Infos zu Die Fürsten von Florenz
- Verlag: Pro Ludo
- Autor: Wolfgang Kramer, Jens Christopher Ulrich
- Spieleranzahl (von bis): 2 - 5
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 12
- Dauer in Minuten: 150
- Jahrgang: 2006
Ein Spiel um Mäzene, Künstler & Gelehrte
Lange Zeit war die Originalversion des Spiels vergriffen gewesen und auf den einschlägigen Plattformen und Märkten zu Liebhaberpreisen gehandelt worden. Der aktuelle Hersteller hat indessen in verdankenswerter Weise eine Neuauflage veröffentlicht, die nicht bloß eine verbesserte grafische Gestaltung (Ansichtssache!), sondern gleich auch zwei Erweiterungen beinhaltet – etwas Besseres hätte dem Spiel kaum widerfahren können!
Das Grundspiel selber wurde nicht verändert: Jeder Spieler erhält als Fürst im Florenz des 16. Jahrhunderts einen Palasthof, der Platz bietet für Gebäude und Parkanlagen mit Seen und Wälder. Diese können ersteigert werden und sollen allerlei Künstler zu schöpferischem Tun inspirieren. Je wertvoller die so geschaffenen Werke sind, desto mehr Prestige (in Form von Siegpunkten) fällt für den honorablen Gastgeber ab, bis sich der erfolgreichste Mäzen nach sieben Spielrunden als Sieger feiern lassen kann.
Das Spiel weist kaum Glückselemente auf und bleibt bis zuletzt spannend. Beeindruckend ist insbesondere, dass unterschiedliche Strategien zum Sieg führen können und das Geschehen trotz seiner Komplexität interessant und überblickbar bleibt. Einzig die detaillierten, aber gut strukturiert präsentierten Spielregeln müssen erst einmal verinnerlicht werden, was eine gewisse Einstiegshürde darstellt, die allerdings problemlos überwunden werden kann.
Die Fürsten von Florenz waren so schon in der ursprünglichen Fassung quasi ein Muss für jede gehobene Spielsammlung. Dies gilt erst recht für die Neuauflage, die sich nicht zuletzt durch eine komplett überarbeitete Grafik auszeichnet, die überaus naturalistisch und stimmungsvoll geworden ist, während die frühere doch eher skizzenhaften Charakter hatte. Einzig die Lesbarkeit der Kärtchen mit ihren Kleinstschriften und dunklen Farbtönen ist teilweise an der Grenze des Akzeptablen, doch fällt dieser Umstand mit steigender Spielerfahrung immer weniger ins Gewicht.
Darüber hinaus bietet die Neuauflage einen echten Mehrwert in Form verschiedener Neuerungen. Einerseits handelt es sich dabei um einige kleine Regelanpassungen, die den Wettstreit der Fürsten neu ganz gut auch zu zweit spielbar machen. Andererseits werden dem Grundspiel zwei Erweiterungen beigefügt, die so für einmal nicht nachträglich dazugekauft werden müssen. Die eine erlaubt das kooperative Errichten und Nutzen von Bauwerken durch zwei Nachbarn und über deren Grundstücksgrenzen hinweg. Die andere bringt sechs Charakterkarten ins Spiel, deren Spezialfähigkeiten für jeweils eine Spielrunde erworben werden können und beispielsweise die Durchführung einer zusätzlichen Aktion oder die Erhöhung des Werts der eigenen Werke erlauben.
Beide Erweiterungen sind so eine Bereicherung für das Spiel und verschaffen diesem neue Impulse, ohne aber unverzichtbar zu sein. Das Grundspiel ist für sich alleine schon eine echte Herausforderung – ein moderner Klassiker halt in einer Neuauflage, die uneingeschränkte Begeisterung verspricht und tatsächlich auch auslöst.
Unser Tipp:
Wir haben eine Rezension zur Originalausgabe von alea Spiele
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