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Eselsbrücke

Eselsbrücke von Schmidt Spiele

Gemeinhin dienen Eselsbrücken vergesslichen Zeitgenossen wie mir als Gedankenstütze, um sich wichtige oder wissenswerte Dinge schnell wieder ins Gedächtnis zu rufen. Ein Beispiel gefällig: „Spuckt man nach Lee geht’s in die See, spuckt man nach Luv kommt´s wieder ruuf“. So oder ähnlich werden also schnöde Begriffe mit verständlichen und/ oder bildlichen Assoziationen verbunden und heraus kommt anwendungsbereites Wissen. Bei solch einer allgemein verständlichen Steilvorlage bietet es sich förmlich an, aus diesen Vorgaben und Rahmenbedingungen ein Spiel zu machen.

Hält man den Karton mit dem Spiel zum ersten Mal in der Hand, staunt man ganz ordentlich über das nicht unerhebliche Gewicht. Das eigentliche Spiel machen nämlich 210 ausreichend große, aus starkem Karton gefertigte Plättchen aus. 180 davon sind die so genannten Bildplättchen, hervorragend und recht witzig von Michael Menzel illustriert. Worum geht es nun also? Drei bis sechs Mitspieler erzählen einzeln anhand von drei bis fünf verdeckt gezogener Bildkarten kleine und möglichst interessante Geschichten, in welchen die auf den Bildkarten dargestellten Gegenstände eine Rolle spielen. An diese müssen sich die Mitspieler nämlich später erinnern.

Natürlich wäre es viel zu einfach, solches sofort abzufragen. Deshalb läuft das Spiel über insgesamt sieben Runden. In den beiden ersten erzählt jeder der Mitspieler jeweils lediglich eine Geschichte und legt die dabei verwendeten Bilderkarten auf einem vor sich liegendem Tableau ab. In den Runden drei bis fünf ändert sich außer der Anzahl der verwendeten Bildkarten nichts am Erzählen einer neuen Geschichte, allerdings verteilt der Spieler danach die Bildplättchen seiner vor zwei Runden erzählten Geschichte an die Mitspieler. Diese müssen sich nun mit diesem Plättchen als Gedankenstütze (Eselsbrücke) an die jeweilige Geschichte und weitere darin verwendete Bildsymbole erinnern. Bei einem gefundenen Motiv erhalten sie dieses dann von dem entsprechenden Mitspieler als Belohnung. Sollte sich ein Spieler an keine weiteren Motive mehr erinnern können, scheidet er aus der aktuellen Erinnerungsrunde aus. Eine Erinnerungsrunde endet, wenn alle in der Geschichte vorgekommenen Bildmotive genannt wurden. Eine Spielrunde endet hingegen, wenn jeder der Mitspieler eine Geschichte erzählt bzw. Bildplättchen für eine Erinnerungsrunde verteilt hat, denn in der sechsten bzw. siebten Runde werden keine neuen Geschichten mehr erzählt. Wurde in einer Erinnerungsrunde keine Fehler gemacht bzw. wurde die entsprechende Geschichte so gut erzählt, dass sich alle Mitspieler problemlos daran erinnern konnten, erhält der Erzähler als Belohnung ein Bonusplättchen, denn am Endes des Spiels sind alle gesammelten Bild- bzw. Bonusplättchen jeweils einen Siegpunkt wert.
 
Eselsbrücke ist ein überaus witziges, gut funktionierendes und vor allem kreatives Kommunikationsspiel. Probleme sollte es, wenn überhaupt, nur am Anfang geben, um den genauen Spielablauf zu verinnerlichen, ist dieser doch ein wenig statisch und nicht unbedingt selbsterklärend. Ein weiteres Problem ist es natürlich, eine passende Spielrunde zu finden, denn wie immer bei solchen Spielen benötigt man zum einen ein ordentliches Maß an Fantasie und Selbstsicherheit, um schnell eine passende Geschichte aus dem Ärmel schütteln zu können. Andererseits sind auch ein gutes Erinnerungsvermögen und Konzentration gefragt.

All diese Fähigkeiten kann man aber während des Spielens auch sehr gut trainieren. Oftmals tritt in den einzelnen Spielrunden aber auch der Faktor „Spiel“ sehr schnell in den Hintergrund. Nicht unbedingt auf die Siegpunkte kommt es da mehr an, sondern viel mehr darauf, ob man die gleiche Gedächtnisleistung abrufen kann wie die Mitspieler. Lustig ist die „Eselsbrücke“ zudem in jedem Fall. Ob man sich allerdings auf das Spiel einlassen kann, steht auf einem anderen Blatt. Für mich ist in jedem Fall eines der besten Kommunikationsspiele und somit eine klare Kaufempfehlung.

Infos zu Eselsbrücke

  • Titel: Eselsbrücke
  • Verlag: Schmidt Spiele
  • Autor: Stefan Dorra, Ralf zur Linde
  • Spieleranzahl (von bis): 3 - 12
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 45
  • Jahrgang: 2011

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