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Barracuda

Gesellschaftsspiel Barracuda - Foto von Drei Hasen in der Abendsonne

Schon der Titel dieses Gesellschaftsspiels macht neugierig. Der gleichnamige Raubfisch vermittelt, dass es bei Barracuda von Christoph Cantzler (Drei Hasen in der Abendsonne) trotz Sonne-, Strand- und Meerkulisse nicht unbedingt idyllisch zugehen wird. Pflückt man das Wort Barracuda auseinander, erfährt man dass Bars eine gewisse Rolle spielen. Dann gibt es noch, zumindest im amerikanischen Sprachgebrauch, Barracuda als missbilligenden Ausdruck für besonders skrupellose Geschäftsleute. Man darf sich auf ein rücksichtsloses Verhandlungsspiel rund um das Thema Strandbars gefasst machen.

Wie wird Barracuda gespielt?

Zu Beginn erhalten die Spieler Geldscheinkarten im Wert von 50.000 inklusive Falschgeld. Nur die späteren Pachtpreise sind fix und offen. Die Angebote werden stets verdeckt überreicht. Mindest- und Höchstbetrag sind festgelegt, aber um die Höhe zu verschleiern, darf unbeschränkt Falschgeld eingesetzt werden. Die Spielerreihenfolge wird am Anfang jeder Runde ausgelost. In der ersten Runde eröffnen die Spieler lediglich ihre erste Bar. In den nachfolgenden Runden muss dann stets Pacht gezahlt und eine weitere Aktion ausgeführt werden. Die jeweilige Pacht summiert sich aus den Preisen der eigenen Bars. Ab der dritten Bar gibt es Rabatt. Die Pacht wird an die Bank gezahlt und verschwindet aus dem Spiel. Das Spielende ist also nicht durch eine festgelegte Anzahl an Runden festgelegt, durch die Verknappung des Geldes aber unabwendbar. Bei Barracuda gewinnt, wer es schafft, eine Runde lang fünf Figuren in den Bars zu haben. Oder sobald der erste Spieler pleite ist.

Je nachdem, ob ein Spieler im Spielverlauf 

  • eine weitere Bar eröffnet,
  • einen Partner einsetzt,
  • eine Bar übernimmt oder
  • eine Bar versteigert oder schließt,

hat er verschiedene Möglichkeiten, zu investieren oder die Mitspieler abzuzocken. Insgesamt dürfen immer nur doppelt so viele Bars eröffnet sein, wie Spieler teilnehmen. Bei Investitionen in fremde Bars ist ein Spieler auf Gedeih und Verderb von der Courage seiner Mitspieler abhängig. 

Wird er als Partner abgelehnt, muss der Besitzer der Bar die Angebotssumme verdoppeln und an einen imaginären Türsteher zahlen. Beide Spieler verlieren also einen Geldbetrag. Lehnt ein Barbesitzer die Übernahme seiner Bar ab, darf der Spieler, der das Angebot unterbreitet hat, den doppelten Betrag als Schutzgeld kassieren. Mit der Versteigerung einer Bar kommt womöglich Geld in die eigene Kasse. Stimmt das Angebot aber nicht oder will man dem Partner eins auswischen, wird die Bar geschlossen und muss kostenpflichtig renoviert werden. Wieder geht dabei Geld aus dem Spiel. Um eine drohende Pleite gerade so noch mal abzuwenden, kann versucht werden, gegen Bares die Zugreihenfolge zu ändern. Wer mehr zahlt, ist später dran. Das klingt sehr nach Schmiergeld, nennt sich hier aber ganz unverfänglich „Last Order“.

Wie gut ist Barracuda?

Den Mitspielern das Geld aus der Tasche zu ziehen und sie in den Ruin zu treiben, kann wirklich ein herrlich boshaftes Vergnügen bereiten. Barracuda ist klein, gemein und schnell erklärt. Dennoch sind einige Regeldetails sehr raffiniert und daher nicht auf Anhieb einprägsam. Ein Übersichtsblatt mit den wichtigsten Regeln (Anmerkung: Gibt es als Service von uns unten unter Links) wäre sinnvoll gewesen. Nach einigen Runden hat man den Spielverlauf aber verinnerlicht und kann auf den Blick in die Spielanleitung verzichten. Im Gegensatz zu manch anderen Wirtschafts- und Verhandlungsspielen kommt Barracuda nicht staubtrocken rüber, sondern vermittelt dank ansprechendem Material und originellem Thema eine packende Atmospäre. Hinzu kommt, dass Barraruda eine sehr angenehme Spieldauer hat. Es gibt zwar keine festgelegte Rundenzahl, aber da in jeder Runde Pacht gezahlt wird, ist von mal zu mal weniger Geld im Spiel. Barracuda empfiehlt sich für alle, die mal kein nettes Spiel suchen, sondern die Mitspieler knallhart aufs Kreuz legen wollen.blank

Barracuda – kurze Regelübersicht von Reich der Spiele

Infos zu Barracuda

  • Titel: Barracuda
  • Verlag: Drei Hasen in der Abendsonne
  • Autor: Christoph Cantzler
  • Spieleranzahl (von bis): 3-5
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
  • Dauer in Minuten: 25-45
  • Jahrgang: 2016

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