Infos zu Bakong
- Verlag: Asmodee
- Autor: Antoine Bauza
- Spieleranzahl (von bis): 2 - 6
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
- Dauer in Minuten: 30
- Jahrgang: 2009
Im kambodschanischen Dschungel geht eine Gruppe von Abenteurern auf die Suche nach dem Tempel von Bakong, um dort Smaragde von schier unermesslicher Größe zu zu erbeuten. Doch der Weg dahin ist nicht ungefährlich, und mit zahlreichen Hindernissen und Fallen gespickt.
Jeder Spieler erhält einen Rucksack mit sehr begrenztem Stauraum und einen Ausrüstungsgegenstand nach Wahl, der auf der gefahrvollen Reise unter Umständen von Nutzen sein kann. Der Dschungelpfad besteht aus mehreren beidseitig bedruckten, achteckigen Plättchen, die zwischen Basislager und Tempel beliebig ausgelegt werden. Der Spielablauf ist denkbar einfach. Zuerst wird mit zwei normalen Sechsseitern gewürfelt. Danach muss ein Würfelergebnis darauf verwandt werden ein Plättchen vor dem Spieler umzudrehen, während das Ergebnis des zweiten Würfels danach für die Fortbewegung zuständig ist.
Beim Vorrücken kann dem tapferen Abenteuer einiges behindern. Felswände und Flüsse stoppen die Bewegung, sollte keine passende Ausrüstung vorhanden sein und Treibsandfelder verschlucken einen beliebigen Gegenstand aus dem Rucksack. Besonders unachtsame Zeitgenossen fallen in Gräben, was mit einem sogenannten "Autsch-Spielstein" belohnt wird, der am Ende Minuspunkte zählt. Es ist aber nicht alles schlecht im Dschungel und so finden sich auch durchaus angenehmere Orte, die nur durch einen exakten Würfelwurf zu erreichen sind. So können unterwegs kleinere Smaragdbröckchen abgegriffen werden und der Wasserfall heilt auf magische Weise kleinere Wehwehchen. Weniger erfolgreiche Vorgängerexpeditionen waren zudem so freundlich ihre Ausrüstungsgegenstände in diversen Lägern zurückzulassen.
Erreicht ein Spieler den Tempel, darf er sich einen der dort ausliegenden großen Smaragde aussuchen und in seinem Rucksack verstauen. Danach geht es geht es den gleichen Weg zurück in Richtung Basislager. Nachdem der erste Spieler dieses erreicht, wird abgerechnet: Es zählen der Wert der erbeuteten Smaragde und einer eventuellen Belohnung für den schnellsten Spieler, abzüglich aller gesammelten "Autsch-Steine". Wie eigentlich immer gewinnt der Spieler mit den meisten Punkten.
Das Thema von Bakong ist interessant und auch das Material weiß zu gefallen, wenn auch mit Abzügen in der B-Note für die Verwendung von 08/15-Holzpöppeln und dem Rucksackplan der ungefähr so dick ist wie eine handelsübliche Postkarte. Dafür sind die Dschungelplättchen aus sehr dicker Pappe und die Comic-Grafik von Pierô ist sehr gelungen. Leider kann das Spiel nicht mit der Ausstattung mithalten.
Der Würfel ist die alleinige spielentscheidende Instanz. Es läuft ausschließlich darauf hinaus, möglichst gut zu würfeln, sei es um bestimmte Felder zu erreichen, bestimmten Fallen auszuweichen oder schlicht am weitesten vorzupreschen. Kurz gesagt: Wer am besten würfelt, gewinnt. Ein gutes Gedächtnis (für die Rückseiten der Plättchen) kann dabei etwas unterstützen, aber im Grunde sind Entscheidungen wie die Auswahl der Würfel für das Plättchenumdrehen und der Fortbewegung keine wirklichen Entscheidungen, da das Spielgeschehen meist nur eine sinnvolle Auswahl zulässt. Ein gewürfelter Pasch nimmt einem auch diese letzte Auswahl ab. Die Ausrüstungsgegenstände können nur sehr begrenzt helfen: Habe ich ein Seil, liegt garantiert eine Klippe auf meinem Weg, bin ich stolzer Besitzer eines Kletterhakens, muss ich trotzdem beim Fluss ein Päuschen einlegen. Auch sollte man sein Herz nicht zu sehr an seine Fackel, Kompass oder Machete heften, denn das nächste Treibsandfeld kommt bestimmt.
Klar, Bakong ist als einfaches Familienspiel konzipiert und soll kein Taktikfest für anspruchsvolle Spieler sein, trotzdem kann man in der heutigen Zeit doch etwas mehr erwarten als reines Würfeln und Setzen. Zumindest ein kleiner Spielraum für Entscheidungen, seien sie auch noch so unwichtig, wäre nett gewesen. Andere Glücks- und Würfelspiele zeigen, dass dies sehr wohl geht. Eventuell ist es für Kinder aufgrund des Themas und des einfachen Spielprinzips noch unterhaltsam, worüber ich aber nur spekulieren kann. In allen unseren Spielrunden, egal mit welchem spielerischen Background, ist Bakong komplett durchgefallen. Schade!
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