Reich der Spiele
Reich der Spiele >> Rezension >> 112 – Brandgefährlich

112 – Brandgefährlich

112 Brandgefährlich - Foto von Adlung Spiele

Welcher kleine Junge träumt nicht irgendwann mal davon Feuerwehrmann zu werden? Was Grisu, der kleine Drache, verwirklicht hat, kann man mit 112 – Brandgefährlich von dem Autorenduo Louisa und Wanja Adlung nun im Ansatz als Kartenspiel nachempfinden. In Deutschland gibt es über eine Million Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren. Das klingt erst mal furchtbar viel, jedoch wird weiterhin dringend Nachwuchs benötigt. Aufgrund der thematischen Verbundenheit und der spielerischen Annäherung wird dieses Kartenspiel von Adlung unter anderem auch von dem Shop des Feuerwehrmagazins vertrieben. Als Werbung für diese wichtige Aufgabe ist das kleine Kartenspiel für die Hosentasche absolut geeignet.

Es brennt lichterloh! Wie wird 112 – Brandgefährlich gespielt?

In der kleinen Schachtel, welche die Ausmaße eines Skat-Kartenspiels hat, befinden sich gleich zwei Spielvarianten. Beide sind kooperativ, das bedeutet, man bekämpft gemeinsam das Feuer. Die Hilfsfeuerwehrmänner und -frauen gewinnen also zusammen oder sie verlieren zusammen. Die Regeln des Spiels sind gleich in drei Sprachen zu finden: Deutsch, Englisch und Französisch. Zwar ist das kleine Regelheft auch in sehr kleiner Schriftgröße geschrieben, aber dafür halten sich die Regeln insgesamt auch sehr in Grenzen. Sie sind mit wenigen Sätzen erklärt: Zur Vorbereitung der einfache Variante „112 – Es brennt“ legt man alle benötigten Karten zu einer Auslage auf den Tisch. Es entsteht ein 7 x 7 Karten großes Mosaik. Reihum dreht nun jeder eine beliebige Karte um. Das Ziel ist es, mit der Zeit vier gleiche Symbole zu finden, die zusammen einen bestimmten Ausrüstungsgegenstand ergeben. Zum Beispiel einen Leiterwagen, ein Funkgerät, eine Axt oder eine Brandschutzjacke. Es können aber lediglich vier Ausrüstungsgegenstände gleichzeitig gesammelt werden. Werden andere Ausrüstungssymbole aufgedeckt, müssen diese wieder abgelegt werden. Am besten merken sich die Spieler, was wo gelegen hat, um im späteren Verlauf des Spiels möglichst schnell diese Ausrüstung zusammenzustellen. Brenzlig wird es, wenn man eine Feuerkarte umdreht. Liegen nämlich insgesamt vier Feuerkarten offen, haben die Spieler verloren und können ihr Glück und ihr Können in einer zweiten Partie versuchen. Was wäre aber eine Feuerwehr, ohne die Möglichkeit ein Feuer zu löschen? Deswegen befinden sich auch Löscheimer unter den Karten. Wer sie aufdeckt, kann ein offenes Feuer sofort löschen. Wenn es gerade kein offenes Feuer gibt, wird die Wasserkarte wieder verdeckt abgelegt. Die Feuerwehrspieler müssen sich jetzt gut merken, wo sich der Eimer befindet. Sobald das nächste Feuer ausbricht, kann diese Karte dann auch genutzt werden.

In einer zweiten Variante, namens „Brandgefährlich“, wird die Auslage ergänzt. Ganz im Sinne des Spruches „Wo Rauch ist, ist auch Feuer“ werden diese besonderen Rauchkarten dem Spiel hinzugefügt. Bei diesem Spielmodus wird jeweils eine Rauchkarte platziert, falls kein richtiges Ausrüstungsteil umgedreht wurde. Das beschleunigt die Ausbreitung des Feuers und macht diese Variante natürlich auch schwieriger. Wer sich verdeckte Ausrüstungskarten gut merken kann, hat hier die Möglichkeit die ausgelegten Karten umzutauschen. Ein Bonus für alle, die den „Memoeffekt“ des Spiels zu nutzen wissen. Ein Graus für alle anderen. Schließlich müssen anhand von Ortskarten auch noch einige Bezeichnungen aufgesagt werden, um final gewinnen zu können.

Wasser marsch! Wie gut ist 112 – Brandgefährlich?

Die Schachtel ist klein und passt in jede Hosentasche. Die Kartenauslage braucht etwas Platz und es dauert einen Moment, bis alle 49 Karten für die Auslage platziert sind. Dafür spielt sich 112 – Brandgefährlich in beiden Varianten relativ schnell. Eine Partie dauert tatsächlich nur ca. 10 – 15 Minuten. Thematisch ist das Löschen des Feuers durch Wasserkarten und das Finden von Ausrüstung an die Feuerwehr angepasst. Wobei ich nicht genau sagen kann, was früher da war: das Spiel oder das Thema. Das Spiel könnte zum Beispiel auch problemlos an die Berufsgruppe Polizei angepasst werden, wo man z. B. Einbrecher mit Handschellenkarten fängt und die Ausrüstungskarten sowieso beliebig anpassbar wären.

Das Spiel birgt aufgrund seiner Mechanik eher weniger Spannung. Karten werden umgedreht und abgelegt oder man muss sie sich für später merken. Klingt sehr nach einem Memospiel und das ist es in einer veränderten Version auch. Das Schöne an 112 – Brandgefährlich ist der kooperative Ansatz. Gemeinsam arbeitet man als Team und muss die richtigen Karten finden, bevor das Feuer ausufert. Am interessantesten war im Spiel mit meinen Kindern ohnehin das Gefühl, Feuerwehrfrauen und -männer zu imitieren. Es war spannend sich in diese Welt hinein zu versetzen und einen kleinen Teil der Ausrüstung der Feuerwehr kennenzulernen. Dieser Kennenlerneffekt ist in den ersten Partien für Vorschulkinder (und auch schon darunter ab ca. fünf bis sechs Jahren) ausgeprägt. Die zweite Variante für Grundschulkinder und darüber spielt sich sehr ähnlich, hat aber ein höheres Schwierigkeitslevel. Die Gefahr, dass Feuer ausbricht, ist höher und dadurch muss man noch besser aufpassen, welche Karten bereits aufgedeckt wurden. Mit einem tollen Thema vermag das Spiel die kleinen zu begeistern. Die Spielmechanik selbst hat einen mittleren Wiederspielreiz. 

Aber wenn das Spiel bei den Kleinsten das Interesse und den Grundstein weckt, sich vielleicht irgendwann einmal einer der vielen Freiwilligen Feuerwehren (oder gar mehr) anzuschließen, um Menschen in Not zu helfen, dann waren die paar Euro für die kleine Spieleschachtel sehr gut investiert.blank

Infos zu 112 – Brandgefährlich

  • Titel: 112 - Brandgefährlich
  • Verlag: Adlung Spiele
  • Autor: Louisa Adlung, Wanja Adlung
  • Spieleranzahl (von bis): 1-8
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 6
  • Dauer in Minuten: 10-20
  • Jahrgang: 2017

Werbung
kaufen Prüfen, ob 112 – Brandgefährlich vefügbar ist bei:
Amazon
Spiele-Offensive

Mehr Spiele-Themen entdecken

Kommentieren