Infos zum Spiel Schäfchenspiel
- Verlag: Kosmos, Klee
- Autor: Helmut Marx
- Spieleranzahl (von bis): 2 - 4
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 3
- Dauer in Minuten: 15
- Jahrgang: 2002
Es ist nicht leicht, geeignete Spiele für die Jüngsten zu finden, die erst anfangen Gesellschaftsspiele zu spielen. Das Schäfchenspiel verdient hier ohne Frage, in die Auswahl einbezogen zu werden. Es bietet zwei Spielvarianten an, eine ab drei Jahren und eine ab vier.
Die erste Spielvariante (ab drei Jahren) gibt den Kindern Gelegenheit, den sicheren Umgang mit Farben beziehungsweise Farbbezeichnungen zu üben. Jeder Mitspieler erhält einen Schäfer und eine bestimmte Anzahl von Schäfchen, die er am Spielfeldrand aufbaut. Das Spielfeld besteht aus einer Schäfchenwiese mit verschiedenfarbigen Feldern. Wer an der Reihe ist, würfelt mit dem Farbenwürfel und setzt eins seiner Schafe auf ein Feld der entsprechenden Farbe. Zeigt der Würfel die Farbe Weiß, so hat eins von den Schäfchen Angst gekriegt und läuft zu dem Schäfer des Spielers, der gerade gewürfelt hat. Zeigt der Würfel ein Schäfchen, darf der Spieler ein Schaf auf ein beliebiges freies Feld setzen.
Das Kind ist bei diesem Spiel in der Rolle des Schäfers, der seine Schäfchen beschützt und für sie sorgt. Welches Kind fühlt sich da nicht angesprochen? So werden die Schäfchen selten kommentarlos auf die Weide gesetzt. Sie blöken und hoppeln, sie erzählen, wie sie sich auf die Wiese freuen oder was ihnen gerade Angst macht. Die Schäferfiguren sind für den Spielverlauf streng genommen funktionslos. Sie dienen nur dazu die Phantasie des Kindes anzuregen. Und die bleibt natürlich nicht unbedingt auf das Spielfeld beschränkt. Schäfer und Schäfchen hoppeln gerne auch durchs Kinderzimmer.
Die zweite Spielvariante (ab vier ‚Jahren) bietet zusätzlich noch einen Memory-Effekt. Jetzt stehen alle Schafe so auf der Weide, dass sie die Farbfelder verdecken. Die Schäfer müssen sie nach Hause holen, indem sie eine Farbe würfeln und ein Schaf finden, das auf einem Feld dieser Farbe steht. Die Farbe Weiß hat jetzt die Bedeutung, dass eins der Schäfchen von dem Schäfer wegläuft. Es kann Tränen geben, wenn ein Kind eins seiner Schäfchen wieder hergeben muss. Im Zweifelsfall sollte man diese Regel besser weglassen. Schon für Schulkinder wird auch diese Spielmöglichkeit schnell langweilig, denn als Memory-Variante bietet sie zu wenig Auswahl, um wirklich interessant zu sein.
Die beiden Varianten lassen sich gut zu einem Spiel verbinden, indem man sie hintereinanderweg spielt. Das Spielmaterial ist stabil und passt gut in Kinderhände. Als Schäfer und Schäfchen dienen hübsche farbige Holzfiguren. Leider ist dem Hersteller der Kasten zu groß geraten. Für kleine Hände sind große Kästen einfach unpraktisch und wenn nach wenigen Jahren das Spiel uninteressant geworden ist, verstaubt ein riesiger Kasten nutzlos im Regal.
Das Schäfchenspiel ist ein schönes Spiel um gemeinsam mit seinen Kindern in Gesellschaftsspiele einzusteigen. Es spricht von seiner Aufmachung her kleine Kinder an, es ist stabil und es hat einfache Regeln. Es ermöglicht kleinen Kindern darüber hinaus, wichtige Fähigkeiten zu üben. Aber schon wenige Jahre später hat das Spiel seinen Reiz verloren, es sei denn, man erlaubt den Kindern, ihren Bauernhof mit den Schäfchen zu bestücken.
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