Infos zu Exit Kids: Code Breaker
- Titel: Exit Kids: Code Breaker
- Verlag: Kosmos
- Spieleranzahl (von bis): 1-4
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 7
- Dauer in Minuten: 10
- Jahrgang: 2018
- Video:
Escape- oder Exit-Spiele gibt es mittlerweile wie Sand am Meer, zumindest für Erwachsene. Ganz neu ist der Ansatz allerdings, auch für Kinder Rätselspiele nach einem ähnlichen System anzubieten. Genau das hat Kosmos, die Wiege aller EXIT Spiele, jetzt getan. Die Umsetzung erinnert an ein „Best of“ von Agentenspielen und „Yps-Heft“-Beigaben (*).
Entschlüssle den Code von EXIT: Kids
Man nehme ein überdimensioniertes Schloss, das für Kinderhände groß genug und darüber hinaus auch robust genug ist. Der Schlüssel ist fest integriert. Weiterhin finden sich drei digitale Displays, wo man mittels Tastendruck separat einen dreistelligen Code eingeben kann. Man beachte schon hier die Farbenbindung bunt – gelb – blau. Diese Farben sind auch auf den separaten runden Hinweisplättchen zu finden. Der Einfachheit halber – und für Kinder durchaus sinnig – besteht ein jeder Code aus einem bunten, einem gelben und einem blauen Hinweisplättchen. Die Farben stehen hierbei für Farben (bunt), Gegenstände (gelb) und etwas Essbares (blau). Essenziell für das Spiel sind schließlich die Rätselkarten, welche das eigentliche Spiel ausmachen. Darauf sind verschiedenste Rätselarten aufgedruckt, die es zu lösen gilt. Dabei müssen immer drei zugehörige Hinweisplättchen gefunden werden. Auf den Hinweisplättchen befinden sich Codenummern, die ins Schloss eingegeben werden müssen. Ist der Code richtig, öffnet sich das Schloss.
Die Rätsel sind unterschiedlich aufgebaut. Es gibt 10 verschiedene Rätselarten wie zum Beispiel Wort-Wirrwarr oder Kuckucksei. Bei letzterem muss man aus einer Reihe von Bildern die Symbole oder Wörter herausfinden, welche NICHT zu den anderen passen. Diese Wörter oder Symbole gilt es, auf den Hinweisplättchen zu finden. Jedoch enthüllen die Plättchen nicht sofort ihre Geheimnisse. Man muss ihnen mit UV-Licht, Spiegelfolie oder Rotfilter zu Leibe rücken. Ein paar wundervolle Gimmicks, mit denen nicht nur die Kids gerne herumspielen.
Kinder (und Erwachsene) können aus zwei verschiedenen Spielarten wählen: „Chrono“ oder „Timer“. Im Chrono-Modus läuft einfach nur die Zeit mit. Das bietet sich zu Beginn an, oder um zwei Gruppen vergleichen zu können (zum Beispiel am Kindergeburtstag). Mit dem Timer sind 5 Minuten voreingestellt und die Zeit läuft ab. Der Stressfaktor ist hierbei um ein vielfaches größer.
Fazit: Lohnt sich EXIT: Kids?
Meine Tochter ist im 1. Schuljahr und ist dabei, Lesen zu lernen. Lesen ist für den Reiz des Spiels schon mal Pflicht. Auch wenn bei einem ABC-Schützen die Hälfte der Timer-Zeit bereits abgelaufen ist, bevor alle Hinweisplättchen mindestens einmal gesichtet wurden. Natürlich können Eltern mit den Kids spielen und die Karten und Plättchen vorlesen. Aber es ist nicht dasselbe. Es fühlt sich dann für beide Seiten eher wie ein angeleitetes Abarbeiten an. Viel schöner (mit anzusehen) ist es, wenn die Kinder sich selbst daran machen, das Rätsel zu ergründen.
Gerade das Entdecken der richtigen Wörter auf den Hinweisplättchen macht meiner Tochter den größten Spaß. Mittels UV-Licht werden die scheinbar leeren Plättchen abgesucht. Ein kritischer Blick, dann der Geistesblitz und anschließend ein triumphierendes Lächeln. Und schon geht die Suche weiter. Mit dem Rotlichtfilter werden die rot-chiffrierten Wörter abgedeckt, bis das vermeintlich richtige erscheint. Grundsätzlich zuletzt wird die Spiegelfolie benutzt, um die gespiegelten Worte ebenfalls leserlich zu machen.
Um zu wissen, wonach man sucht, ist natürlich die Rätselkarte durchzuschauen. Vier verschiedene Levels geben hierfür vier Schwierigkeitsgrade vor. Ab 7 Jahren bietet sich das Level 1 an und wer hiermit durch ist, sollte auch im gleichen Alter schon zu Level 2 aufsteigen können. Ab Level 3 und 4 wird es schon mal kniffliger und es tauchen mehr Fragen auf, die auch eines solideren Grundwissens bedürfen. Wie alt muss ein Kind sein, um zu wissen, welche Farbe ein Smaragd hat?
Eine Hilfestellung bietet die Spielanleitung. Sie hält einige Erklärungen bereit für die Rätselarten und bietet z. B. Tabellen, auf welchen man die Verschiebung von Buchstaben im Alphabet nachvollziehen kann. Das Ganze fühlt sich wie ein sehr vereinfachtes Tutorial für die kommenden EXIT-Spiele von Kosmos an. Und wen die Rätselleidenschaft schon in jungen Jahren packt, der wird vermutlich auch später die EXIT-Spiele ausprobieren.
Negativ aufgefallen ist mir die Handhabung beim Codieren des Schlosses. Die Rätselkarte wird hierfür in das Schloß gesteckt, sodass der notwendige Code dort hinterlegt wird. Zuvor muss das Schloss angeschaltet und ein Modus ausgewählt werden. Erst zum Schluss muss der Startknopf betätigt und die Karten heraus gezogen werden. Macht man hierbei irgendeinen eine Fehler beim Ablauf, ist der Code nicht hinterlegt. Niemand, wirklich niemand, möchte seiner Tochter ins Gesicht sehen, nachdem sie alle drei Rätselvorgaben gelöst hat und stolz den Schlüssel dreht … und dann ein Summton ertönt, während das Schloss verschlossen bleibt. Der Anblick ist herzzerreißend! Gerade beim Spiel von mehreren Rätselkarten hintereinander (es bleibt NIE bei nur einem Spiel), kann man den Ablauf mal durcheinander bringen, mit eben diesem Effekt.
Das Einstecken der Rätselkarten ins Schloss hinterlässt zudem auf allen gespielten Karten kleine Macken an der Kartenseite. Man sollte nicht meinen, wieviel Kraft kleine Kinderhände in diesem Zusammenhang aufbringen können. Aber zumindest das Schloss ist so gut wie unzerstörbar und macht durchaus einen imposanten Eindruck. Allerdings ist es so groß, dass sich reguläre Truhen oder Türen nicht damit verschließen lassen. Das war nämlich mein erster Gedanke, um den Kindern einen höheren Anreiz für das Lösen des Rätsels zu liefern. Letztlich hat es ein selbst gebastelter Karton mit Aussparungen für den runden Riegel auch getan. Mit etwas Farbe wird daraus auch sowas wie eine Truhe, in welcher sich allerlei Trophäen und Schätze befinden können. Der größte Gewinn für die Kinder ist natürlich nicht zu sehen: Die Nutzung der Grauen Zellen auf spielerische Art und Weise.
So haben meine Tochter, ihre Freundinnen und sogar ich wiederholt eine wunderbare Zeit mit dem EXIT: Kids Code Breaker verbracht. Ich sehe es wie ein Trainingscamp für spätere reelle Escape-Räume in welche meine Tochter mich dann begleiten darf und natürlich auch die gleichnamige Serie für Jugendliche und Erwachsene. Als Vorbereitung hierfür kann ich es sehr empfehlen.
*Wer Yps-Hefte nicht kennt, ist vermutlich nicht bzw. nicht annähernd in den 70ern/80ern geboren worden ...
Exit Kids: Code Breaker – Spielanleitung zum Herunterladen
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