„Du bist das Terror-Monster schlechthin!“ Wenn das als erster Satz in einer Spielübersicht steht, weiß man schon, was die Spieler erwartet. Und so kommt es dann auch bei King Of Tokyo von Richard Garfield (Iello/Heidelberger Spieleverlag). Godzilla-like werden völlig irre Monster gepimpt, mit Energie versorgt, Karten zur Verbesserung der eigenen Position besorgt, Ruhmespunkte gewonnen und natürlich die lieben Mit-Monster angegriffen. Denn, klar, es kann nur einen King Of Tokyo geben. Und genau das ist Aufgabe der Spieler: Das eigene Monster nach Tokyo zu bringen und dort die Krone der Monster zu erhalten.
Der Spielablauf von King Of Tokyo
Spielerisch ist King Of Tokyo total banal. Jeder hat ein Monster mit ein paar Lebenspunkten, etwas Energie und null Ruhmespunkte. Nun würfelt jeder Spieler und führt seinen Zug aus. Die Ergebnisse bringen Heilung, Ruhmespunkte, Energiebrocken oder Angriffsmöglichkeiten. Das ist fast alles. Mit Energiebrocken können die Spieler Karten kaufen, die die zum Beispiel Monsterfähigkeiten beeinflussen oder gegen Mitspieler eingesetzt werden können. Angriffe werden direkt gegen andere Monster geführt. Das ist trickreich: Da (normalerweise) nur ein Monster in Tokyo stehen kann, greifen alle außenstehenden Monster jeweils nur das in Tokyo an und das in Tokyo bei seinem Zug gleichzeitig alle Monster außerhalb. Das ist fies, denn wer nach Tokyo will, muss ordentlich Prügel der anderen Spielermonster einstecken, teilt dafür natürlich auch groß aus. Wenn es dem Anwärter auf King Of Toyko zu viel wird, kann er aus Tokyo fließen und der Angreifer muss in die Stadt. Manchmal ist das (noch) nicht im Interesse des betroffenen Spielers.
Lohnt sich das Brettspiel King of Tokyo?
King Of Tokyo ist eines dieser Spiele, an dem sich die Geister scheiden. Und zwar heftig. Es ist spielerisch langweilig und banal, bietet keine Herausforderung und ist nur ein ödes Herumgewürfel, bis irgendwann mal ein King Of Tokyo gekrönt wird. Das sagen die einen. Die anderen tauchen tief hinab in die Monsterwelt, erfreuen sich der vielen Kartenoptionen und bekommen das Grinsen nicht aus dem Gesicht, wenn sie den Monstern der Mitspieler ordentlich einheizen.
Für mich ist King of Tokyo nach viel positiver Resonanz in Spieleforen und ersten Rezensionen eine totale Enttäuschung gewesen. Das Spiel hat zwar ansprechendes Material, bietet aber nichts Neues und verkommt zu einem langatmigen Würfelchaos, bei dem praktisch nichts wirklich beeinflusst werden kann und einige Kartenkombis doch sehr mächtig sind. Bei letzterem Punkt einen Gruß an die Spielbalance. Aber wer solche Chaosspiele mag oder ein typischer Rollenspielfreak ist, der sein Spieleglück mal an einem Brettspiel probieren möchte … Von mir gibt es ein „allenfalls mäßig“.
Infos zu King Of Tokyo
- Titel: king Of Tokyo
- Verlag: Iello, Heidelberger Spieleverlag
- Autor: Richard Garfield
- Spieleranzahl (von bis): 2 - 6
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
- Dauer in Minuten: 30
- Jahrgang: 2011
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