Infos zum Spiel Azteka
- Titel: Azteka
- Verlag: HUCH!
- Autor: Andrea Mainini
- Spieleranzahl (von bis): 2-3
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
- Dauer in Minuten: 20
- Jahrgang: 2014
Das Ganze ist groß angelegt und verspricht einiges. Von Leben und Tod ist die Rede und vom ewigen Wettstreit um die Vorherrschaft im Kreis des Lebens, was alles wunderbar und interessant tönt, sich in der spielerischen Umsetzung von Azteka (Huch and friends) aber leider als wesentlich prosaischer, um nicht zu sagen überblickbarer oder gar simpel, erweist.
Worum geht es beim Spiel Azteka?
Die Spieler haben bei Azteka möglichst rasch eine von zwei Siegbedingungen zu erfüllen: Das Leben soll sich ausbreiten und auf jedem der vier Ringe des Lebenskreises und in jedem Sektor des Spiels mindestens einmal vertreten sein. Der Tod dagegen will beherrschen und hat dazu sämtliche Steckplätze eines ganzen Ringes oder eines Sektors des Drehkreises zu belegen. Zudem endet das Spiel, wenn jemand alle seine 14 Figuren eingesetzt hat, was im Gegensatz zu den beiden individuellen Vorgaben auf beliebigen Plätzen des Lebenskreises erfolgen darf und als allgemeines Ziel der Spieler darstellt wird. Machen dagegen drei Personen mit, haben sie entweder das individuelle Ziel des Lebens oder aber des Todes zu verfolgen, um sich als Sieger feiern lassen zu können, und das will schließlich jeder.
Ein Spiel um Leben und Tod – bis zum Absprung
Bloß springen innert kürzester Zeit die meisten innerlich oder gar effektiv ab. Azteka dreht nämlich keineswegs rund, was das Spiel zu einem etwas mühseligen Unterfangen ohne großen Witz und Anreiz macht. Zum einen rastet der Lebenskreis nicht richtig ein, sodass sich im Verlauf einer Partie immer wieder irgend etwas verschieben kann. Außerdem wirkt das ganze in seiner plastikmässigen Pracht irgendwie reichlich beliebig, um nicht zu sagen billig oder gar schäbig. Zum anderen – und vor allem – aber macht Azteka doch irgendwie einen schlecht ausbalancierten, um nicht zu sagen hastig hingeworfenen oder gar unausgegorenen, Eindruck und das ist wirklich nicht so toll.
Wie im echten Leben: Der Tod hat leichtes Spiel
Das Leben könnte nämlich Geburten feiern und zusätzliche Spielsteine einsetzen, wenn es ihm gelänge, einen ganzen Sektor zu belegen, was der hauptsächlichen der individuellen Siegbedingungen des Todes entspricht. Nur kommt es meistens nicht dazu. Der Tod führt nämlich genau zu diesem, wenn er eine der Figuren des Lebens ganz mit eigenen Spielsteinen zu umschließen vermag. Durch geschicktes Einsetzen von Figuren oder das Drehen eines der Ringe ist solches durchaus möglich. Und dann wird die umzingelte durch eine Figur des Todes ersetzt, worauf sich das Leben die allgemeine Siegbedingung gleich definitiv abschminken muss, da gar nicht mehr alle Steine eingesetzt werden können. Und ganz generell wird das Leben durch das zahlenmäßige Ungleichgewicht der Figuren derart geschwächt, dass der Tod meist leichtes Spiel hat.
Wie gut ist Azteka?
Mit unschöner Regelmässigkeit hat bei uns jedenfalls der Tod gewonnen. Zwar geht die Anleitung davon aus, dass gleich nachfolgend eine Revanchepartie mit umgekehrter Rollenverteilung gespielt wird, doch bleibt das Ergebnis meist dasselbe. So haben zwar beide Spieler mal gewonnen, was aber irgendwie auch nicht weiterhilft, sondern eher Schulterzucken und allgemeine Ratlosigkeit auslöst.
Schade, Azteka hätte Einiges versprochen (vgl. oben). Effektiv aber lässt es fast alles vermissen, was ein Spiel interessant, um nicht zu sagen bereichernd oder gar herausfordernd, machen würde. Zu allem Überdruss enthielt die ursprüngliche Anleitung noch einen Fehler, nach dem neue Figuren nur waagrecht oder senkrecht, nicht aber auch diagonal an eine Lebensfigur angrenzend eingesetzt werden durfte, was das Ganze endgültig zur banalen Beschäftigungsübung verkommen ließ. Der Fehler wurde inzwischen zwar behoben, der schlechte Gesamteindruck von Azteka aber ist geblieben.
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