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Bärenpark

Bärenpark - Foto von Lookout Spiele

Knuffige, süße Bären. Ein bisschen Bauen. Ein bisschen Taktieren. Ein wunderbares Szenario für ein tolles Familienspiel. Bärenpark von Phil Walker-Harding (Lookout Spiele) ist sehr eingängig, macht Spaß und hat nur wenige, kleine Mängel.

Worum geht es bei Bärenpark?

Ähnlich wie bei Zoo Sim/O Zoo le mio oder auch Zooloretto müssen die Spieler einen Tierpark aufbauen. Pandas, Eisbären, Koalas und Gobibären warten darauf, ein schönes Gehege zubekommen. Wer am besten plant, ein bisschen Klos, Spielplätze, Verkaufsstände und Grünflächen unterbringt sowie ein gutes Händchen für Timing beweist, gewinnt bei Bärenpark.

Bärenpark: Puzzle deinen bärenstarken Zoo

Anfangs bekommt jeder Spieler eine Grünfläche (bzw. Klohäuschen, Spielplatz, Imbissbude). Zusätzlich ein Parkgelände, das er nach und nach um drei weitere Geländestücke erweitern kann. In der Tischmitte liegen außerdem jede Menge Plättchen. Darunter vor allem Bären-Tierhäuser und Außengelände. Dabei handelt es sich um Polyminos, wie sie jeder halbwegs kundige Spieler aus Tetris oder Logikpuzzles kennt. Mit dieser Ausgangslage ist klar: Die Spieler bebauen ihre Parkgeländekarten mit den Plättchen. Für Bärenplättchen gibt es am Spielende Punkte. Je komplizierter das Plättchen, desto mehr Punkte gibt es.

Das Bauen bei Bärenpark: taktisches Nehmen, gezieltes Legen

Der reine Spielablauf von Bärenpark ist sehr einfach. Wer am Zug ist, nimmt eines seiner Plättchen, legt es angrenzend zu bereits liegenden passend auf sein Parkgelände und zieht eventuell Plättchen nach. Der eigentliche Trick besteht darin, im richtigen Moment mit einem Plättchen Symbole auf dem Parkgeländeplättchen zu überbauen. Jedes Mal, wenn ein Spieler diese Symbole überbaut, erhält er ein neues Plättchen:

  • Schubkarren bringen ein Grünflächen bzw. Infrastruktur,
  • Betonmischer bringen Tierhäuser (oder Grünflächen/Infrastruktur),
  • Bagger bringen Außengeländeplättchen (oder Tierhäuser oder Grünflächen/Infrastruktur),
  • Bautrupps bringen ein neues Parkgeländeplättchen.

Es ist ungemein reizvoll, bei Bärenpark die Baggerfelder zu überbauen, um freie Auswahl bei den punkteträchtigen Außengehegen zu haben. Nur ist das nicht immer ratsam, denn diese Plättchen müssen ggf. in der anschließenden Runde verbaut werden und sind sehr schwer gut zu platzieren. So kann es sogar dazu kommen, nicht legen zu können. Das bedeutet einen Tempoverlust, denn dann wird nur nachgezogen und die Punkte kommen nicht auf das Gelände.

Ein sehr attraktiver Spielaspekt von Bärenpark ist das unregelmäßige Plättchenziehen. Häufig kann der aktive Spieler seine Plättchen legen, wie er will, – es gibt kein Symbol zu überbauen. Daher schrumpft der ohnehin kleine Plättchenvorrat schnell zusammen. Schlimmstenfalls muss man mangels Plättchen aussetzen und eine Grünanlage nachziehen. Wieder Tempoverlust.

Bärenpark: Baugruben und Auftragsplättchen

Was wäre ein Bärenpark ohne Bärenstatue? Nichts! Also versuchen die Spieler, möglichst schnell möglichst viele Bärenstatuen zu bauen. Denn die ersten bringen viele Punkte, die letzten wenige. Die meisten aber mehr als viele Plättchen. So eine Bärenstatue benötigt jedoch eine Baugrube. Auch diese ist auf den Parkgeländekärtchen zu sehen. Allerdings in bescheidender Anzahl. Die Jagd nach den Baugruben ist noch wegen eines Regelkniffs spannend: Die Baugrube wird nicht durch Plättchen überbaut, sondern mit einer Bärenstatue verschönert, wenn das Parkgeländekärtchen sonst vollständig gefüllt ist. Eine nicht zu einfache Aufgabe …

In Spielvarianten dürfen die Spieler unter anderem noch Aufgabenplättchen nutzen. Jeweils drei der zehn Aufgabensorten kommen ins Spiel. Diese zeigen neue Punktechancen auf. Es gilt wie bei der Bärenstatue: Wer diese schneller erfüllt, bekommt mehr Punkte. Die Aufgabenplättchen bringen neue Würze ins Spiel und sorgen für eine stärkere Fokussierung auf taktisches Bauen. Ich rate erfahrenen Spielrunden, diese Variante sofort zu nutzen.

Lohnt sich das Legespiel Bärenpark?

Das Legespiel Bärenpark ist tierisch gut und bärenstark. Das Spielprinzip ist nicht nur sofort verstanden, sondern animiert durch die Menge an Material zum sofortigen Bauen eines Geheges. Dass es am Ende gar nicht immer wichtig ist, große Gehege zu bauen, ist etwas schade, aber dem Legeprinzip geschuldet. Dass darüber hinaus die Bären leider auf den Plättchen untergehen, finde ich schon fast ärgerlicher. Sie sind einfach zu mickerig und könnten doch eigentlich ein süßer Blickfang sein. So ist die Spielatmosphäre eher taktisch und steril, als verspielt und an einem Zoo orientiert. Überhaupt ist die Grafik nicht immer optimal. Plättchen Pandas und Koalas weisen trotz ausreichender Unterschiede eine gefährliche optische Nähe auf. Das ist jedoch nur ein kleines Manko und über irgendetwas muss ein Kritiker ja meckern. Ach ja: Das Material hätte ein gutes Inlay benötigt. So fliegt alles durch den Karton und muss jeweils vor dem Spiel mühsam auseinandersortiert werden.

Bärenpark ist aber nicht nur süß und friedlich wie ein Panda oder Koala, sondern kann zu einem echten Raubtier mutieren. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase wissen die Spieler, wie der Bär tickt und kämpfen Pranken schlagend gegeneinander um die besten Plättchen und auf ihren Plättchen um die optimale Platzierung der Plättchen mit möglichst großen Punktzahlen. Wer dabei schnell viele Symbole überbaut, kann wichtige Plättchen einsacken, muss diese aber auch verbauen können. Gelingt dies nicht, bleiben die Punkte im wahrsten Sinne des Wortes liegen und der Spieler verliert zudem gegenüber den Mitspielern wieder gefährlich an Geschwindigkeit.

Am Schluss bleibt noch zu erwähnen, dass Bärenpark in allen Rundengrößen Spaß macht. Auch zu zweit funktioniert das Legespiel rund um den bärigen Tierpark nichts an Reiz. Das ist erstaunlich, denn üblicherweise entwickelt sich bei den meisten Spielen mit mehr Mitspielern eine größere Dynamik.

Zusammenfassung der Rezension zum Legespiel Bärenpark

Die einfachen Spielregeln, das umfassende Material, die bekannten, aber neu zusammengemischten Mechanismen und die überraschende Spieltiefe machen Bärenpark zu einem einfachen Legespiel mit enormem Aufforderungscharakter und großem Spielreiz. Ich möchte es nicht missen und halte es für ein extrem schönes Spiel für gemischte Spielrunden, bei denen Anfänger und Experten untereinander und miteinander gleichermaßen großen Spaß haben können.

Spielanleitung zu Bärenpark

Infos zu Bärenpark

  • Titel: Bärenpark
  • Verlag: Lookout Spiele
  • Autor: Phil Walker-Harding
  • Spieleranzahl (von bis): 2-4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 30-45
  • Jahrgang: 2017

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