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Zwerge zocken

Zwerge zocken von Reich der Spiele

Man nehme das Beste aus bekannten Kartenspielen, mixe es wild durcheinander, füge eine neue Zutat hinzu, setze ein Thema drüber – und fertig ist der Zwergensalat. Bei Zwerge zocken handelt es sich im Grunde um ein Stichspiel mit weiteren Komponenten, die hauptsächlich Mau-Mau und Romee entnommen sind. Das alles wird zwar ganz witzig, aber für das Spiel leider sehr unübersichtlich illustriert. Besonders die schlecht zu unterscheidenden Farben der Zwergenfiguren und -jokerfarben und die zu wenig deutlichen Symbole lassen zu wünschen übrig. Am Anfang hat jeder Spieler eine bestimmte Anzahl Karten auf der Hand, die er so schnell wie möglich versucht loszuwerden. Das alles funktioniert mit einem Stichspielsystem, das mit Anleihen aus anderen Kartenspielen aufwartet. Jede Zahlenkarte hat gegensätzliche Werte in blau und gelb zwischen null und zehn. Eine gelbe Zehn ist also zugleich eine blaue Null, eine blaue Drei eine gelbe Sieben. Der Spieler, der den größten Wert in der aktuellen Farbe gespielt hat – wobei gleiche Werte sich aufheben -, bekommt den Stich. Sonderkarten gelten immer als eine Fünf in beiden Farben, lassen aber den einen oder anderen Spieler Karten nachziehen oder bekommen, die Spieler eine ihrer Zwergenkarten im Ring tauschen oder verwandeln die aktuelle Trumpffarbe in die jeweils andere (mitten im Stich versteht sich). Letzteres ist ein großes Plus des Spiels. Wesentliches Element des Spiels ist das Ablegen von Zwergen. Wer an der Reihe ist, darf zusätzlich zum Kartenausspielen Zwergereihen ablegen, wenn sie aus mindestens drei gleichen Zwergen (oder Jokern) bestehen. Erneute Reihen der gleichen Zwergenart zählen extra und dürfen nicht zu bereits ausgelegten hinzugefügt werden. Der Ringtausch der Zwergenkarten ist also nicht unwichtig und die eine oder andere Karte möchte man vielleicht lieber auf der Hand behalten, weil der darauf abgebildete Zwerg gerade in eine Reihe passen würde. Sobald ein Spieler keine Karten mehr hat, endet das Spiel mit dem aktuellen Stich. Dann gibt es Punkte für verschiedene Dinge. Abgelegte Zwergenreihen zählen Minuspunkte (also als gute Punkte), je mehr Zwerge sich darin befinden, desto mehr Punkte. Handkarten zählen zum Teil satte Pluspunkte (also schlechte Punkte), ebenso die in Stichen gesammelten Karten. Man spielt bis zu einem vereinbarten Punkteziel. Trotz eines recht eigenen Wechselmechanismus der Trumpffarbe, kann Zwerge zocken aber weder durch Eigenständigkeit noch durch Qualität überzeugen. Zu deutlich sind die Anleihen an andere Spiele, zu dürftig der Spielspaß. Es ist einfach überfrachtet mit Regeln und Adaptionen, die zwar irgendwie passen, aber andererseits das Spiel wenig elegant wirken lassen. Es wird sicher zum Beispiel in einer launigen Kneipenrunde Freude bereiten, aber in unseren verschiedenen Testrunden mit verschiedenen Spielertypen konnte sich niemand für das Spiel erwärmen. Und das kommt selten genug vor.

Infos zu Zwerge zocken

  • Verlag: Zauberzwerg Spieleverlag
  • Autor: Volker Cullmann
  • Spieleranzahl (von bis): 3 - 5
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Jahrgang: 2005

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