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Zug um Zug Europa

Zug um Zug Europa von Days Of Wonder

Zug um Zug Europa ist eine Variante von Zug um Zug, dem Spiel des Jahres 2004. Es stammt ebenfalls von Alan R. Moon und ist bei Days Of Wonder erschienen. Das Grundprinzip ist das gleiche geblieben: Immer noch geht es darum, durch Steckennutzungen möglichste viele Punkte zu erreichen. Aber es gibt auch einige Änderungen: Zunächst wären da die Karten, die deutlich größer als die bei Zug um Zug und damit besser handhabbar sind, hier hat man der Kritik der Kunden an den kleinen Karten Rechnung getragen.

Zugstrecken auf dem Europaplan legen

Inhaltlich ist die wesentliche Änderung natürlich der Spielplan, der jetzt Europa zeigt. Geographische bedingt finden sicher mehr kürzere Strecken als im Original. Außerdem kommen Fähren (benötigen eine vorgegebene Anzahl von Lokomotiven-Jokern) und Tunnel (benötigen zufällig bis zu drei Karten mehr als eine normale Strecke der gleichen Länge).

Die mitunter starke Zufallsabhängigkeit beim Ziehen der Zielkarten wurde etwas entschärft, indem jeder zu Anfang eine lange Zielkarte (20 bis 21 Punkte) bekommt, alle weiten Karten bewegen sich mit 5 bis 13 Punkten in moderateren Größen. In Zusammenhang mit den Zielkarten ist auch eine weitere wichtige Änderung zu sehen: Es gibt für jeden Spieler drei Bahnhöfe, die in Städten errichtet werden können (Kostenpunkt: ein bis drei Karten). Deren Bau erlaubt es, eine von diesem Bahnhof ausgehende fremde Strecke wie eine eigene zum Verbinden der Städte auf den Zielkarten zu nutzen. Benötigt man die Bahnhöfe nicht, bringt jeder am Ende vier Punkte.

Bahnhöfe und andere taktische Details erschweren die Eisenbahnstrecke

Zug um Zug Europa von Days Of WonderDie Loks, die man für die Fähren braucht, führen eher dazu, dass man bei Zug um Zug Europa offen liegende Loks aus dem Angebot nimmt und auf eine zweite Karte verzichtet. Die Ungewissheit bei den Tunnelkosten und die größere Anzahl kleiner und verschiedenfarbiger Strecken führen häufig dazu, dass mehr Karten gesammelt werden als bei Zug um Zug. Die ausgewogeneren Zielkarten nehmen dem Spiel etwas die Schärfe.

Die Bahnhöfe allerdings sind bei Zug um Zug Europa eine zweischneidige Sache. Sie sind für die Anlage der Städte sicher nötig, aber sie machen es auf der anderen Seite möglich, so ziemlich jede (zumindest wichtige) Zielkarte zu erfüllen. Die im Original ständig vorhandene Spannung, ob es einem gelingt, die verlangte Strecke zu nutzen, fällt nahezu völlig flach. Spieler, die eher friedliche Spiele mögen, werden das begrüßen, andere empfinden diese Regelung eher als langweilig.

Zu wenige Zielkarten für ein überraschendes Gegeneinander

Auch wäre eine größere Zahl an Zielkarten für lange Strecken wünschenswert gewesen. Die gerade einmal sechs vorhandenen kennt man nach zwei, drei Partien auswendig. Somit ist rasch erkennbar, welche Langstrecken die Mitspieler wohl behalten haben, und ein dadurch mögliches gezieltes Belegen dringend benötigter Verbindungen zwingt schon frühzeitig zum Umdenken. Das ist zwar insgesamt kein Beinbruch, hätte aber problemlos durch mehr Karten vermieden werden können.

Daher ist eine eindeutige Bewertung für Zug um Zug Europa schwierig. Je nach Vorlieben werden die Spieler die eine oder andere Version bevorzugen. Eingefleischte Spieler von Zug um Zug werden die Abwechselung begrüßen; allen anderen sei ein Probespiel angeraten. Zug um Zug Europa ist jedenfalls eine taktischere Variante, die zum Anwachsen der verschiedenen Ausgaben von Zug um Zug beiträgt.

Infos zu Zug um Zug Europa

  • Verlag: Days Of Wonder
  • Autor: Alan R. Moon
  • Spieleranzahl (von bis): 2 - 5
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 60
  • Jahrgang: 2005
  • Video:
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