Man kennt es aus Büchern, Filmen oder vom Hörensagen – Russisch Roulette. Und das gibt es jetzt als Spiel mit all dem, was dazu gehört: Revolvertrommeln, Munition, Abfeuern, Nachladen. Also werden schnell Patronen in die Kammern gesteckt, die Trommel auf den Anfang gedreht und los geht’s. Wie? Welche Patronen stecken doch gleich wo? Ja, ein bisschen sollte man sich schon merken, wann die tödliche Kugel kommt. Denn im Spiel ist es wie beim "echten" Russisch Roulette. Die eine Kugel ist der Exitus.
Glücklicherweise gibt es eine ganze Reihe von anderer als scharfer Munition, denn der Revolver wird selbstverständlich auf den eigenen Kopf gerichtet (aber bitte nur im Spiel!). Nach dem Abfeuern dreht jeder Spieler sein Patronenplättchen um und liest nach, was passiert. Natürlich hatten sich die Schlauen gemerkt, was kommt, aber das ist nach zwei, drei Schüssen vorbei. Denn der Angstschweiß in Form von Verdrehen der Trommel, Nachladen und anderen Effekten rinnt bereits über die Haut und raubt den Spielern die Merkfähigkeit.
Angespannt bis zum Letzten hoffen sie, dass es nicht Kablamo (also scharfe Munition) heißt, wenn sie abdrücken. Lieber wären doch Action- oder Hochgeschwindigkeitsgeschosse, denn mit diesen darf man unter anderem die Trommel der Mitspieler gehörig durcheinander bringen. Besonders tödlich wird es, wenn man mit eigener Munition den Revolver eines Mitspielers nachladen darf. Der oder die Arme weiß ja nicht, was beim Abdrücken passiert. Mit etwas Glück haben sich die Mitspieler schnell unwiederbringlich ins spielerische Jenseits befördert, dann ist man Sieger. Mit Pech hat man aber nur wenige Schuss, bis die tödliche Kugel das Spiel für einen selbst vorzeitig beendet.
Eine witzige Idee, die nah am Thema und mit schönem Material umgesetzt ist. Aber genau das ist für das Spiel das Problem. Es macht Spaß, ein wenig für Chaos in der Revolvertrommel der Mitspieler zu sorgen. Doch die Kontrolle über die eigenen Kammern möchte man ja schon ganz gerne haben, wenigstens ein bisschen. Insgesamt hat man diese Kontrolle nach wenigen Spielzügen kaum noch. Das mag bei anderen Spielen grundsätzlich schön sein und den gewissen Reiz ausmachen, aber hier geht es immerhin ums spielerische Leben. Kablamo wird zu einem beinah unsinnigen Glücksspiel. Eben zu einem Russisch Roulette. Doch mal ehrlich, wer ist so verrückt und will sich schon selbst die Kugel geben?
Infos zu Kablamo
- Verlag: Gigantoskop
- Autor: Christoffer Krämer, Jesper Moberg
- Spieleranzahl (von bis): 2 - 5
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 12
- Dauer in Minuten: 45
- Jahrgang: 2004
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