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Viva Java

Viva Java - Foto von Pegasus Spiele

blankSpiele mit Kaffee als tragendem Thema fallen mir als passioniertem Spielesammler nur wenige ein. Keines davon verblieb in meiner Sammlung, und das lag nicht daran, dass ich Kaffee einfach nicht mag. Mal sehen wie es sich bei Viva Java von T. C. Petty III (Pegasus Spiele) verhält: Als Kaffeeproduzenten erwürfeln wir die „Bunte Mischung“, die „Beste Bohne“ oder forschen im Labor, um spätere Würfelergebnisse zu optimieren oder bei Mitspielern mitzupunkten. Thematisch treu sammeln wir Genusspunkte statt Siegpunkte. Für den sofortigen Sieg braucht es deren 21. 

Wie wird Viva Java gespielt?

Im Groben funktioniert Viva Java so: Zuerst Punkte kassieren, wenn man eine der beiden Mischungen aus der letzten Runde halten konnte. Wenn es die Mischung „Beste Bohne“ ist, gilt es zu entscheiden, diese, um einen Würfel reduziert, weiter zu halten und dafür seinen restlichen Zug zu opfern oder sie aufzugeben. Wenn sich für Letzteres entschieden wurde, so darf mit den verbliebenen Würfeln der Mischung weitergespielt werden. In der ersten Runde entfällt die Entscheidung des „Haltens“ gänzlich, da noch keiner bisher gemischt hat.

Doch wie geht das Mischen überhaupt. Wer am Zug ist und keine „Beste Bohne“ hält, der würfelt einmal mit fünf Kaffeesortenwürfeln und schaut, was er mit seinem Ergebnis anfangen kann. Fünf unterschiedliche Kaffeesorten ergeben eine „Bunte Mischung“ und schon mal sofort einen Punkt. Wenn sie bis in die nächste Runde gehalten wird, noch mal – je nach Spielerzahl – variable Bonuspunkte. Die „Bunte Mischung“ hält man automatisch, so lange kein anderer sie erwürfelt und haben will. Das „halten“ kostet im Gegensatz zur „Besten Bohne“ keinen Spielzug. Um diese wiederum zu mischen, braucht es mindestens zwei gleiche Kaffeesortenwürfel, besser mehr, damit sie nicht gleich wieder abgenommen wird. Es kann immer nur ein Spieler eine der beiden Mischungen in Form eines Bierdeckels in Besitz nehmen. Für die „Beste Bohne“ werden die Würfel darauf platziert, für die „Bunte Mischung“ nicht. Auch für die „Beste Bohne“ gibt es einen Sofortpunkt.

Alternativ zum mischen, kann geforscht werden. Hierfür wählt der Spieler eine Kaffeesorte aus und kreuzt, der Würfelanzahl entsprechend, Felder auf der farblich passenden Forschungsleiste seines Wertungszettel an. In jeder der Forschungsleisten können Fähigkeiten freigeschaltet werden, die mehr Möglichkeiten im Spielzug zulassen. Ist eine Leiste voll, gibt es dafür weitere Genusspunkte, dafür versiegen die erreichten Fähigkeiten wieder. Mit der schwarzen Kaffeesorte kann nicht geforscht werden, statt dessen bekommt man für diese „Aromawürfel“. Diese sind einfach zusätzliche Würfel mit einer Jokerseite, die einem für den nächsten Zug zur Verfügung stehen. Alternativ dürfen sie auch vorab in Spielzügen der anderen Mitspieler als Spende dazugewürfelt werden. Nimmt der Spieler den gespendeten Würfel für die „Beste Bohne-Mischung“, dann kassiert der Spender bei der Ausschüttung der Bonuspunkte für das Halten der Mischung mit. Irgendwann hat es sich dann ausgemischt und ausgeforscht. Dann, wenn der Sieger auf seinem Wertungszettel das letzte Kreuz auf der Genusspunktleiste macht.

Wie gut ist das Kaffee-Spiel Viva Java?

Die Aufmachung von Viva Java macht einiges her. Die Schachtel im Retro-Design sticht ins Auge und weckt gekonnt beim geneigten Kaffeetrinker wohlige Assoziationen. Endlich gibt es das Spiel zum Kaffee! Material und Aufmachung der Anleitung halten, was die Schachtel verspricht.

Doch wie steht es mit dem Spielgenuss? Nun, ich möchte sagen, es gibt Würfelspiele, die sind schnell verstanden und flott gespielt, deren Wiederspielreiz ist dafür rasch sinkend. Bei Viva Java ist es genau umgekehrt. Es bedarf schon einiger Runden, bis alle Mitspieler die taktischen Möglichkeiten des Spiels erkennen. Gelegenheitsspieler, die sich vom Cover der Schachtel verführen lassen und auf leichte Kost eingestellt haben, werden da sicherlich überrascht sein. Doch wenn sich nach ein paar Runden Routine einstellt, freut es den geübten Kaffeeproduzenten, dass dem Spiel gleich noch ein Erweiterungsset beiliegt. Dieses sorgt eindeutig für mehr Abwechslung und hält noch zwei Solo-Varianten bereit.

Bleibt noch die eingangs gestellte Frage, ob Viva Java nun jenes Kaffee-Spiel ist, das in meiner Sammlung verbleiben wird? Für ein Weilchen mit Sicherheit.

Spielanleitung für Viva Java

Infos zu Viva Java

  • Titel: Viva Java
  • Verlag: Pegasus Spiele
  • Autor: T.C. Petty III
  • Spieleranzahl (von bis): 1-4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
  • Dauer in Minuten: 20-40
  • Jahrgang: 2015

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1 Kommentar

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Alex Klatte 22. Oktober 2015 at 07:59

Ich habe seit Nürnberg 2015 nur positives über dieses Spiel gehört/gelesen/gesehen. Umso mehr war ich erstaunt, dass dieses Spiel in Essen – zumindest nach meiner Wahrnehmung – gar nicht mehr präsentiert wurde.
Schade! Das Thema und die Ausstattung sprechen mich definitiv an.
Gibt es ein knappes halbes Jahr später noch eine aktualisierte Meinung? Ist das Spiel noch im Regal oder bereits aussortiert?

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