Sit down! ausklingen. Das erste Spiel, Dive, führt uns auf den Ozean, wo wir als Bewohner versuchen, in Tauchgängen den heiligen Stein unseres Dorfes zu bergen. Dabei müssen wir Haien ausweichen, können aber auf die Hilfe von Rochen und Schildkröten setzen.
Spielerisch ist Dive ein Wahrnehmungsspiel, bei dem in der Tischmitte ein Stapel blauer, durchsichtiger Plättchen liegen, die tatsächlich die Tiefe eines Ozeans vermitteln. Auf den Plättchen sind Haie, Rochen und/oder Schildkröten abgedruckt. Jeder Spieler muss nun verdeckt schätzen, ab welcher Tiefe (k)ein Hai lauert. Dies kann man in jeder Runde bis zu einer Tiefe von fünf Plättchen vornehmen. Hinzukommt, dass man über Zahlensteine festlegen kann, wie sicher man sich ist, dass die eigene Schätzung richtig ist. Je höher man pokert, um so eher bekommt man die Belohnung, wenn man richtig geraten hat. Denn über die Schildkröten wird man schneller nach unten befördert. Gewonnen hat der, der am Ende am tiefsten getaucht ist. Gut, Dive sieht cool aus und es unterhält einige Runden. Tatsächlich ist es gar nicht so einfach abzuschätzen, wann ein Hai, eine Schildkröte oder Rochen kommt. Aber Spielprinzip und Optik tragen nicht bis zum Ende des Spiels bzw. über das Spiel hinaus. Dafür bietet Dive dann doch zu wenig. Ggf. sind wir aber die falsche Zielgruppe.
Letztes Spiel für den Donnerstag ist eine Partie Welcome to the moon, welches natürlich das Spielprinzip von Welcome to your perfect home aufgreift. Da ich das ursprüngliche Welcome to… nur einmal gespielt habe, kann ich nur schwer einen Vergleich heranziehen, aber vom Grundprinzip scheinen die Spiele identisch. Die Karten in der Tischmitte geben wieder vor, welche Zahl man wo eintragen darf und es gilt wieder möglichst geschickt, die Zahlen so zu setzen, dass man zum einen schnell Boni erhält, zum anderen keine Felder ungenutzt wegstreichen muss. Ich muss allerdings zugeben, dass wir einfach zu platt sind, um die Kiste bis zum Ende zu spielen. Ich schätze aber, dass Freunde von Welcome to … auch hier ihren Spaß dran haben werden.
Die Spiel ’21: Freitag, 15.10.2021
Heute sind wir nur zu zweit unterwegs, was ein klarer Vorteil gegenüber dem Vortag ist. Zum einen müssen wir nicht unmotivierte Pubertiere hinter uns herziehen, zum anderen kann man sich so leichter irgendwo dazusetzen und mitspielen. Da wir außerdem erneut dank Pressebonus schon um 9:30 Uhr in den Hallen sind, gelingt uns an diesem Morgen tatsächlich die nicht geplante Teilnahme an einer Partie Arche Nova bei Feuerland. Den Tisch belegen wir mit zwei Mitarbeitenden von Taverna Ludica Games so früh, dass unser Erklärbär noch schnell den Frühstückskaffee wegbringen muss. Danach geht aber alles wirklich rasend schnell. Die Erklärung von knapp einer halben Stunde ist so gut, dass man zum einen gar nicht merkt, dass sie so lange dauert, man zum anderen aber wirklich direkt ins Spiel starten kann und das Gefühl hat, trotz der Komplexität das Meiste verstanden zu haben. Chapeau, Erklärbär.
Komplexe Klasse
In Arche Nova bauen wir unseren eigenen Zoo, der zum einen attraktiv, aber zum anderen auch nachhaltig sein soll. Die Attraktivität erhöhen wir vor allem durch die Tiere, die wir in unserem Zoo platzieren. Die Attraktivität bestimmt hierbei auch das Einkommen. Für die Nachhaltigkeit unterstützen wir Artenschutzprojekte, wofür wir Artenschutzpunkte erhalten. Beide Punktewerte werden hierbei auf einer gemeinsamen Leiste, die um Dreiviertel des Spielbretts läuft, eingetragen, wobei die Attraktivität unten links und der Artenschutz oben links starten. Treffen beide Punktewerte aufeinander, ist das Spiel zu Ende und es wird der Sieger bestimmt. Getrieben wird das Spiel über 255 verschiedene Karten, wobei Gehege und Tiere auf einem kleinen Tableau gepuzzelt werden. Hierbei sind entsprechende Vorgaben für das Legen zu beachten. Dies sind die rudimentären Regeln grob dargestellt.
Arche Nova ist auf jeden Fall ein Brocken eines Spiels, bei dem alles stark verzahnt scheint und überall Punkte lauern. Im Gegensatz zu vielen Kritikern finde ich die Optik und auch das Spielmaterial recht ansprechend. Gefallen tut allen das Spiel an diesem Morgen (sehr) gut, aber nach der ersten Runde ist auch schon Schluss, damit auch andere in den Genuss von Arche Nova kommen. Um den Tisch hat sich schon eine Traube an interessierten Spielern gebildet, sodass schon beim Aufstehen ein Hauen und Stechen um die begehrten Plätze beginnt. Für alle anderen Demo-Tische muss man sich am Feuerlandstand anmelden, wobei die begehrten Plätze schon kurz nach 10 Uhr vergeben sind. Irgendwie krank. Auch zu kaufen gibt es das Spiel nicht mehr. Angeblich gab es 100 verfügbare Exemplare, die Donnerstag bereits gegen 10 Uhr verkauft waren. Hier ging der normale Besucher leer aus, weil vor allem Presse und Standpersonal ihren Zeitvorsprung nutzten. Ansonsten kamen nur die Vorbesteller in den Genuss, das Spiel zur Messe erhalten zu haben. Und natürlich gibt es das Spiel für Mondpreise inzwischen bei Ebay, obwohl im Dezember die normale Auslieferung beginnt. Packt man sich an den Kopf.
Deduzierender Zeitvertreib
Durch das nette Gespräch mit den Taverna-Ludica-Games-Mitarbeitenden begeben wir uns direkt zum Stand des Ausstellers, um dort Unangenehme Gäste zu spielen. Nach ca. 20 minütiger Wartezeit starten wir mit zwei anderen Mitspielern eine Demo-Runde, in der wir durch Tauschen von Karten und somit dem Erhalten von Hinweisen versuchen herauszufinden, wer mit welcher Tatwaffe und welchem Motiv Mr. Walton ermordet hat. Klingt natürlich nach Cluedo, ist aber ein Ticken komplexer, sodass es echt Bock macht. Allerdings ist es wie bei vielen Spielen dieses Jahr so, dass das, was Bock macht, auch schon nicht mehr käuflich zu erwerben ist. Die 100 verfügbaren deutschen Exemplare sind bereits am ersten Messetag über den Tresen gewandert. Jetzt gibt es das Spiel nur noch in anderen Sprachen. Am Stand kann man es aber vorbestellen, um es dann im ersten Quartal 2022 geliefert zu bekommen. Ärgerlich.
Nicht ganz taufrisch
Keine Neuheit, aber immer noch auffällig ist das Kartenspiel Arschlochkind. Hier gewinnt der, der es schafft, das beste Arschlochkind zu erschaffen. Also versucht jeder sein Kind möglichst schlecht zu machen. Unsere Kinder hören auf die Namen Kevin, Joel und Jonas und werden mit allerlei negativen Eigenschaften beladen, wobei es auch zu verhindern gilt, dass die Mitspieler einem positive Eigenschaften zuspielen. Sorgt für einige Lacher, aber ist dabei ähnlich wie die Witzkartenspiele in meiner Kindheit: Es fehlt einfach ein richtiges Spiel. Das spielt man vielleicht drei, vier Mal, bis man alle Karten gesehen hat und dann verschwindet es als nette Trophäe im Schrank.
Ebenfalls nicht neu, aber auch noch nicht uralt ist Cryptid. Cryptid ist ein Deduktionsspiel, bei dem wir auf dem Spielfeld eine mysteriöse Kreatur suchen, die sich auf irgendeinem der vielen Hexfelder des Spielplans versteckt. Dabei bekommt jeder Spieler Hinweise auf Felder, wo sich das Wesen aufhalten kann, aber nur zusammen ergeben diese Hinweise den tatsächlichen Ort. Jeder Spieler versucht dabei, durch geschicktes Fragen und das Beobachten der Züge der anderen Spieler herauszubekommen, welche Hinweise die anderen Spieler haben.
Unser Problem an diesem Nachmittag ist der unmotivierte Erklärbär, der das Spiel zwar in seinen Grundzügen erklärt, sich dann aber schleunigst aus dem Staub macht und uns mit einigen Missverständnissen zurücklässt, sodass unsere Suche beim ersten Mal scheitert. Nach Klärung der noch offenen Fragen gelingt es uns in einer zweiten Runde zusammen mit unseren Mitspielern das Cryptid zu finden und das Spiel auch zu verstehen. Über Cryptid hatte ich schon einiges Gutes gehört und das Spielprinzip gefällt mir. Wandert zumindest auf meine Haben-Wollen-Liste.
Kontrastprogramm zum intensiven Denken stellt Dragomino, das Kinderspiel des Jahres 2021, dar. Hierzu muss man auch nicht viel sagen. Es ist eine abgespeckte Version von King Domino, die sich thematisch und aufgrund des farbenfrohen Materials natürlich an ganz junge Spieleinsteiger richtet. Dank der herzlichen Erklärung wärmt es kurzfristig unsere Herzen auf, bevor wir uns vom Messestrom weiter treiben lassen.
Wimmelig im Wimmelbild
Ein wenig hatte ich mich schon gewundert, dass Wimmelbilder nach dem Erfolg von Micro Macro: Crimecity zu keiner Welle von Wimmelbildspielen geführt hat, so wie es der Fall bei den Roll‘n‘Write, Flip‘n‘Write und Exit- bzw. Escape-Spielen der Fall war. Zumindest bei Iello ist man bereit, die Gunst der Stunde zu nutzen und mit auf den Hypetrain aufzuspringen. Last Message heißt hier das Wimmelbildspiel, was aber kein billiger Abklatsch von Micro Macro ist. Last Message ist ein Einer-gegen-Alle Spiel, bei dem ein Spieler sich auf einem Wimmelbild eine Figur aussucht, ein anderer Spieler hierzu Hinweise auf eine Tafel schreiben und malen darf und die anderen Spieler in mehreren Runden versuchen, über die Hinweise die Figur zu finden. Der Kniff hierbei ist, dass der eine Spieler, der nicht will, dass wir seine Figur finden, einen Teil der Hinweise wieder löschen kann. Somit bekommen die ratenden Spieler nur einen Bruchteil der tatsächlichen Hinweise.
Wir spielen das Spiel an diesem Tag mit sechs Personen. Die junge hessische Spieltruppe ist Feuer und Flamme für Last Message und versucht mit größten Eifer, die gesuchte Figur zu finden. Dies stellt sich aber als äußerst schwer dar, weil das Wimmelbild eine Westernstadt ist und wir dort irgendeinen Cowboy mit Hut in der Nähe eines Pferds finden müssen. Mit jeder Runde werden die Hinweise besser, aber in dieser Westernstadt gibt es Cowboys wie Sand am Meer, sodass wir letztendlich bei der Suche scheitern.
Die Idee hinter Last Message ist super, ich bin mir aber nicht sicher, ob die Umsetzung gelungen ist. Ist es wirklich möglich, auf den Wimmelbildern die Hinweise so exakt zu geben, dass eine Figur ausfindig gemacht werden kann? Diese Frage und auch leichte Zweifel, dass dies in einer meinen Spielrunden wirklich gut ankommt, halten mich von einem Spontankauf ab. Dabei ist das Spiel für knapp 20 € noch glatt ein Schnapper auf der Messe. Eventuell gönne ich es mir zu einem späteren Zeitpunkt.
Aus Mangeln an freien Spieltischen geben wir Matagot am zweiten Tag noch einmal eine Chance. Wir spielen Monster Soup. Und auch hier ist unsere Erkärbärin nicht wirklich motiviert. Wir verstehen das Spiel aber schließlich so, dass wir aus einem Sack blind eine bestimmte Zutat für unsere Monstersuppe ziehen müssen. Die Zutaten werden dabei zufällig durch Karten vorgegeben. Wer die Zutaten am schnellsten findet, bekommt einen kleinen Holzwürfel in den Sack. Mit jeder Runde werden mehr Zutaten gesucht und die Belohnungen werden auch immer mehr, sodass man in den Säcken nun mit den Holzwürfeln zu kämpfen hat. Wir spielen das Spiel acht Runden, wobei uns irgendwann die Holzwürfel ausgehen. Vermutlich wird es kürzer gespielt. Gewonnen hat auf jeden Fall der Spieler mit den meisten Holzwürfeln. Als Kind hätte mir Monster Soup sicher gut gefallen, aber jetzt reiht es sich nur ein in die Menge an unauffälligen Neuerscheinungen von Matagot.
Schauriges Vergnügen
Für den Freitag geht es auf die Schlussgerade und wir schleppen uns noch einmal den Pegasusstand. Hier würde ich eigentlich gerne einmal das neue Spiel von Carcassone-Erfinder Klaus Jürgen Wrede spielen oder Corrosion, das erste Expertenspiel aus dem Haus Deep Print Games, aber die Tische sind auch jetzt wieder belegt. Dreadful Circus stand aber auch auf meiner Liste der Spiele, die ich antesten wollte, also lassen wir uns zusammen vom themengerecht gewandeten Erklärbären zusammen mit drei anderen Spielern (Sohn/Enkel (?), Mutter/Oma (?) und Vater/Opa (?)) in die Welt der Manege einführen.
In Dreadful Circus versucht jeder Spieler, den attraktivsten Zirkus zu schaffen und lockt dazu nicht nur die coolsten Artisten in seine Manege, sondern versucht auch das nötige Drumherum zu schaffen. Dazu spielen in jeder Runde zwei Spieler immer jeweils eine Handkarte aus, auf die die anderen Spieler heimlich Gebote abgeben. Den Reiz entwickelt das Spiel an dieser Stelle, wenn man seine Karten ordentlich und vor allem lautstark anpreist. Hier tut sich vor allem Sohn/Enkel hervor, der wirklich ganz tief im Spiel ist. Den kann man locker auf jeder Kirmes an die Losbude stellen. Der Rest ist eigentlich unter der Haube ein wenig Set-Collection gepaart mit netten Kartenffekten, mit denen man bspw. Karten oder Verträge klauen kann oder sich beim Bieten Vorteile verschafft. Irgendwann ist das Spiel dann vorbei und zu meiner Überraschung gewinne ich, weil ich am meisten Geld gesammelt habe, ohne dass mein Zirkus wirklich etwas zu bieten hat. Hier scheint mir das Spiel entweder etwas broken oder wir haben trotz Unterstützung des Erklärbären falsch gewertet. Wobei die Wertung schließlich reichlich egal ist, denn das Spiel zieht seinen Reiz tatsächlich aus der Interaktion. In der richtigen Gruppe ist Dreadful Circus sicher ein Knaller, aber ich bin in meinen Spielgruppen je nach Zusammensetzung schon mit ähnlich wilden Spielen krachend gescheitert, weil wenig Lust auf Overacting bestand.
Geistreiches Erlebnis
Das darf es aber noch nicht gewesen sein. Also geht es noch einmal an den Stand von Ludonaute, wo wir und zwei Mitspielern uns Living Forest erklären lassen. Geschichte ist schnell abgerissen: Wir sind Naturgeister, die den Wald und seinen heiligen Baum vor der bösen Flamme von Onibi beschützen. Unterstützt werden wir dabei von Tierwächtern. Damit das alles zu einem guten Ende geführt wird, pflanzen wir Bäume, sammeln Flammen oder Symbole auf unseren Karten. Mechanismus des Spiels ist zum einen Engine-Building über die Bäume gepaart mit Deckbuilding durch die Karten der Tierwächter. Hinzu kommt durch das Aufdecken der Karten ein Push-Your-Luck-Effekt, weil man bei drei negativen Symbolen keine weiteren Karten aufdecken darf und eine Aktion weniger hat.
Das Spiel ist schnell verstanden, die Mechanismen wirken gut verzahnt und das Material ist hübsch anzusehen. Dennoch springt der finale Funke nicht wirklich über. Das kann zum einen daran liegen, dass zuletzt auch andere Spiele gekonnt verschiedene Mechanismen gut kombiniert haben, zum anderen aber auch die fortgeschrittene Zeit. Ich würde Living Forest auf jeden Fall gerne noch einmal eine zweite Chance geben wollen.
Nicht nur bei der Messe ist an diesem Freitagabend langsam die Luft raus, sondern auch bei uns. Ich sehne mich nach einer warmen Mahlzeit, meiner Couch und ein bis drei After-Messe-Bierchen. Gekauft habe ich immer noch nichts und so stoppen wir final noch am Stand von Funtails, bei denen es nicht nur ziemlich geiles Spielzubehör (Münzen, Inlays) zu bewundern gibt, sondern die neben Glen More 2, welches ich irgendwann zumindest gerne mal spielen würde, auch in Form von Quiz Club eher leichte Kost anbieten. Steffen Rühl von Funtails stellt uns mit leicht kratziger Stimme, herzlicher Art und leuchtenden Augen das Spiel als kooperatives und kompetitives Quizspiel vor, bei dem die einzelnen Modi mit jeder Runde wechsel. Wünsche ich mir in der einen Runde noch, dass mein Gegenspieler, dem ich die Fragen stelle, krachend scheitert, so drücke ich ihm in einer anderen Runde die Daumen. Die Fragen sind dabei nicht nur in verschiedenen Themengebiete unterteilt, sondern auch in drei verschiedene Schwierigkeitsstufen. Für Leute, die noch nicht genug Quizspiele haben, ist das sicherlich eine interessante Nummer, zumal es schon Sets mit neuen Themengebieten und Fragen gibt. Behalte ich mal im Hinterkopf, weil meine Mutter großer Quizjunkie ist.
Nicht nur zu meiner Verwunderung endet der zweite Tag ohne Käufe und Ausgaben. Das hat es bisher auch noch nie gegeben.
Die Spiel ’21: Sonntag, 17.10.2021
Nach einem freien Samstag und einem entspannten Spieleabend zuhause geht es Sonntag ein letztes Mal für dieses Jahr nach Essen auf die Spielemesse. Diesmal im kleinen Familienkreis mit Schwester, Patenkind und seiner Freundin. Gefühlt ist es heute voller als am Donnerstag und Freitag, aber den stark frequentierten Samstag mit ca. 33.000 Besuchern wird der Sonntag nicht toppen. Auch diesmal bin ich schon um 9:30 Uhr in den Hallen, muss aber auf die anderen, die separat anreisen, warten. So kann ich entspannt durch die Hallen schlendern und nach vermeintlichen Schnäppchen Ausschau halten, aber auch hier wird einem dieses Jahr kein Kracher wie im Jahr 2019 geboten. Dafür stößt man an einigen Ständen auf wirklich merkwürdige Preise. An einem Stand wird bspw. Noria, der gefloppte Messehype aus dem Spielejahr 2017 für 92 Euro angeboten, wo es sonst inzwischen für unter 20 Euro rausgeramscht wird. Das gleiche gilt für Night of the living dead: A Zombicide Game, das vor wenigen Wochen bei einigen Online-Shops einen Ausverkauf für knapp 23 Euro erlebt hat. Hier wird es für ca. 80 Euro angeboten. Auch Time Stories für über 40 Euro ist sicherlich neuer Bestpreis, aber in die falsche Richtung. Es beschleicht einen glatt das Gefühl, dass die Preise ausgewürfelt wurden. Dann aber mit gezinkten Würfeln.
Heiße Hehlerware unter der Theke
Meinen ersten Messekauf an diesem Sonntag tätige ich bei Kosmos. Hier wird wie heiße Hehlerware der Solomodus von Anno 1800 unter der Theke angeboten. Einen Hinweis am Stand vermisse ich. Dass der Solomodus überhaupt verfügbar ist, habe ich in einem Online-Forum erfahren. Ursprünglich sollte er auch parallel zum Download angeboten werden. Aber auf der Online Präsenz von Kosmos ist hiervon nichts zu finden. 4,50 Euro darf man für die Anleitung bezahlten. Weiteres Material wird für das Geld nicht geboten. Ich bin gespannt, ob das Ding sein Geld wirklich wert ist.
Ansturm zum Finale
Pünktlich um 10 Uhr werden die Messetore geöffnet und ich erlebe, dass auch in Pandemiezeiten sich nichts am Einlass geändert hat. Gerade noch rechtzeitig schafft das Sicherheitspersonal Besucher auf Krücken aus dem Weg, als die Menschenmasse beängstigend eng geschlossen in Halle 3 schwappt und den Kosmosstand umspült, wo ich mich wie auf einer rettenden Insel irgendwo festklammere, damit ich nicht mitgerissen werde. Auch hier wieder zum teil hysterische, unsportlich losrennende Menschen, die sich um freie Spieltische schlagen wie Käufer beim Black Friday um reduzierte Elektroware. Wäre ich gläubig, ich würde für sie beten.
Den Rest der Familie treffe ich schließlich in Halle 5. Patenkind ist zuletzt als Kind auf der Spiel gewesen, daher wird jeder Stand intensiv begutachtet. Die Spieletaktung von Donnerstag und Freitag werden wir so nicht erreichen, zumal auch heute Tische Mangelware sind. Der erste Stand, an dem wir verweilen und etwas spielen ist schließlich in Halle 1 bei Geek Attitude Games.
Deren Spiel wurde auf den Namen Aquarena getauft und richtet sich vor allen an Familien. Spielbrett ist ein Teich mit vier Bereichen, in denen eine unterschiedliche Anzahl von Fliegen ausgelegt wird. Die Spieler legen vier Runden lang in vier Phasen zwei Mal offene und anschließend zwei Mal verdeckte Karten mit unterschiedlichen Tieren und Gegenständen in die vier Bereiche. Dann werden die Karten aufgedeckt und nach ihren Kartenwerten sortiert. Beispielsweise fängt die Angel Fische, allerdings verheddern sich die Leinen, wenn mehrere Leinen an einem Bereich anliegen. Reiher essen Amphibien, Amphibien essen Fliegen, usw. Nur wer geschickt legt und die Karten der anderen Spieler voraussieht, sahnt in einer Runde die meisten Punkte ab. Gewonnen hat natürlich der Spieler, der am Ende die meisten Punkte gesammelt hat. Macht mächtig Laune, nicht zuletzt weil es ungemein sympathisch vom Entwickler präsentiert wird. Empfehlung für Familien mit pfiffigen Kindern.
Bei Goliath stolpern wir über die nächsten Familien- und Kinderspiele. Eins davon hört auf den Namen Carcata und sieht sowohl vom Spielbrett als auch vom Artwork richtig übel trashig aus. Wir alle versuchen auf einer Insel bis zum Vulkan vorzudringen und gleichzeitig Juwelen auf dem Weg einzusammeln. Dabei speit der Vulkan nicht nur Lava, sondern schießt auch die Juwelen auf die Insel. Die Spielfiguren können sich dabei mittels Statuen vor Beidem schützen, wobei man Statuen auch wieder entfernen kann. Aktionen werden dabei durch Würfel bestimmt, die man beliebig oft werfen kann, es sei denn, sie zeigen Schildkröten. Schildkröten bewegen den Rundenanzeiger weiter. Hat dieser die Insel zwei Mal umrundet, ist das Spiel zu Ende. Auch wenn das alles irgendwie keinen Sinn ergibt, macht es einfach Spaß, mit dem Vulkan Juwelen auf die Insel und vor allem auf die anderen Spielfiguren zu schießen oder die anderen Spieler mittels Lava aus dem Weg zu räumen. Zumindest ist die destruktive Taktik meine und so gewinne ich das Spiel auch knapp. Patenkind nimmt die Nummer sogar für knapp 20 Tacken für die Kinder mit.
Einen Stand weiter gibt es bei Blue Orange mit The Sound Maker ein weiteres Party Spiel. Der Erklärbär brettert einem die Spielregeln mit südländischem Dialekt an die Stirn wie im Mittelalter ein Scharlatan seine Tränke aus Biberschwänzen, Wespentaillen und Elchschamhaaren. Dabei ist die Nummer recht einfach: Einer muss Geräusche zu einer bestimmten Karte in einer Auslage von mehreren Fotokarten machen und die anderen müssen schnellstmöglich auf die gemeinte Karte kloppen. Das ist für den Moment unterhaltsam, aber mal ehrlich: Das kommt doch nicht mehr als 2-3 Mal auf den Tisch und ist auf einer Messe mit angeblich 1.000 Neuheiten jetzt recht unauffällig.
Griff zu den Sternen
Besser macht es da Star Clicker am Stand von Ludonaute. Gloria, die uns freitags schon Living Forest erklärt hatte und auch heute wieder optisch, stimmlich und vom Temperament wie eine Mischung aus Madonna und Cindy Lauper daherkommt, erklärt mit selbstverständlicher Inbrunst und Sicherheit auch diese Nummer.
Star Clicker, das neue Spiel vom Erfinder von Colt Express, Christophe Raimbault, ist eine kurzweilige Mischung aus Tower Defense und Memo. Und dabei kooperativ. Als Kinder bekannter Astronauten müssen wir – obwohl blutige Anfänger – im Weltall einen Angriff von sog. Kriechern aufhalten, indem wir acht Störsender zerstören, damit die automatischen Verteidigungsanlagen unseres Planeten wieder ihre gewohnte Aufgabe übernehmen. Unsere Raumschiffe bewegen wir dabei über ein 6 x 6 Felder großes Spielfeld, auf dem wir nach und nach verdeckte Karten aufdecken, um die Störsender zu finden und zu zerstören. Von Außen dringen dabei immer in jeder Runde neue Kriecher ein, um sich zur Mitte des Spielfeldes, unserer Welt, vorzuarbeiten. Gelingt vier Kriechern dies, haben wir verloren. Unsere Raumschiffe steuern wir über Playerboards, die in vier Teile unterteilt sind und wo wir in jeder Runde runde Plättchen (Button) rumdrehen und hierüber unsere Aktionen durchführen. Dabei ist anfangs unklar, welche Aktion sich unter den Plättchen befinden. Und wenn man einmal weiß, welche Aktion unter welchem Plättchen ist, können diese auch durch zufällige Kartenaktionen wieder vertauscht werden. Star Clickers ist optisch auf jeden Fall sehr hübsch, besonders die Playerboards wissen zu gefallen. Auch die Mischung ist nicht verkehrt, sodass das anvisierte Zielpublikum, d. h., Familien/Kids, damit gut bedient sein dürfte. Wir scheitern übrigens beim Versuch, unseren Planeten zu verteidigen.
Bei Plan B ist auch diesem Tag wieder eine ellenlange Schlange, um u.a. das neue Azul zu spielen. Da wir auf Schlange keinen Bock haben, versuchen wir unser Glück ein Stück weiter bei Flying Games. Deren Prehistories sieht ganz hübsch aus, ist schnell erklärt und verstanden, bietet dann aber auch nur ein weiteres kartengetriebenes Puzzlespiel, bei dem wir als Jäger im Steinzeitalter unsere Geschichten als Höhlenmalerei verewigen. Nur für Fans von Puzzlespielen, uns aber zu wenig spannend, sodass wir die Partie vorzeitig abbrechen.
Kurz noch einkaufen
Da wir alle immer noch wenig bis gar nichts in unseren Taschen haben und das mitgenommene Bargeld immer schwerer wird, versuchen wir es mit einer Shopping Tour, aber es will sich nicht wirklich etwas finden lassen, was eine Investition wert ist. Zumindest nicht, ohne es vorher angespielt zu haben. Kurzfristig liebäugle ich mit The Loop, aber die angepriesenen zusätzlichen Aufkleber als Bonus sind nicht für die Spielerfiguren, sondern nur für zusätzliche Würfelressourcen. Das schreckt mich schon ab, weil ich keine zweistellige Zahl an kleinen Plastikwürfeln bekleben will.
Bei Strohmann Games werfe ich einen Blick auf Beyond the sun, aber das sieht auf den ersten Blick so nach Prototyp aus, dass der hohe Preis, zumindest was die Optik angeht, nicht gerechtfertigt erscheint. Da müssen vorher noch mehr Eindrücke her.
Bei Devir Games würden wir uns beim Bummeln gerne Bitoku zumindest kurz erklären lassen. Nicht einmal unbedingt in allen Details. Aber das Standpersonal zeigt sich von erschreckender Arroganz, faselt irgendetwas von aufwendig, kompliziert und „Mimimi“. Ich notiere mir, dass ich bei der nächsten Messe sowohl mein Magisterzertifikat als auch eine Bescheinigung meines Arbeitnehmers, dass ich auch komplexe Zusammenhänge für gewöhnlich schnell verstehen kann, mitnehme. Wir warten noch kurz, ob der Mitarbeitende seine Meinung ändert, aber lassen ihn dann weiter den Stand pflegen. Ja, Bitoku war schon am ersten Tag ausverkauft, aber ich denke, Devir Games hätten sicherlich gerne weiterhin Werbung für das Spiel gemacht. So sicherlich nicht.
Schließlich kommen wir noch zu einer letzten Spielrunde beim Puzzlespiel Projekt L. Die Erklärbärin pfeift definitiv schon auf dem letzten Loch, gibt sich aber dennoch sichtlich Mühe, uns die Nummer zu erklären. Es reicht zumindest soweit, dass wir es einmal anspielen können und ich das Ganze als Puzzleteilchenbuilding identifiziere, was es tatsächlich interessant macht. Man puzzelt tetrislike auf Plättchen, um über diese weitere Puzzleteile zu erwerben, damit man komplexere Puzzleteile angehen kann. Und diese bringen wiederum mehr Punkte. Wäre ich nicht langsam müde, könnte ich dem sicherlich mehr abgewinnen. Ist auf jeden Fall einen zweiten Blick wert.
Über das anschließende Ziellos-durch-die-Hallen-Irren, bis die ersten Aussteller schon ihre Stände abbauen, lohnt es sich an dieser Stelle nicht mehr zu berichten. Mein Messeloot direkt von der Messe setzt sich lediglich aus der englischsprachigen Erweiterung Expedition Leaders zum Spiel Die verlorenen Ruinen von Arnak und dem Solomodus zu Anno 1800 zusammen. Anschließend wurde mit Rabatt beim Online Spielehändler noch Arche Nova, Unangenehme Gäste, Cryptid und Search for Planet X geordert. Kleinster Messeloot ever. Aber 2021 ist wie die geschätzten Kollegen an anderer Stelle schrieben, halt irgendwie alles anders.
Fazit: Keine Orks- und Elfenhorden – eben beinahe wie früher
Die Spiel 2021 in Essen ist Geschichte. Und so, wie im Vorfeld viel diskutiert wurde, so wird die Messe auch nach ihrem Ende noch eine Zeit nachhallen. Denn auch wenn im Gegensatz zu 2020 die Spiel wieder vor Ort stattfand, so war doch nichts unbedingt wie es einst war. Wie der Kollege Riemi in seinem Artikel schrieb, fehlte etwas der große Zirkus drumherum. Zwar sah man einzeln Gewandete über die Messe schreiten, wurden wieder Bumerangs und Styroporflugzeuge geschmissen und war in den Hallen eine allgegenwärtige intensive Geräuschkulisse. Aber es war dennoch nicht so befreit und spektakulär wie in den Jahren zuvor. Kein Pikachu, der über seine eigenen Füße stolpert und dem anschließend von mehreren Besuchern hochgeholfen werden muss. Keine Orks- und Elfenhorden, die durch die Hallen streifen. Keine eskalierenden Erklärbären und Besucher, die sich bei Lucky Lachs die Kehle heiser rufen und die Hände wund schlagen. Kein „Beim Schnäppchenschlauch gibt es jetzt alles noch mal 50 Prozent günstiger“. Alles war etwas kleiner, gemäßigter, ja beinahe wie früher, wo die Messe nicht die Massen, sondern ausschließlich eine bestimmte Klientel anzog.
Hinzukam, dass natürlich die Pandemie vier Tage lang keine Pause machte. Sie war bewusst oder zumindest unbewusst doch immer noch da. Nicht nur wegen 3G, Masken und Desinfektionsmitteln. Sondern auch, wenn einem Erklärbären die Maske plötzlich unter der Nase hing, sich fremde Menschen mit einem über ein Spielbrett beugten oder es in manchen Gängen dann enger als gewollt wurde (Stichwort „Spiele Offensive“). Häufig meldete sich dann eine innere Stimme, die leise mahnte. Und auch Verwunderung, dass seitens der Messeleitung nicht hier und dort eingegriffen wurde. Weder der vorab groß angekündigte Abgleich zwischen Impf- bzw. Testzertifikat, Eintrittskarte und Lichtbildausweis fand statt. Noch habe ich in den Gängen oder an den Ständen Personal gesehen, das hier und da mahnend die Finger hob, dass man doch bitte auf den korrekten Sitz der Maske und den nötigen Abstand achten sollte. Und Samstag sprengte man mit ca. 33.000 das selbstgesetzte Limit von 30.000 Besuchern. An dieser Stelle soll hierüber auch gar nicht geurteilt, sondern lediglich die Tatsachen dargestellt werden. An Desinfektionsmittel hat es aber definitiv nicht gemangelt. Das gab es in allen Geruchs- und Schärfegraden. Auf meinen Händen wächst kein Haar mehr.
Messehyps gab es auch. Aber nur im Kleinen. Nicht mehr so wie in manchen Jahren, wo jeder gefühlt das gleiche Spiel in der Tüte hatte. Aber es gab sie. Und wenn es sie gab, waren sie mit einem nicht gekannten Mangel verbunden. Hierzu gehörten vor allem Schwergewichte wie Arche Nova, Golem, Bitoku, Boonlake und Messina 1347. Ein Kauf solcher Spiele gelang häufig nur am ersten Tag, weil nur eine stark begrenzte Anzahl an Exemplaren verfügbar war. Was wiederum wie in den Jahren zuvor eine Debatte aufwirft, ob es gerecht ist, dass ein Verkauf ausschließlich am ersten Tag stattfindet und Standpersonal, Pressevertreter und Influencer einen zeitlichen Vorsprung beim Kauf haben.
Der Trend ist bekannt: Solo-, Legacy-, Escape- und Krimispiele
Und dann gibt es natürlich Trends. Das waren dieses Jahr nicht unbedingt wie zu erwarten Spiele mit Wimmelbildern. Vermutlich ist das alles noch zu neu. Und man schlachtet lieber noch die Themen der letzten Jahre aus: Exit-, Escape, Detektiv- und Krimispiele gibt es an jeder Ecke in allen Farben, Größen und Dimensionen. Man kann sich wund rätseln. Und auch das vor einigen Jahren noch so wunderbar neue kooperative Spielen bzw. das Spiel verändernde Spielen (Legacy) ist allgegenwärtig. Dass viele Spiele zudem auch Solo spielbar sind, gab es schon vor der Pandemie, wurde durch diese aber sicher noch einmal verstärkt. Dass natürlich auch Corona seinen Einzug in die Spielewelten genommen hat, dürfte niemand verwundern. Es gab einige Titel, die das als Thema hatten. Wer hat allerdings Bock, so etwas auch noch im Spiel verarbeiten zu müssen?! Also ja, es gab sie noch die Trends, aber es schienen keine Neuen zu sein. Die alten Trends wurden hingegen weiter ausgebaut.
Weiterhin muss darüber gesprochen werden, ob man es zukünftig nicht besser lösen kann, dass die Spielflächen und Spieltische besser genutzt werden. Müssen Spiele bspw. immer komplett durchgespielt werden? Reicht für einen Ersteindruck nicht eine begrenzte Zeit, möglicherweise einfach 1-2 Runden? Zumindest wenn das Spiel eine sehr lange Spielzeit hat? Wir reden hier nicht über ein einfaches Kartenspiel. Und sollte man es nicht wie bei Feuerland so handhaben, dass bei stark angesagten Titeln Slots gebucht werden können, damit die Besucher für sich die knappe Messezeit optimal nutzen können?
Die Preise sind ja nicht nur dieses Jahr ein Thema. Aber wie weiter oben beschrieben, war es doch auffällig, dass es den Messepreis eigentlich nicht mehr gibt. Es ist schon verwunderlich, dass ein Spiel auf der Messe direkt beim Verlag teurer ist als bei diversen Spiele-Online-Händlern. Es ergibt ja nur Sinn, auf der Messe zuzugreifen, wenn man es a) unbedingt noch am gleichen Tag haben will, b) man auf der Messe zusätzliches Material (Promos) zum Spiel bekommt oder c) das Spiel online nicht, nur schwer oder mit zusätzlichen Versandkosten verfügbar ist. Warum also nicht alles nach der Messe bequem nachhause liefern lassen? Und am besten dann, wenn man sich durch Austausch und Recherche ein umfassendes Bild vom Spiel gemacht hat.
Stattdessen liefern sich die Protagonisten nach und während der Messe ein unerbittliches Rennen um den größten Lootberg. Wer kann der kann. Und ich denke schon bei mir: Brauchst Du das alles wirklich? Immer dran denken: Die Nachfrage bestimmt den Preis. Was die Leute zu zahlen bereit sind, das wird veranschlagt. Wobei einige Dinge den Preis auch sicher wert sind. Nicht aufgrund des Materials, was billig irgendwo in fernen Landen produziert wird, sondern wegen der Arbeit, die vor allem vorher in die Erschaffung gesteckt wird. Aber das ist ein anderes Thema.
Staunen, gaffen und „adrenalinen“
Bei all diesen Aspekten scheint etwas Negatives mitzuschwingen, aber eigentlich ist es nur etwas Nachdenkliches. Denn die Messe an sich war nach all den Monaten Stubenhockerei und vielen Solopartien vor allen Dingen drei Tage, wo man wieder ausgiebig staunen, gaffen und „adrenalinen“ konnte und wo natürlich auch das Messefeeling vergangener Jahre hochkam. Auch mit den Vor- und Nachbereitungen. Fernab dem Alltag für einige Stunden abtauchen in eine Vielzahl von Welten und Geschichten, dem Treffen zahlreicher Menschen mit unterschiedlichem Background aber der gemeinsamen Liebe oder zumindest dem gemeinsamen Interesse am Spiel. Geschlechter-, Kultur- und Altersunabhängig. Und somit ist die Spiel 2022 schon gebucht. Bis denne.
Werbung
Nach neuen Spielen schauen bei:
Amazon
Spiele-Offensive
2 Kommentare
Ich dachte, ich läg mit meinen 22 Minuten ausgewiesener Lesezeit schon weit vorne. Aber da bist Du ja noch mal locker drübergegangen.
Interessanter Bericht. Scheinbar hast du Dir die ganzen Flitzpiepen von Erklärbären rausgesucht. Bis auf den einen Lustlosling bei Schmidt waren bei uns alle gut aufgestellt. Hast Du Deine Pressekarte nicht auffällig genug platziert?
Ich trage das Ding nie offen. Ich bin ja kein Influencer. 😉 Außerdem kann ich mir so gewiss sein, die gleiche Aufmerksamkeit wie jeder andere Besucher zu bekommen. Und das war das eine oder andere Mal wirklich dürftig. Das war ich aus den vergangenen Jahren so auch nicht gewohnt. Aber es gab auch einige wirklich sympathische und enthusiastische ErklärbärInnen, bspw. bei Ludonaute, Pegasus, Feuerland und Taverna Ludica Games. Das waren alles Personen, die selbst gerne spielen und die das sehr idealistisch durchgeführt haben. Bei Matagot, Goliath oder Mattel schien das Personal hingegen aus Nichtspielern zu bestehen, die damit wenig bis nichts anfangen konnten. Aber bevor ich zu hart urteile, sollte ich das vielleicht auch einmal ein, zwei Tage mit Maske machen. Gibt sicherlich schöneres.