Infos zu Black Hole Buccaneers
- Titel: Black Hole Buccaneers
- Verlag: Pegasus Spiele
- Autor: Peter Langkjaer Møller
- Spieleranzahl (von bis): 3-6
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
- Dauer in Minuten: 30-45
- Jahrgang: 2023
Das Müllproblem der Menschheit scheint seine Lösung im Weltraum zu finden. Peter Langkjaer Møller sieht Teile der Menschheit jedenfalls als Müllsammler in Gestalt von Freibeutern (buccaneers) auf der Jagd nach „Schätzen“ vergangener Tage, die durchs All schweben, bis sie schlimmstenfalls von einem Schwarzen Loch eingesogen und dematerialisiert werden.
Nun ist P. L. Møller weder Wissenschaftler noch Weissager. Neben seinem Hauptberuf ist der Däne Spieleautor. Demzufolge ist auch seine Vision Black Hole Buccaneers, das er mit und bei Pegasus verlegt hat, wohl eher eine Fiktion. Ich will nicht sagen, es sei ja nur ein Spiel.
Wie wird Black Hole Buccaneers gespielt?
Black Hole Buccaneers ist ein Drafting-Spiel. Wer 7 Wonders, Sushi Go o. ä. kennt, weiß, wie man vorgeht: Jeder Spieler erhält eine Anzahl Karten, wählt eine aus, die er behält, und gibt den Rest an einen (meist den linken) Nachbarn weiter. So auch hier.
Die Anzahl der Karten pro Spieler wird von einer Karte bestimmt, die offen ausliegt. Dort steht neben der Kartenanzahl auch das Maximalgewicht – der Schwellenwert – drauf, den wir mit den gesammelten Gegenständen nicht überschreiten sollten, will man nicht Gefahr laufen, zusammen mit ihnen von dem Unheil bringenden Loch verschlungen zu werden.
Drei dieser Karten weisen darauf hin, dass man drei Runden mit steigenden Anforderungen spielt. In jeder Runde gibt es ein neues Limit, sowohl was Kartenanzahl als auch den Schwellenwert angeht.
Sieben Kartenarten in verschiedenen Farben gibt es, alle haben eine spezielle Funktion, die sich entweder auf nachfolgende Aktionen der aktuellen Runde oder auf Effekte am Rundenende beziehen. Alle Karten haben am oberen Rand zwei Zahlenwerte: einen grün unterlegten Kartenwert und ein rot unterlegtes Gewicht. Manche Karten haben auch an anderen Rändern noch solche Werte: diese Karten kann man drehen. Dann verändern sich beide Werte meist zum Besseren (mehr Wert, weniger Gewicht) – aber eben manchmal auch gegenteilig. Manche Karten funktionieren besser im Set, andere wollen möglichst allein ausgespielt werden, weil das gleichzeitige Auftauchen bei Mitspielern sich negativ auswirkt.
Das Problem mit dem Übergewicht
Nach jeder Runde wird das Gesamtgewicht aller Karten pro Spieler ermittelt und gleichzeitig werden ein paar Sonderkarten ausgewertet (sofern diese ins Spiel gekommen sind). Dann wird der Schwellenwert – per Zufallswert – noch mal korrigiert. Liegt nun jemand mit seinem eingesammelten Schrott über dem Schwellenwert, braucht er sich über die Punktevergabe in dieser Runde keine Gedanken mehr zu machen. Er wurde vom Schwarzen Loch eingesogen und ist für diese Runde raus.
Alle anderen prüfen noch ihre grünen Werte. Wer den höchsten Wert erreicht hat, erhält Punkte nach einer spielerzahl- und rundenabhängigen Punktetabelle. Nach der dritten Runde gewinnt, wer die meisten Punkte hat.
Black Hole Buccanneers: Per Drafting durchs All
Was die Story angeht, ist es mit dem Spiel nicht weit her. Aber Story hin oder her macht Black Hole Buccaneers Spaß. Bei der ersten Partie muss man sich die Karten einmal genauer ansehen. Die Texte sind teilweise recht lang und beziehen sich in vielen Fällen auf bestimmte Wertungsphasen. Das ist anfangs etwas verwirrend; sobald man mit dem Ablauf der Wertung aber vertraut wird, ist alles klar. Auf den Kurzanleitungen für jeden Spieler sind die Karten, die in der jeweiligen Wertungsphase berücksichtigt werden müssen, auch genannt. Man muss also nur ablesen, was zu tun ist.
Die Stories der Karten
Ein genauerer Blick auf die Karten lohnt sich auch, weil es viele kleine Anspielungen auf Weltraumsagen, Science-Fiction-Stories oder einfach fast vergessene Gegenstände gibt. Das ist sowohl grafisch als auch von der Betitelung her sehr gelungen!
Überzeugender Mechanismus
Auch spielerisch überzeugt Black Hole Buccaneers. Hier ist es gelungen, zwar bekannte, aber in Drafting-Spielen nicht so häufig anzutreffende Mechanismen einzubauen. Bei den Buccaneers wird die Kartenfunktion gelungen mit dem Mechanismus als solchem verknüpft. Allein durch das Ausspielen von Karten können Effekte ausgelöst werden, unabhängig davon, wer sie spielt. Das erhöht das taktische Moment, aber auch die Interaktion, die zwar bei Drafting-Spielen immer irgendwie vorhanden ist, sich oft jedoch nur passiv (in der (Nicht-) Weitergabe bestimmter Karten) zeigt. In kleineren Spielrunden macht sich das noch stärker bemerkbar, weil man schneller alle Karten kennt.
Die Spielregel beschreibt alles sehr gut und verdeutlicht anhand von vielen Abbildungen alle Sachverhalte, sodass nicht viele Beispiele benötigt werden. Auch die Beschreibung der wichtigsten Kartenarten fehlt nicht.
Black Hole Buccaneers wird auch nach mehreren Partien nicht öde. Ein paar Details wie zusätzliche Karten, die das Gewicht verringern können oder Sonderpunkte einbringen, erhöhen die Möglichkeiten, in einer Partie eine andere Strategie anzuwenden. Die muss zwar aufgrund der Glückskomponente nicht unweigerlich zum Ziel führen, sorgt aber auf jeden Fall für Spannung und im Zweifel Gelächter – bei wem auch immer.
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