Mazescape: Labyrinthos

Solo-Labyrinth-Spiel

Labyrinthe sind ein Klassiker: Ariadne in dem finsteren Verlies des Minotaurus oder einfach die Irrwege im klassischen Barockgarten bis zum besonders gestalteten Maisfeld. Kosmos hat mit Mazescape eine neue Reihe veröffentlicht, die solche Wegfinde-Aufgaben als Logikrätsel verbindet. Eins davon ist Mazescape: Labyrinthos von Pablo Cespedes und Victor Hugo Cisternas. Es ist ein Solospiel, das sich für Interessierte ab ca. acht Jahre eignet.

Worum geht es bei Mazescape: Labyrinthos?

Ausgangspunkt ist einer von sieben Faltplänen, der beidseitig ein Labyrinth aus Wegen, Treppen und Plätzen zeigt. Dabei spielen verschiedene Ebenen, also Höhen, eine Rolle, die nicht ohne Weiteres zu wechseln sind.

Die Aufgabe bei Mazescape: Labyrinthos ist eigentlich ganz einfach. Ein Stift (eher ein Stab) soll von einem Startpunkt (Kompassrose) zu einem Endpunkt (Penrose-Dreieck) geführt werden.

Allerdings gibt es ein Problem. Der Plan ist gefaltet und der Weg durch das Labyrinth muss erst durch Umklappen entstehen. Wo eben noch eine Sackgasse war, entsteht plötzlich eine sinnvolle Verbindung zu einem Zielbereich – und umgekehrt.

Umständliche Handhabung

Schon kommt die nächste Hürde. Dort, wo sich der Stift gerade auf dem Faltplan befindet, darf man nicht umklappen. So ist es ein Stück „Versuch und Irrtum“, um den Weg, nein, irgendeinen Weg zu finden. Sich in das System hineinzufuchsen, dauert durchaus etwas. Denn die Handhabung des Plans ist aus meiner Sicht umständlich. Wann wie und warum zu klappen ist, erfordert einfach Ausprobieren und ein paar Wegstrecken. Auch dann ist die Handhabung aber etwas „frickelig“. Zumal der Stift immer wieder zwischen den Planteilen hin- und herwandert und dort exakt an seiner Position zu halten ist.

Nebenbei Aufgaben lösen

Das ist aber noch nicht alles. Auf dem Weg zwischen den beiden Punkten sind Aufgaben zu lösen. So gibt es Türen, für die der Stift erst zum passenden Schlüssel zu führen ist. Logisch: Der befindet sich fast immer an einem völlig anderen Platz als die Tür selbst. Auch ein Schalter für Leuchttürme oder besondere Kisten sind zu finden.

Illustration allenfalls mäßig

Neben der Handhabung ist die Illustration eher mäßig. Die Wege sind sowie gut erkennbar. Kleinen Kisten, Schalter und andere Gegenstände gehen in der Gestaltung jedoch unter. Die Unterscheidung ist stellenweise ebenfalls nicht immer leicht. Das nimmt den Spaß und fordert zusätzlich noch genaueres Hinsehen. Aus meiner Sicht reduziert die Gestaltung den Spaß leider deutlich. Umso ärgerlicher ist, dass genug Platz auf dem Plan gewesen wäre, um die Icons größer oder/und schöner zu zeichnen.

Macht Mazescape: Labyrinthos Spaß?

Dabei ist die Idee super. Zwar ist der Irrweg keine allzu harte Herausforderung, weil man aus dem Bauch heraus durch einfaches Ausprobieren relativ weit kommen kann. Aber die kleinen Aufgaben sind Ansporn genug, um über alle sieben beiliegenden Pläne hinweg Ehrgeiz zu entwickeln.

Mazescape: Labyrinthos ist ein angenehmes, nicht zu kompliziertes Solospiel für Tüftel-Fans. Es weiß zu trotz der verbesserungswürdigen Umsetzung zu unterhalten, ist aber auch keine echte Kopfnuss. Allerdings wäre es mit einer ansprechenderen Gestaltung eben auch deutlich schöner gewesen.