Wer jemals in einer Küche gearbeitet hat, weiß: Es geht hart zu. Wobei jetzt ist nicht die Küche zu Hause gemeint, wo es auch schon mal zu Diskussionen kommen kann. Gemeint ist der Lärm, die Hektik, unendlicher Stress damit auch ja das Essen einer größeren Tischrunde gleichzeitig serviert werden kann. Die manchmal völlig sinnfreien Wünsche der Gäste und natürlich die Hitze am Herd. Gleichzeitig die Kameradschaft unter dem Küchenpersonal und daraus resultierenden Freundschaften, die Jahrzehnte über dauern können. Das alles verbinden Köche und Köchinnen mit einer Küche.
Das Spiel um Kochen und Küche: Pot Pourri – der Name ist Programm
Der Untertitel zu Pot Pourri von Ananda Stimm und Florian Mayerhofer (Piatnik) verspricht schon mal: Zu viele Köche verderben den Brei. 3 bis 5 spielende Köche kämpfen um die Herdhoheit von drei Flammen auf denen Töpfe stehen. Symbolisiert aus Pappe natürlich. Allerdings gibt es für die Töpfe nur einen Deckel. In so einem Topf passen maximal sechs Zutaten. Was wird noch zum kochen gebraucht? Zutaten und Rezepte! Wobei es keine Rezepte im eigentlichen Sinne in diesem Spiel gibt. Es wird nach Menueplättchen und Zutatenlisten gekocht. Das Küchenpersonal wird ausgestattet mit einem Kochbuch, Zutaten in Kartenform (Auslage und Handkarten) und Rezeptkarten.
Die Rezeptkarten werden vor den anderen in dem Kochbuch vor neugierigen Blicken verborgen. Nachher spuckt jemand einem noch in die Suppe und versaut das Essen. Denn jeder möchte möglichst viel von seinen Rezepten in den Töpfen wieder finden. Auf einer Punktetafel (Krämerleiste) wird der aktuelle Stand festgehalten. Zusätzlich bringt eine Tafel, auf der das Ansehen der verschiedenen Küchenstilrichtungen festgehalten wird. Diese kann sich im Laufe des Spiels ändern. Auf geht`s ins Abendgeschäft.
So läuft eine Spielrunde bei Pot Pourri
Es kommen aber keine Bestellungen herein. Vielmehr wird sich an den vorhandenen Rezepten aus den Kochbüchern „abgekocht“. Heißt, das was im Buch steht, soll in den Topf. In welchen , das ist fast egal. Nach dem Blick auf die Rezeptkarten werden neue Zutaten werden gezogen. Von denen dürfen bis zu zwei in die beiden Töpfe ohne Deckel geworfen werden. Anschließend Topfdeckel versetzten und gegebenenfalls Rezepte austauschen – wenn es besser zu den Topfinhalten passt. Das ist der Spielzug.
Es wird versucht möglichst viele Zutaten, von den eigenen Rezepkarten, in die Töpfe zu hauen. Da liegt dann schon mal Fleisch und Fisch im selben Topf. Aber selbst dafür gibt es Rezepte. Für das Gericht „Surf ’n‘ Turf“ werden je drei mal Fleisch und Fisch benötigt. Wenn ein oder zwei Töpfe das Fassungsvermögen von sechs Zutaten erreicht hat, wird für alle Köche abgerechnet.
Für Punkte gibt es manchmal auch Sterne bei Pot Pourri
Je mehr Zutaten von so einem Rezept erfüllt wurde, desto mehr Punkte gibt es. Auf der Punkteleiste sind in Abständen große Sterne zu sehen. Wer zuletzt drüber zieht, darf die für die Endabrechnung vorgesehene Punkte der Publikumsgunst verschieben. Wenn jemand seine sechste abgearbeitete Rezeptkarte vor sich ablegen konnte, beendet das Spiel. Die Punkte der Publikumsgunst werden noch mit den verschiedene farblichen Rezeptkarten auf der Hand multipliziert und zu den vorhanden Punkten dazu addiert. Wer so die meisten Punkte erhält, gewinnt.
Ein leckeres Spielemenü
Pot Pourri ist weit davon entfernt, das kontrollierte Chaos einer Küche wieder zu spiegeln. Es geht eher gemütlich und nett zu. Was auch zu der Stimmung am Spieltisch passt. Die Ausstattung des Spiels, zu der die wirklich schön gestalteten Kochbücher gehören, macht Laune und trägt zur schönen Atmosphäre bei.
Dem Spiel liegt ein Heft bei, in dem die Grundrezepte sämtlicher Speisen im Spiel verzeichnet ist. Grundrezept heißt, keine Mengenangaben. Nur Zutaten. Wer nachkochen möchte, muss die ausführlichen Rezepte im Internet ausfindig machen. Die Rezepte hätten deswegen durchaus auf der Verlagsseite hinterlegt werden können. Wie dem auch sei: Pot Pourri ist ein schönes Familienspiel, das unaufgeregt, mit kleinen Ärgerfaktoren (wenn die Wertung an einem vorbeiläuft oder der Deckel einen Topf versperrt), unterhält.
Infos zu Pot Pourri
- Titel: Pott Pourri
- Verlag: Piatnik
- Autor: Ananda Stimm, Florian Mayerhofer
- Spieleranzahl (von bis): 3-5
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
- Dauer in Minuten: 40
- Jahrgang: 2022
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