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Guido Hoffmann über sein Kinderspiel Der unendliche Fluss

Kinderspiel Der unendliche Fluss - Foto von Drei Magier Spiele

Magische Bootsbewegung

blankGuido, zur Spielemesse in Essen 2014 erscheint bei Drei Magier dein neues Kinderspiel Der unendliche Fluss. Welches Thema verbirgt sich hinter dem Titel?
„Es geht um drei kleine Magier, die mit ihren Booten den unendlichen Fluss befahren. An dem Fluss befinden sich sechs Anlegestellen, die von furchterregenden Gruselwesen bevölkert sind. Die Magier beweisen sich gegenseitig Mut, indem sie die Gruselwesen besuchen wollen. Doch als Beweis gilt nur ein Foto mit Magier und Gruselwesen.“

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Mit welchen wesentlichen Mechanismen konfrontierst du die Spieler bei Der unendliche Fluss? Welche machen den besonderen Reiz aus?
„Der Spielplan besteht aus einem geschlängelten durchgehenden Fluss, in dem eine ganze Menge kleiner Kugeln eingebettet sind. Auf diesen Kugeln befinden sich die drei Magier mit ihren Booten. Schiebt man das Spielfeld auf dem Tisch, drehen sich die Kugeln. Auf den sich drehenden Kugeln wiederum bewegen sich die Boote. Das heisst, wenn ich das Spielfeld in eine Richtung schiebe, bewegen sich die Boote wie von Geisterhand genau in die gleiche Richtung. Die Magier werden nicht mit der Hand berührt. Alle Boote, egal wo sie sich befinden, bewegen sich gleichzeitig. Nun hängt es vom Geschick des Spielers ab, das Spielfeld so zu schieben, dass das eigene Boot zu seinem Anlegeplatz fährt und die anderen Boote sich möglichst wenig bewegen. Dazu helfen kleine Ausbuchtungen im Fluss, in denen die Boote auch aneinander vorbei fahren können. Durch den geschlängelten Verlauf des Flusses ist es auch möglich die Boote in entgegengesetzte Richtungen fahren zu lassen.“

Kannst du uns bitte kurz erklären, welche Aufgabe die Spieler bei diesem Kinderspiel haben?
„Die Kinder haben keinen eigenen Magier. Zu Beginn erhält jedes Kind eine Bildkarte, die es verdeckt vor sich hinlegt. Immer wenn es eine neue Bildkarte zieht, hilft es dem Magier, der auf dieser Bildkarte zu sehen ist. Zeigt die Karte z. B. einen Magier mit gelben Hut und einen Drachen, muss das Kind ihn mit dem Boot zur Anlegestelle des Drachen fahren. Da sich während der Fahrt alle drei Magier mit ihren Booten bewegen, müssen auch die anderen Kinder gut aufpassen. Denn auf jeder ihrer Bildkarten ist auch ein Magier und ein Gruselwesen abgebildet. Sobald ein Magier, der auf einer Karte abgebildet ist, an der farblich passenden Anlegestelle ankommt, muss das Kind dieser Karte ‚Stopp‘ rufen und gewinnt diese. Das Kind, das den Fluss gerade bewegt, darf ihn nun nicht mehr weiterbewegen. Das im Uhrzeigersinn nächste Kind versucht, den Magier auf seiner Karte zu seiner Anlegestelle zu fahren. Das Kind, das als erstes sechs Karten gewonnen hat, ist Sieger.“

Wie zugänglich wird das Spiel sein oder anders gefragt: Welche Altersgruppen haben Spaß mit Der unendliche Fluss?
„Ich denke, der Aufforderungscharakter des Spieles ist ein hoher, da sich durch das Schieben des Spielfeldes die Magier wie von selbst bewegen und vom Spieler trotzdem gelenkt werden können. Da jeder Spieler durch seine Karte ein anderes Ziel verfolgt, achten alle sehr darauf, dass der Magier durch den aktiven Spieler seine Anlegestelle erreicht. Somit sind alle Spieler konzentriert in der Hoffnung, ihre gezogene Karte auch zu gewinnen. In der Variante ist es für Fortgeschrittene reizvoll, auf Zeit zu spielen. Dazu gibt es einen Würfel mit 2×1, 2×2 und 2×3 Augen. Während der aktive Spieler das Spielfeld schiebt, würfelt der Spieler von links zuerst eine 1, dann eine 2 und schließlich eine 3. Dies muss er jeweils laut verkünden und danach Stopp rufen. Das Spiel habe ich als Kinderspiel ab 6 Jahren konzipiert, es macht aber auch älteren Kinder und Erwachsenen Spaß.“

Kannst du Eltern und Kindern einen Tipp geben, worauf sie insbesondere in der ersten Partie achten sollten?
„Da es sich in erster Linie um ein Geschicklichkeitsspiel handelt, ist es hilfreich sich mit dem Schieben des Spielfelds vor Spielbeginn vertraut zu machen.
Wie stark muss ich das Spielfeld drehen, wann muss ich es in welche Richtung schieben, damit mein Magier den Anlegeplatz erreicht? Hilfreich ist auch, das Kind darauf hinzuweisen, dass es als aktiver Spieler die anderen Boote mit im Auge behält.“

Du bist als Autor von Kinderspielen bekannt. Reizt es dich manchmal auch Familienspiele oder sogar Strategiespiele zu entwickeln? Was treibt dich beim Spieleentwickeln an?
„Jede Spielegattung hat ihren eigenen Reiz, und jeder Autor hat eine bestimmte Affinität. Zu Beginn brauche ich ein Thema, in dem ich mich spielerisch aufhalten möchte. Kinder lieben es, in ein Thema einzutauchen und sich überraschen zu lassen. Dabei ist es mir wichtig, dass die eigentliche Idee das Thema schon in sich trägt.

Ich betrachte Spiele als ein Gesamtkunstwerk, in welchem sich verschiedene Aspekte vereinigen. Ein Spiel ist mehr als nur ein vorgefertigtes Produkt. Die Spieler schaffen gemeinsam ein geistiges Unikat, ein einmaliges Ereignis, das nur live stattfinden kann. Genau die gleiche Partie wiederholen zu müssen, würde Dramaturgie, vorausschauendes Denken und Interaktion bedeutungslos machen.

Mich fasziniert, etwas aus einfachsten Materialien wie Pappe und ein paar Figuren mit einer Regel zum Leben zu erwecken. Wichtig dabei ist, dass ein Spiel nur dann lebendig bleibt, wenn es Neugier entfacht und ein Geheimnis in sich trägt, das die Spieler entdecken möchten.“

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