Brettharte Kartenausbeute
Reiner, du veröffentlichst nach deinem letztjährigen Brettspiel Siberia das neue Spiel Siberia – Das Kartenspiel. Was hat dich dazu bewogen, das Thema erneut aufzugreifen?
„Zum einen gab es immer wieder den Wunsch zu einer Erweiterung, so dass ich das Thema Siberia weiter verfolgt habe, zum anderen lässt sich der Aktionsmechanismus auch sehr schön auf Karten (statt Plättchen) übertragen, so dass die Idee, zu einem Kartenspiel relativ früh aufkam.“
Geht es wieder um Rohstoffe, die abzubauen sind? Was ist Aufgabe der Spieler?
„Ja, man muss Rohstoffe abbauen und gewinnbringend verkaufen, das heißt in diesem Fall, Karten mit möglichst hohen Werten ergattern. Die Rohstoffe liegen – teils verdeckt und teils offen – in einer Reihe. Wer am Zug ist, kann Rohstoffe entdecken, also Karten umdrehen und dann eine Aktion machen, entweder Rohstoffe abbauen, Arbeiter, Verkäufer oder Investoren anheuern oder durch Nachziehen, seine Kartenhand auffüllen.“
Wie hast du die Mechanismen aus dem Brettspiel in Siberia – Das Kartenspiel integiert? Werden Spieler einzelne Details wiedererkennen oder ist es ein „neues Spiel“?
„Es ist ein eigenständiges Spiel, aber Vieles wird einem bekannt vorkommen, wenn man Siberia kennt. Neben den Illustrationen und dem Thema natürlich auch die Grundzüge: Rohstoffabbau und Verkauf. Unterschiedlich ist vor allem der Ablauf. Es gibt keine Runden und Phasen, sondern ganz Kartenspiel-klassisch machen die Spieler reihum ihre Züge, bis der Stapel der Rohstoffkarten aufgebraucht ist. Der Logistiker vom Brettspiel ist weggefallen, da sich die Logistik-Züge nicht aufs Kartenspiel übertragen lassen. Neu ist dafür, dass man den Kartennachschub kalkulieren muss. Bei den meisten Aktionen wird die Zahl der Handkarten verringert, bei der Aktion Nachziehen erhält man zwei Karten, kann aber z. B. nicht gleichzeitig Rohstoffe abbauen.“
Ist es für dich als Autor schwieriger, zu einem bestehenden Spiel eine Kartenspielvariante zu erfinden? Wo gab es Stolpersteine bei der Entwicklung für Siberia – Das Kartenspiel?
„Das lässt sich nicht so einfach beantworten. Erstens, weil ich zuvor noch keine Kartenspielvariante zu einem Brettspiel gemacht habe, zweitens, weil beim Spieleerfinden so wenig planbar ist, dass jedes Spiel einen anderen Entstehungsprozess hat. Manches reift über Jahre, anderes gelingt innerhalb von Wochen. Ich habe immer verschiedene Konzepte (aus eigener oder fremder Feder) an denen ich gleichzeitig arbeite. Was sich bis spätestens Frühjahr so weit entwickelt hat, dass der Rest redaktioneller Feinschliff ist, kommt für Essen in Frage, weil sonst die Zeit zu knapp wird. Dieses Jahr hat sich das für Siberia – Das Kartenspiel ergeben, da die Brettspiele noch nicht ausgereift genug waren. Somit ist klar, dass Siberia – Das Kartenspiel eigentlich recht stolperlos entwickelt wurde.“
Richtet sich Siberia – Das Kartenspiel wie das Brettspiel Siberia wieder an Spielekenner oder bietet es einen leichteren Zugang?
„Der Zugang war bereits beim Brettspiel leicht, so dass hier nicht unbedingt vereinfacht wurde. Für Gelegenheitsspieler ist es recht anspruchsvoll. Vielspieler werden es – auch aufgrund der Dauer von 20 Minuten – eher als Absacker oder Entree eines Spieleabends betrachten. Glück, Taktik und Strategie halten sich die Waage. Viel- oder Wenigspieler – das spielt keine Rolle, das Spiel richtet wie alles von dlp an Leute, die beim Spielen Spaß wollen und nicht Arbeit.“
Was sollten die Spieler in ihrer ersten Partie besonders beachten?
„Die schönen Illustrationen von Klemens Franz. ;)“
Ist es ratsam, dass sich interessierte Messebesucher das Spiel vorbestellen?
„Ja, Regeln, Preise und alles, was man noch wissen muss, findet man auf meiner Webseite www.dlp-games.de.“
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1 Kommentar
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