Colorado County von Schmidt Spiele
Reich der Spiele Rezension Colorado County

Colorado County

von Günter Cornett
2 Minuten Lesedauer

Infos zu Colorado County

  • Verlag: Schmidt Spiele
  • Autor: Reinhard Staupe
  • Spieleranzahl (von bis): 2 - 4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
  • Dauer in Minuten: 45
  • Jahrgang: 1999

Die größte Herausforderung der Neuen Welt

In das Colorado County des Jahres 1876 führt uns Reinhard Staupe. Die Spieleschachtel ziert ein friedliches Bild: Männer ohne Colts bauen Zäune und setzen Grenzsteine. Doch der Schein trügt. Bereits im ersten Spielzug entbrennt ein erbitterter Kampf um das kostbare Weideland.

Gespielt wird in vier Phasen, die jeweils mit einer Wertung enden. Zu Beginn jeder Spielphase belegen die Spieler gemeinsam zwölf der insgesamt 150 Parzellen mit farbigen Fähnchen. Anschließend werden in mehreren Runden Flaggenkarten aufgedeckt und zwar grundsätzlich eine weniger als Spieler am Spiel teilnehmen. Bei der nun folgenden Versteigerung muss also zwangsläufig einer der Spieler leer ausgehen. Das treibt die Preise in die Höhe.

Derjenige, der am meisten geboten hat, darf sich zuerst eine Flaggenkarte aussuchen. Er platziert einen seiner Cowboys auf einer Parzelle, die mit einem Fähnchen gleicher Farbe belegt ist. Die meisten Karten erlauben zudem, eine weitere Parzelle in einem genau definierten Abstand (zum Beispiel Rösselsprung) in Besitz zu nehmen. Der unterschiedliche Wert der einzelnen Parzellen macht manche Fähnchen begehrter als andere. Bei Spielbeginn lohnen sich vor allem die Parzellen am Spielfeldrand. Bei der Wertung am Spielende dagegen wird zum Beispiel die Kontrolle der Wasserstellen besonders belohnt. Augenmaß und gutes Timing sind also gefragt.

Lange Wartezeiten gibt es dennoch nicht. Die Spieler überlegen gleichzeitig und geben verdeckt ihr Gebot ab. Wer eine Flaggenkarte ersteigert hat, weiß in der Regel schon, wo er seine Cowboys platzieren will. Das macht den Spielverlauf flüssig. Und die wechselnden Wertungen garantieren einen spannenden Spielverlauf von Anfang an.

Das tröstet uns über kleine Mängel in der Spielanleitung hinweg. Offene Regelfragen lassen sich durch Vereinbarung klären. Dennoch wäre etwas mehr Sorgfalt angebracht gewesen. Auf das Kochrezept für ‚Cowboy-Bohnen‘ am Ende der Spielanleitung hätte ich dafür gern verzichtet. Beinah komisch wirkt der Versuch, dem spannenden Spiel einen betont friedlichen Charakter zu geben. Dass der historisch belegte Streit um die Parzellen nicht mit Pistolen sondern per Versteigerung ausgetragen wird, mag ja noch als pädagogisch sinnvoll durchgehen. Aber warum müssen ausgerechnet Cowboyhüte anstelle von harten Dollars als Währung herhalten? Ebenso kann das betont friedliche Schachtelcover für Irritationen sorgen. Man muss sich schon die Kurzbeschreibung auf der Rückseite des Spieles anschauen, um zu merken, dass Colorado County kein seichtes Familienspiel ist, sondern ein hochkarätiges Taktikspiel.

 

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