Blitz und Donner ist ein Kosmos-Spiel aus der Spiele-für-Zwei-Serie. Es geht um die griechische Mythologie. Zeus und Hera bekämpfen sich. Zeus hat Argus, Heras Helfer, gefangen genommen, um seine Seitensprünge zu verheimlichen. Als Revanche hat Hera Io, die Geliebte von Zeus festgesetzt. Jetzt setzen beide Götterfiguren ihre himmlischen Heerscharen in Bewegung, um die Gefangenen zu befreien. Gewonnen hat der Spieler, der zuerst "seinen" Gefangenen des Gegenüber befreit. So weit klingt alles ganz wunderbar. Beim Lesen der Regeln wird es dann aber doch sehr kompliziert. Dass jeder Spieler nur eine begrenzte Zahl von Aktionen hat, die sich nach der Anzahl der vor ihm liegenden Gruppen von Karten richtet, ist ja noch verständlich, die Fähigkeiten der unterschiedlich häufig vorkommenden Spielkarten erschließt sich aber erst bei der praktischen Anwendung. So ist beim ersten Versuch etwas Frust vorprogrammiert, der sich aber mit steigendem Verstehen der Regeln und der Figuren in Spaß und den Wunsch wandelt, noch einmal zu spielen. Aber wer ein Gott sein will, sollte ja auch seine Verbündeten kenne. Während auf Seiten von Hera Amazonen, Nemesis, Hydras, Artemis, Harpyien und Furien kämpfen, führt Zeus Helden, Poseidon, Apoll, Giganten, Zyklopen und Zentauren ins Feld. Beide Göttergatten haben dann noch Sirenen, Pythia, Persephone, Hades, Medusen, Pandora, Dionysos, und die äußerst wichtigen Pegasi zur Verfügung. Jeder Spieler mischt seine Karten und legt aus seiner Hand nach und nach bis zu vier Gruppen zu je vier Reihen verdeckt vor sich hin. Auch auf der Hand sind immer einige Karten. Die vordersten Karten können die gegenüber liegenden Karten herausfordern. Je nach Stärkewert der Karten kommt die unterlegende auf den Ablagestapel, die siegreiche Karte bleibt aufgedeckt liegen (was dem Gegner eine Hilfe ist). So kommen nach und nach alle Karten in das Spiel. Ziel ist es, in den Kartenreihen des Gegenüber "seinen" Gefangenen zu finden und durch eine Herausforderung zu befreien (oder man gewinnt, indem man seinen Gegner handlungsunfähig macht). Leichter gesagt als getan, denn immer wieder bringt der Gegner (oder man selbst) seine Karten etwas durcheinander. Wo Zeus eben noch Io vermutete, zeigt sich vielleicht die extrem starke Nemesis. Schön, dass man einen Pegasus nutzen kann, um die Reihen oder die Kartenhand des Gegners aufzuklären. Der Clou an dem Spiel ist, dass man nur eine begrenzte Zahl von Aktionen hat, die sich nach der Anzahl ausgelegter Kartenreihen richtet. Um die neue Reihen (max. vier) auszulegen, muss man aber auf Herausforderungen verzichten, weshalb man schnell in die Situation kommt, alles auf einmal tun zu wollen, aber nur wenig tun zu können. Glücklich, wer seinen Gott selbst eingreifen lassen kann, denn dieser Spieler erhält zusätzliche Aktionen. Blitz und Donner ist ein sehr strategisches Spiel, dass von Taktik und Vorausplanung lebt. Glückspilze finden bei anderen Spielen mehr Spaß. Bemerkenswert ist auch, dass sich der Spielverlauf selten wiederholt. Durch die Jagd auf jeweils eine einzelne Karte ist dieser nicht unwesentlich vom Ergebnis des Kartenmischens abhängig. Zieht man seinen Gefangenen sehr früh, muss man schnell eine Verteidigung als Schutz aufbauen, zieht man ihn spät, wollen die starken Karten bis zum Schluss zur Abwehr gegnerischer Angriffe gehalten werden. 86 wunderschön gestaltete Spielkarten, zwei (eigentlich überflüssige) Holzsteine, (die beiden Götter), zwei Übersichtstafeln und eine aufgrund der komplexen Regeln nicht immer leicht zu verstehende Spielanleitung gehören zur Ausstattung dieses hervorragenden Spiels.
Infos zu Blitz und Donner
- Verlag: Kosmos
- Autor: Richard Borg
- Spieleranzahl (von bis): 2
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 12
- Dauer in Minuten: 40
- Jahrgang: 2000
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