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Legendary Forests

Legendary Forests - Ausschnitt - Foto von Iello

Bonsai-Bäume sind große Bäume in klein. Ganze Bonsai-Wälder gibt es meines Wissens noch nicht. Aber mit Legendary Forests von Toshiki Sato bei Iello (Vertrieb: Huch!) erschafft man zummindest einen Planeten mit verschiedenen Wäldern. Bonsai daran ist lediglich die Erscheinung des Spiels.

Wie wird Legendary Forests gespielt?

Zwei bis fünf Spieler erhalten denselben Satz Kärtchen, die Erdplättchen in Rosa, Gelb und Rot zeigen. Ähnlich wie bei Carcassonne werden die Kärtchen nach und nach gezogen und aneinandergelegt, wodurch sich (gleich-)farbige Flächen bilden, die Punkte bringen, wenn in ihnen auch noch ein Baum gepflanzt wird. Dieser darf immer dann gepflanzt werden, wenn ein Plättchen mit besonderer Markierung gezogen wird. Ein weiterer Mechanismus hat Pate gestanden: Nach Take-it-Easy-Manier gibt es einen Ausrufer, der in zufälliger Reihenfolge die nummerierten Plättchen verdeckt zieht, während alle Mitspieler das entsprechende Plättchen aus ihrem Vorrat heraussuchen.

Haben alle Spieler 19 Plättchen ausgelegt, endet eine Partie und es gewinnt, wer mit seinen Gebieten mit Bäumen die meisten Punkte erzielen konnte. Gezählt werden dabei vollständige Runen (runde Formen), die sich beim Zusammenlegen der Plättchen ergeben. Bei abgeschlossenen Gebieten zählen sie doppelt so viel wie bei offenen Gebieten.

Carcassonne meets Take it Easy

Das Spiel kommt aus Japan, wo es sich mit anderer Grafik und anderem Thema noch abstrakter präsentierte als mit dem Thema Erde/Wald. Mit der Änderung der Grafik hat man auch dem Umstand Rechnung getragen, dass für europäische Augen die Farbkombination hellblau-lila-orange nicht so einladend wirkt wie offenbar für japanische. Dennoch ist Legendary Forests immer noch farbenfroh.

Das Spielprinzip ist eine Mixtur aus Carcassonne und Take it Easy im Bonsai-Format. Aber auch in der Kombination ergibt sich daraus noch kein neues Spielprinzip, sodass einem beim Spielen alles bekannt vorkommt. Das Thema ist auch für dieses Spiel überflüssig, weil austauschbar (wie man dem Hinweis auf das japanische Original in der Spielregel entnehmen kann).

Waldspiel Legendary Forests - Foto von Iello

Insgesamt ist das Spielmaterial aber völlig in Ordnung. Die Plättchen sind von ordentlicher Qualität. Mir haben die Rückseiten mit den Augen der Waldnymphen fast besser gefallen. Die kleinen Bäumchen sind schön gestaltet und von angenehmem Material. Auch die Spielanleitung führt ordentlich ins Spiel, wenn auch kleine Schludrigkeiten unnötig sind. Das Beispiel auf Seite 7 ist mit demselben Text versehen wie das auf Seite 6, zeigt aber eine andere Spielsituation. Es wäre auch ein Hinweis hilfreich, ob man auch einen Baum setzen darf, wenn man das baumauslösende Plättchen nicht anlegen kann. Hier ein fehlender Halbsatz, dort ein vergessener Satz aus der englischen Regel – das sind kosmetische Unschönheiten in einer ansonsten faltenfreien Regel.

Legendary Forests – bedingt unterhaltsam

Manche meiner Mitspieler äußerten vor ihrer ersten Partie Bedenken, ob die Auslagen der Spieler nicht alle gleich oder sehr ähnlich wachsen würden. Es war dann auch überraschend, wie unterschiedlich die Auslagen der Spieler doch werden, obwohl jeder dasselbe macht. Das drückt sich auch in der Punktevergabe am Schluss aus. Nicht zuletzt kommen von den 25 Plättchen pro Spieler nur 19 ins Spiel, weshalb sich auch eine gewisse Spannung aufbaut, ob das dringend benötigte Plättchen noch kommt oder nicht.

Legendary Forests spielt sich zu zweit genauso gut wie zu fünft; man kann daraus ableiten, dass es quasi keine Interaktion gibt, wenn man davon absieht, dass man einem den letzten Baum einer Farbe wegschnappt. Was den Widerspielreiz angeht, ist es trotzdem nicht wirklich weit vorne. Aber für ein kleines Spielchen zum Abschluss des Spieleabends, wenn man in 20-25 Minuten noch etwas anhängen möchte, kann man es mal auftischen.blank

Hier geht’s zur Spielregel

Infos zu Legendary Forests

  • Titel: Legendary Forests
  • Verlag: Iello
  • Autor: Toshiki Sato
  • Spieleranzahl (von bis): 2-5
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 30-40
  • Jahrgang: 2019

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