Haben Sie schon einmal etwas von einem bockenden Bären gehört, nein? Ich auch nicht. Der Titel des Kinderspiels Da bockt der Bär von Zoch Verlag ist ein schönes Wortspiel, denn bei diesem Spiel handelt es sich um einen Bären, einen (Ziegen-) Bock und eine Maus als Protagonisten.
Die Geschichte
Bär, Bock und Maus sind Freunde und treffen sich jährlich zum Querfeldeinschlemmen. Dabei gibt es Mais, deftigen Kohl und fruchtige Heidelbeeren. Die Tiere schlemmen sich mit „Bärenschritten, bockigem Kohldampf und mauseflink“ von einem Leckerbissen zum anderen. Wer als Erster im Ziel ist, ist nicht nur pappsatt, sondern auch der Gewinner des Querfeldeinschlemmens.
Der Spielablauf
Ist der dreiteilige Spielplan zusammengepuzzelt, für jeden Spieler die jeweilige Drei-Freunde-Figur auf die Maus gedreht und auf das Startfeld gestellt, kann es schon fast losgehen. Ganz nebenbei gesagt, man braucht sich sogar seine eigene Farbe nicht zu merken, denn jeder Spieler legt eine Karte in der Farbe vor sich ab, das ist ganz praktisch. Und damit jeder weiß, wer in dieser Runde der erste Spieler ist, legt dieser die Startspielerkarte vor sich ab. So gesehen kann eigentlich nicht viel schiefgehen. Wenn alle anderen Karten, die Drehscheibe und die drei Würfel ebenfalls ihren Platz neben dem Spielfeld gefunden haben und geklärt ist, wer also beginnt, geht´s aber wirklich los.
Jede Spielrunde läuft nach demselben Schema ab: Als erstes zieht jeder Spieler von dem verdeckten Stapel eine Karte. Danach legt jeder die gezogene Karte vor einem Spieler ab. Zuletzt führt jeder die Karte aus, die vor ihm abgelegt wurde.
Klingt einfach oder? Ja genau, das habe ich auch gedacht. Dann habe ich mir die Regeln weiter durchgelesen. Selbst nach mehrfachen Spielrunden können weder ich noch meine klugen Spielpartner ganz auf die Spielanleitung verzichten. Denn es gibt einfach so viele Regeln und Kleinigkeiten zu beachten. Es ist zum Beispiel darauf zu achten, welche Figur auf der Drei-Freunde-Figur nach oben zeigt. Ist es zum Beispiel der Bär, darf nur mit dem braunen Würfel gewürfelt werden, denn jedes Tier hat seinen eigenen Würfel mit anderen Motiven. Wenn man auch immer brav die Startspielerkarte weitergegeben hat, weiß man, wer als nächstes die Runde beginnen darf. Dieser kann seine Laufkarte entweder behalten oder mit einem anderen Spieler tauschen.
Wenn nun alle Karten untereinander getauscht wurden, kann der erste Spieler nun seine Karte ausspielen. Dabei gibt es bereits neun verschiedene Laufkarten, die alle mehr oder weniger etwas anderes bedeuten. Dabei sehen sich zwei Karten leider zum Verwechseln ähnlich (der Bärendreck und der Flotte Bär), sodass man sehr genau hinschauen muss. Darunter befinden sich Karten, die recht easy durchzuführen sind, wie zum Beispiel die eigene Spielfigur so zu drehen, dass sie mit der gezogenen Karte übereinstimmt; dann wird nochmals mit dem entsprechenden Würfel gewürfelt und entsprechend auf dem Feld weitergezogen. Als Beispiel: Würfelt ein Spieler mit dem „Bock-Würfel“ zwei Maiskolben, bedeutet dies, dass er auf das übernächste Feld ziehen muss, wo ein Maiskolben abgebildet ist.
Bisher unerwähnt geblieben sind die Drehscheibe und der Mäusegang. Auf manchen Laufkarten ist die Drehscheibe abgebildet. Dann muss der Spieler die Scheibe drehen und die entsprechende Aktion ausführen. Dabei gibt es wieder sechs Möglichkeiten, wovon vier wieder neue Regeln beinhalten. Der Mausgang gilt nur für die Mäuse. Ist eine Maus auf einem Feld, auf dem ein Mausgang eingezeichnet ist, darf die Maus den Gang verwenden und damit die Strecke verkürzen. Für den Bock oder den Bären gibt es solche Möglichkeiten nicht. Ich glaube jetzt konnten Sie sich in etwas einen Eindruck von dem Spielablauf mit seinen vielen Regeln machen.
Mein Fazit: Lohnt sich Da bockt der Bär?
Ich freue mich immer über neue Spielideen und wertschätze die viele Arbeit, die hinter diesen Ideen und deren Umsetzung steckt. Allerdings muss ich sagen, dass mich Da bockt der Bär nicht überzeugen konnte. Wie man weiter oben bereits schon feststellen konnte, halte ich das Regelwerk für viel zu kompliziert.
Es ist selbstverständlich, dass die ersten ein oder zwei Spielrunden etwas schleppend verlaufen, weil man noch etwas nachschauen muss, aber dann muss auch irgendwann das Spiel endlich einmal zügiger zu Spielen sein. Diese Erwartung wurde nicht erfüllt. Der Spielablauf ist mir persönlich einfach zu schleppend, was mich dann irgendwann einfach nervt. Auf dem Spielfeld verliert man recht schnell mal die Orientierung und zieht seine Figur unter Umständen in die falsche Richtung.
Das Spiel ist für Kinder ab fünf Jahren ausgerichtet. Ich habe es mit einem Fünfjährigen und Kindern im Grundschulalter gespielt und keinem der Kinder gefiel das Spiel.
Ich befürchte, solch ein Kinderspiel landet irgendwann in den Tiefen des Spieleschranks, obwohl der Spieletitel und die grafische Aufmachung sehr ansprechend sind. Auf dem Spieledeckel sind ein Bär, eine Maus und ein Bock mit ihrem Lieblingsfutter in der Hand abgebildet, die alle rennen. Dies ließ in mir die Erwartung aufkommen, dass es bei dem Spiel um ein Reaktionsspiel handelt, aber Action und Schnelligkeit werden bei dem Spiel nicht bedient.
Im Normalfall spreche ich eine Empfehlung aus, wie zum Beispiel, dass das Spiel für therapeutische Zwecke geeignet ist oder was durch dieses Spiel gefördert wird, doch bei Da bockt der Bär muss ich leider auf eine Empfehlung verzichten.
Spielregel zum Kinderspiel Da bockt der Bär
Infos zu Da bockt der Bär
- Titel: Da bockt der Bär
- Verlag: Zoch Verlag
- Autor: TREO game designers
- Spieleranzahl (von bis): 2-5
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 5
- Dauer in Minuten: 20
- Jahrgang: 2020
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