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13 Wörter

13 Wörter - Logo des Assoziationsspiels - Foto von Captain Games

„‘Say Captain, ‘say what?“ Captain Games (Vertrieb: Asmodee) ist ein recht neuer Verlag, der von Repos abstammt. Der Titel 13 Wörter von Romain Loussert gehört zu den ersten Veröffentlichungen. Ein Partyspiel. Ein Assoziationsspiel. Ein Einschätzspiel. Aber macht 13 Wörter überhaupt Spaß?blank

Der Ablauf von 13 Wörter

Die Regeln sind erfrischend einfach. Im Prinzip geht es darum, eine andere Person am Tisch einzuschätzen. Allerdings kommt jetzt die Besonderheit: Bei gelungenen Aktionen gibt es Punkte für die Mannschaftskasse. Denn am, Ende zählen alle ihre Punkte zusammen. So entsteht ein Resultat, dessen Güte in einer Tabelle abzulesen ist. Somit ist auch klar: Es gibt hier keine klassischen Gewinner. Es geht um reinen Spaß im Team.

Zwei aus 13 – welche Begriffe wählt der Captain?

Technisch gestaltet sich das wie folgt: In der Mitte liegt ein rundes Tableau aus. Um dieses herum liegen zwölf Karten mit je einem Begriff aus. Eine weitere Karte liegt in der Mitte. Nun wählt der Captain der Runde geheim eine Karte aus, die seiner oder ihrer Meinung nach am besten zu der in der Mitte passt.

Alle anderen raten hingegen, was der Captain wohl gewählt hat. Pro Person gibt es einen Punkt für eine passende Übereinstimmung.

Karten mit Wörtern des Spiels !3 Wörter - Foto von Captain Games

Der Platz bleibt leer

Anschließend wandert die außen liegende gewählte Karte in die Mitte. Zu dieser muss nun die nächste Person in der Runde eine passende Übereinstimmung wählen. Aber: Der leere Platz bleibt frei. Das schränkt einerseits die Möglichkeiten für passende Kombinationen ein, andererseits erleichtert es das Einschätzen. So geht es weiter, bis alle Karten abgespielt sind.

Kritik am absurden Assoziieren

Genau das Reduzieren der Auslage macht aber auch die Assoziation teilweise geradezu absurd. Was bitte passt zum Beispiel besser zum ausliegenden Begriff „Make-up“: „Billard“, „Italien“, „Nudel“ oder „Sanitäter“? Logisch, irgendwann wird es unsinnig …

Genau das ist eine der größten Schwächen des Assoziationsspiels. Das mag vielleicht einigen gefallen. Immerhin bringt der Ablauf dann besonders viel Spaß, wenn alle über den Sinn und Unsinn der gewählten Kombinationen diskutieren und sich darüber lustig machen. Ebenso funktioniert das bei steigender Gruppengröße besser. Aber …

Eigentlich ist dieser Ablauf so beliebig und unvorhersehbar, dass 13 Wörter kaum Spaß macht. Was zuammenpasst, ist weniger durch Assoziation als durch bloßes Raten herauszubekommen. Denn die Begriffe sind – sofern sie nicht zufällig perfekt passen – einfach zu weit auseinander. Das gilt ganz besonders dann, wenn es Personen in der Runde gibt, die gern mal spalten. Wäre bei „Liebe“ „Hochzeit“ die perfekte Wahl, stellen einige Spaßvögel vielleicht doch „Boot“ ein, weil es darauf so rein zwischenmenschlich richtig abgehen könnte …

Tja, die Gruppe muss eben harmonieren. Dann aber wird es vorhersehbar oder eben doch willkürlich. Ein Zwischending gibt es selten. Ach, Harmonie: Am Ende zählt eigentlich die Punktzahl. Die interessiert aber schon nach der ersten Karte kaum noch jemanden.

Top-Material bei 13 Wörter

Allerdings überzeugt 13 Wörter durch besonders gelungenes Material. Der Mittelkreis ist aus stabiler Pappe und enthält sogar eine Aussparung für die Karte der Runde. Die Personen am Tisch stellen ihre Tipps bzw. Assoziationen über eine dreifache Drehscheibe ein und notieren über diese Scheibe auch ihre Punktzahl. Das ist hervorragend gelungen.

Fazit: Nichts für mich

Material und Schachtel von 13 Wörter - Foto von Captain Games

Am Ende kommt die Antwort auf die anfangs gestellte Frage. Macht das Spiel Spaß? Nein. Mir nicht. Zwar lässt sich 13 Wörter mal ganz locker-flockig herunterspielen und nebenbei etwas über den Sinn und Unsinn der Captainswahl von Kombinationen wie „Großvater“ und „Ring“ oder „Las Vegas“ und „Gefangener“ spekulieren. Aber das verfliegt überraschend schnell.

In meinen Runden ist dieser Titel leider komplett gefloppt. Und wenn ein, zwei Leute aus der Runde sich verweigern, kann der Funke insgesamt nicht nur nicht überspringen. Es entsteht erst gar keiner. Dann lieber Linq oder ähnliche Spiele. Wer nachhaltig Spaß dieser Art sucht, findet vielleicht in unserer Rubrik Partyspiele noch ein paar Ideen.

Infos zu 13 Wörter

  • Titel: 13 Wörter
  • Verlag: Captain Games
  • Autor: Romain Loussert
  • Spieleranzahl (von bis): 2-8
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 20
  • Jahrgang: 2022

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1 Kommentar

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Rolf aus Münster 31. Dezember 2022 at 14:51

„Absurdes Assoziieren“ trifft es wirklich gut. Megaflop bei uns. Wir saßen da und fragten uns: wozu ???

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