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Atta Ants

Atta Ants von Reich der Spiele

Infos zum Spiel Atta Ants

  • Verlag: The Realm Of Fantasy
  • Autor: Richard de Rijk
  • Spieleranzahl (von bis): 2 - 4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
  • Dauer in Minuten: 15 - 45
  • Jahrgang: 2003

Atta Ants sind Blattschneiderameisen. Die Spieler übernehmen jeweils eine Familie dieser Krabbeltiere. Obwohl sie alle in einem gemeinsamen Nest wohnen, stehen sie doch in Wettstreit darum, als erste alle eigenen Tiere aufs Spielfeld zu bringen.

Diese Spielfeld besteht aus Karten und ist damit variabel. Zu Beginn wird das gemeinsame Nest mit den Feldern darum aufgebaut, danach kommt jede Runde eine neue Karte ins Spiel. Die Karten zeigen Wege, die beim Anlegen aneinander stoßen müssen, Blattsymbole, die mit Blättern belegt werden, die die Ameisen einsammeln müssen und Spinnen, die eine Spinnenfigur ins Spiel bringen.

Nach dem Anlegen der Karte darf jeder all seine Ameisen bewegen; maximal ein Feld weit, Wege entlang auch zwei. Bringt er dabei eine Ameise mit Blatt ins Nest, vermehrt sich diese direkt. Dummerweise dürfen aber immer nur maximal zwei Ameisen einer Farbe im Nest stehen, sodass mehr als eine Vermehrung pro Runde nicht möglich ist. Aber die andern brauchen nicht untätig herumzustehen, denn die Flucht vor den räuberischen Spinnen oder das Versammeln, um diese abzulenken sind sinnvolle Vorhaben. Auch kann man versuchen, günstige "Blatttransportwege" zu erstellen. Und einem unvorsichtigen Mitspielertier ein Blatt zu rauben, macht auch immer wieder Spaß.

Die bereits erwähnten Spinnen kommen als letzte in einer Runde zum Zuge und bewegen sich nach festgelegten Regeln immer auf die Felder mit den meisten Ameisen zu. Treffen sie dabei auf eine solche, wird diese gefressen und geht in den Vorrat ihres Besitzers zurück.

Durch das Aufdecken der Karten und deren Symbole kommt bei Atta Ants zwar ein gewisser Glücksfaktor ins Spiel, aber nicht in dem Maße, dass er stören würde. Kluges und überlegtes Spiel ist schon sehr gefragt. In dem Spiel steckt mehr, als es zunächst den Anschein hat. Man wird erst im Laufe der Zeit herausfinden, was sinnvoll ist und welche Strategien Sieg versprechend sind. Aber auch wer seine kleinen grauen Zellen nicht überstrapazieren möchte, kann über risikofreudiges Spiel aus dem Bauch heraus durchaus zum Erfolg kommen.

Die Spielregel liegt zwar in Englisch vor, ist aber recht leicht zu lesen und zu verstehen. Sie ist zwar in keiner Weise unverständlich, aber man wird das Gefühl nicht los, dass sie jemand geschrieben hat, der das Spiel gut kennt und für den manche Dinge einfach selbstverständlich sind. Für den Regelleser bleiben sie aber unklar. Andere Dinge lassen sich erst beim mehrfachen Lesen sozusagen aus Nebensätzen heraus erschließen. Es gibt zwar nichts, was nicht der gesunde Menschenverstand oder eine Absprache unter den Spielern klären könnte, aber ob wir es so gespielt haben, wie der Autor es sich gedacht hatte, bleibt im Dunkeln.

Ansonsten aber weiß das Spiel durchaus zu gefallen. In einer wirklich um keinen Zentimeter zu großen durchsichtigen Kunststoff-Box finden sich die Karten, übersichtlich und stimmig gestaltet. Die Spinnen und Ameisen kommen zwar als farbige Holzscheiben daher und haben deshalb mit ihren tierischen Vorbilden nur sehr bedingt Ähnlichkeit, sind aber durchaus funktionell. Und die Blätter als Glastropfensteine runden das gelungene Äußere ab.

So findet man in Atta Ants eine leicht übersehbare spielerischen Perle, die sich – eine überarbeitete Regel vorausgesetzt – in der Nähe eines idealen Spiels bewegt.

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